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schade, dass nicht ein einziger mann geschrieben hat,
dass er innerhalb seiner beziehung die lust verloren hat
und warum...
DAS hätte mich auch mal interessiert!
Ja, das hat hier wohl nur einer gemacht im Vergleich zu unzählen Frauen und Männern, die auch vernachlässigt/abgelehnt/ausgehungert wurden. Woran das liegt? Einfach daran, dass genau die Leute dann in den Joyclub gehen, und diejenigen, die ihre sexuelle Lust verloren haben oder eben sonstwie Probleme mit dieser haben, eben nicht.
Aber diese Männer gibt es, und ich meine nicht den Klassiker, dass der Mann keine Lust mehr auf seine Frau hat aber dafür auf andere, und dann fremdgeht, sondern Männer, die sich komplett sexuell zurückziehen, es ist nur ein totales Tabu, dass Männer darüber reden, weil dies so gar nicht zum Klischee des immergeilen Jägers passt.
Und ich freue mich sehr über diesen Artikel im Joy und den dazugehörigen Thread, weil ich ein Mann bin, der vernachlässigt/abgelehnt/ausgehungert wurde. Und solche Männer bekommen oft zusätzlich dazu noch den Vorwurf, dass sie eben nicht verstehen, was in einer Frau vorgeht, die ein Kind bekommen hat, und als Mann ja immer geil sind.
Es hat mich gefreut, durch den Joyclub von so vielen Frauen gehört und gelesen zu haben, denen das ganz ähnlich wie mir ergangen ist, sodass ich wusste: Nein, das hat nichts mit dem Geschlecht/Gender zu tun. So etwas passiert einfach Menschen und es gibt auf der anderen Seite Menschen, die Probleme mit ihrer Sexualität haben/entwickeln und sich dadurch daraus zurückziehen.
Es ist nur so, dass es Frauen viel leichter fällt, das zuzugeben - und zu rechtfertigen - wohingegen Männer das meist total verheimlichen. Und auf der anderen Seite, also der der/des Vernachlässigten, tut es der Frau noch mehr weh, weil sie denkt, ihr Mann müsse als Mann ja eigentlich immer geil sein, und wenn er sich sexuell zurückzieht, könne es nur an ihr liegen.
Ein Teufelskreis entstehend aus falschen Geschlechter-Erwartungen. Wenn wir aber akzeptieren, dass es Menschen gibt, deren Sexualität gestört oder krank sein oder werden kann, hilft es viel, als Vernachlässigte(r) nicht die Schuld bei sich zu suchen.