@*****e_3
Danke für Deinen Beitrag. Mit ein wenig Ironie und Sarkasmus betrachtet, kann ich auch mit der Wut, die aus Deinem Beitrag spricht gut zurecht kommen...
Selbstreflexion ist hier das Thema.
...und ja, ob eine Beziehung funktioniert, oder eben nicht,
dafür sind die Menschen in der Beziehung VERANTWORTLICH!
Über Jahre habe ich dieses HIN und HER erlebt,
hatte eine wundervolle und ebenso eine tieftraurige Sexualität:
es tut weh, neben einem Partner zu liegen, der all die Lust in einem
schmäht... aus welchen Gründen auch immer... mir hat es weh getan!
Ja, ALL das Andere, welches stimmig sein sollte... bei genauerer Betrachtung,
ist diese Stimmigkeit ausgesprochen zweifelhaft.
Und was mir diese Partnerschaft mit all meiner Liebe, die ich in mir trage,
geben konnte, war die "Aufarbeitung" meiner persönlichen Erfahrungen aus
meiner Vergangenheit... und das war gut so.
Heute kann ich vieles anders sehen, kann die Menschen um mich herum aus
gänzlich anderen Perspektiven betrachten, als ich es vor dieser Begegnung
konnte. Und ... ich empfinde MICH anders.
Heute weiß ich, wie weit ich zulassen kann und wie weit ich zulassen mag.
Ob "Hinschmeißen" ein Weg ist, oder ob es ein "Auflösen" in Freundschaft
sein kann, oder "Stillschweigen" und sich seine Dinge woanders zu holen,
wenn doch "der Rest stimmt" (auch hier lese ich wieder von sozialer Absicherung).
Seinen Weg, sucht sich doch ein jeder selber.
Jeder muss für sich heraus finden, was "sein eigener Weg" in einer Beziehung
sein mag.
Günstigstenfalls kann das miteinander kommuniziert werden!
Egal, was und wie ich etwas entscheide, es geht immer um meine Bedürfnisse,
das was mir wichtig ist und das, was ich brauche!
Dabei sind nicht allein die sexuellen Bedürfnisse entscheidend,
auch die
alltäglichen, meist kleinen Dinge (die sich u.U. an der "ausgedrückten Zahnpasta im Bad" bemerkbar machen und welche Gefühle dabei "hoch kommen".
Wenn die eigenen Bedürfnisse vernachlässigt werden, wird es langfristig problematisch! Immer wieder habe ich diese kommuniziert, wurde zum Teil gehört, ja auch verstanden, habe meinen Anteil in die Begegnung gegeben und stets wieder gehofft, dass sich die gegenseitige Reaktion irgendwann ändern möge...
...und ich habe aus Liebe zu einem Menschen viele meiner Grenzen selber überschritten, bewusst, sehend und mit Respekt und Achtung (was mein Gegenüber gänzlich anders wahrgenommen haben mag).
Eines Tages erkannte ich, in einer emotionalen Notlage (meine Tochter schwebte in Lebensgefahr!), dass etwas in meinem Leben sich über meine Liebe hinaus immer wieder bemerkbar machte: MEINE Bedürfnisse!
Immer wieder war ich für all die anderen in meinem Leben da... bis zur Selbstaufgabe.
(Das Märchen "Sterntaler" war da schon häufiger in mein Leben gelangt, auf die eine oder andere Weise.) Manch eine meiner Freundinnen hatte mich schon häufiger für verrückt erklärt, wie ich mit monetären/sachbesitzenden Angelegenheiten in Bezug auf meine Partner umgegangen war.
Bis hin zu dem Punkt, an dem mich mein Vater in frühen Jahren bereits gewarnt hatte, habe ich all das getan, was ich eben nicht tun sollte!
Und ... ich habe seine Worte gehört, tief in mir - und dennoch aus lauter Trotz, anders gehandelt
Bis mich jüngst ein guter Bekannter meines Schwagers fragte: "Sag' mal, was tust Du eigentlich für DICH? Wann ist es DIR das letzte Mal so rundherum gut gegangen? Wann warst DU beim Friseur, bei der Kosmetikerin, Schuhe mit Leidenschaft kaufen, eine Runde angeln, etwas mit Lust mit Deinen Händen tun, einfach etwas tun, NUR für DICH? WER unterstützt DICH dabei? WER gibt DIR dazu Mittel und Möglichkeit?"
Mir wurde schlagartig klar: "Dafür bin ich verantwortlich!"
Dafür Sorge zu tragen, dass meine Bedürfnisse auch erfüllt sind!
Da habe ich aufgehört, zunächst in mir drin, dann auch in der Begegnung "Eulen nach Athen" zu tragen. Mit all den Konsequenzen, die dieses nun für mich hat!
Ich bin ALLEINE - nicht nur in Momenten, sondern WIRKLICH ALLEINE!
...und ich gehe MEINEN Weg alleine.
Es stärkt mich, dieses zum ersten Mal bewusst in meinem Leben zu tun!
Einfach auf mich und MEINE Bedürfnisse gut acht zu geben!
Seltsamer Weise funktioniert seither auch die Beziehung zum Vater meiner Kinder
(mit dem ich 20 Jahre eine ziemlich chaotische Ehe hatte und von dem ich seit nunmehr über 11 Jahren geschieden bin) deutlich besser.
Es wird sicher nie ein "Happening", aber wir können inzwischen gut miteinander reden, was lange Zeit undenkbar war.
Auch andere Menschen kann ich in meinem Leben willkommen heißen, ohne gleich
ein "Hop oder Top" daraus zu machen.
Sexuell habe ich nun viel weniger Begegnung, als zuvor - denn ich gebe mich nicht mehr "her" für einen "Krumen" Zuwendung. Sex gibt es mit mir erst, wenn ich das Gefühl habe, dass ich mich darin wieder finde und vom Gegenüber die Wertschätzung und Beachtung erfahre, die ich mir durch mein Dasein, meine Liebe und meinen Einsatz auch wert sein darf!
Ob ich das hier im Joy bekomme - vielleicht eher zweifelhaft, weil es ja zunächst immer um Sex geht, eigentlich... und dann "zäumt man das Pferd von hinten auf",
oder ... in jedem Fall bin ich klar und deutlich, was meine Bedürfnisse anbelangt!
Diese ändern sich von Tag zu Tag, von Situation zu Situation: doch kommuniziere ich sie - zunächst mit mir selber und letztlich auch mit meinem Umfeld.
Ergänzen sie sich, dann erscheint vieles möglich.
Bleiben sie einseitig, nun dann ist die Konsequenz für mich auch klar und deutlich:
OHNE mich!
Denn soviel bin ich mir wert geworden!