„blablabla...
schade, dass nicht ein einziger mann geschrieben hat,
dass er innerhalb seiner beziehung die lust verloren hat
und warum...
(...)
Ich bin so ein Mann - oder genauer gesagt: es gab eine Beziehung bei der ich derjenige gewesen bin, dem die Lust auf seine Partnerin abhanden kam...verschwand, sich auflöste...wie man es auch nennen mag.
Da die TE im EP die Männer ja ausdrücklich einlud mit dem Satz:
Wart ihr schon einmal in einer Beziehung, in der ihr merklich weniger Lust verspürt habt als die Partnerin? Woran lag es? Wie habt ihr es gelöst?
... fühle ich mich nicht ausgeschlossen oder gar als Freibeuter.
Prolog:
Man lernte sich kennen, erst zum Stelldichein, da weder ich eine feste Beziehung suchte, noch sie (zum Zeitpunkt noch verheiratet und dabei den Gatten abzuservieren), dann wurde eine F+ daraus und letztenendlich erwuchs daraus eine Liebesbeziehung, sogar mit gemeinsamer Wohnung (sie zog ein) - man lernte sich kennen, mit wie ich glaubte offenem Visier und ohne Geheimnisse, bishin zu einer neuer Wohnung, weil sogar ein Kinderwunsch bei beiden aufkam und in die Realität umgesetz werden sollte.
Der Sex anfangs erfüllt vom Zauber der Verliebtheit, welches allein für sich schon befeuernd ist, phantasievoll, hingebend und ja, auch reichlich - gefolgt von der Entwicklung zum Liebemachen und sich damit glücklich schätzend und erfüllt fühlend, angekommen zu sein - beim Partner, für den Partner ebenso wie für mich - ganzheitlich, innig, persönlich.
Partnerschaftlich ein Teamplay - Aufgabentürmchen wurden gemeinsam angegangen und auch zunehmend gelöst. Job, finanzielle Grundlage, Haushalt, Urlaube etc...
Ein Traumpaar? In den Augen Außenstehender wie im inneren Empfinden ja - alles wurde immer besser...von wegen.
Langer Absatz
Es entschwand - nicht nur mein Begehren, denn das war nur das Symptom welches sich in mir manifestierte.
Je weniger ihr Emotionales mir gegenüber spürbar wurde und sich sogar noch zunehmend ins Gegenteil entwickelte - es gab Tage, da kam ich nach Hause und fragte mich: wer ist bitteschön diese Frau da in der Wohnung? Sie sieht zwar aus wie...doch ist sie es auch? Nein. Es war ein anderer Mensch als der, mit dem ich Jahrelang eine liebevolle und auch produktive Beziehung geführt hatte.
Innerlich wurde ich schier verrückt, da mehrere Ebenen, ja alle um ehrlich zu sein, von Tag zu Tag unerfüllt blieben und völlig egal was ich auch immer versuchte um dagegenzuwirken, es half nichts...es blieb in mir letztenendlich nur noch Verzweiflung.
Schleichender Entzug meinerseits dann, denn sie wollte ja und das Täglich - ich nicht, nicht mehr mir ihr.
Innerlich bei mir ein schleichendes verdursten, verhungern, verdorren, die Vokabeln könnten bis ins Unendliche fortgeführt werden hier - und mein Körper, der zeigte mir bereits schon sehr früh, was mein Kopf nicht wahrhaben wollte
Ich musste ja schließlich meinen Mann stehen - besonders mein Penis, denn Ficken geht eben nur mit einem betriebsbereitem.
Ihrerseits: Vorwürfe, Beschwerden, Gemecker...
Die Frage nach einem warum...Fehlanzeige - Interesse an meinem inneren Status? Nope! Ein Ohr für meine Sicht der Dinge - nein.
Der Sex: ein Abarbeiten von Lust - ihrer Lust, nicht meiner. Der anfangs phantasievolle kehrte sich zu einem für mich zunehmend langweiligen um. Das zu Anfang realexistierende sich gegenseitig Verführen, zum Ritual des 'los, begehre mich gefälligst und befriedige mich'.
Zugegeben die schlimmste Zeit meines Lebens an sich, sowohl der Körperlichkeit, als und gerade auch Emotional.
Ich reflektierte - kam jedoch zu keiner praktikablen Lösung, denn je mehr ich dabei war als Partner meinen Mann zu stehen, desto weniger hatte ich das Gefühl ich dringe zu ihr vor.
Resümee: Der Koch, der Hausmeister und der lebende Dildo - so kam ich mir nur noch vor.
Ende der Beziehung.
Sie verduftete ... im Wahrsten Sinne des Wortes.
Ich kam "Heim" - sie weg - Erklärung lediglich ein Dreizeiler auf einem Wisch.
Der erleichterndste Moment meines Lebens - und: ich bin dankbar, denn ich blieb ohne größeren Kollateralschaden.
Ich kann wieder lieben, kann begehren, kann Sex haben und mich wundervoll fühlen - ich fühle mich angenommen, geliebt und begehrt aufs wunderschönste.
Darum bin ich dem Sonnenstrahl auch dankbar, der vor einem Jahr mein Herz traf.