Zitat von **********ptera:
„Bei all diesen Berichten und Erfahrungen wage ich mal die Frage zu stellen: Wie wurdet ihr zum "Verweigerer"?
Es tut der Beziehung nicht gut, aber vor allem ja auch dem Gegenüber weh - dennoch passiert es, oft sogar.
Ich glaube aber, nach eigener Erfahrung und den Antworten hier, man nimmt diese Position nicht freiwillig und auch nicht böswillig ein.
Auch wenn der Beitrag "aus Frauenperspektive" begonnen hat, so haben hier sowohl Männer als auch Frauen schon beide Seiten kennen gelernt und zu Wort gemeldet. Doch was führte dazu?
Aus meiner Sicht war es auch eine lange, langsame Entwicklung an deren Ende auch ich so böse Worte für meinen damaligen Partner fand, wie: "Ich finde Dich nicht mehr attraktiv. Ich möchte so keinen Sex mit dir."
Und das, obwohl ich weiß, was solche Worte oder auch die Botschaft dahinter, im Kopf anstellen. Ich weiß, wie es ist, wenn der Partner nicht mit einem schlafen möchte, und trotzdem landete ich selber in dieser Position.
Ich selber kann nicht sagen, wann es seinen Anfang nahm. Doch wir waren sexuell nicht mehr, vielleicht waren wir es auch nie, auf einer Wellenlänge. Ich kam nicht auf meine Kosten, ergo, nicht zum Orgasmus.
Er kam, aber fühlte sich unzulänglich, da: "Andere Frauen sind doch auch gekommen" und: "Bei dir ist das so schwer".
Ich fühlte mich gekränkt, verglichen, hatte für mich irgendwann angenommen, beim Sex nicht kommen zu "können" - wobei an diesem Punkt das Aufbäumen wohl allmählich begann. Das wollte ich so nicht akzeptieren und war mir zu leicht daher gesagt.
So distanzierte ich mich, machte mich davon los und merkte am Ende: es passt nicht. Doch dazwischen vielen sicherlich viele verletzende Worte
Und so ging es wahrscheinlich immer weiter, Abweisung und Nicht-Genug sein auf beiden Seiten - bis ich die Reißleine zog und ging. Wobei meine Suche nach mir selbst noch in der Beziehung anfing und mir am Ende zeigte: So will ich keine Beziehung. So will ich kein Sexleben. So will ich mich nicht!
Zumindest für mich weiß ich, mir geht es jetzt wieder gut. Ich bin wirklich und wahrhaftig glücklich und mit mir (und auch meinem Partner) zufrieden. Ob meine Worte manchmal noch im Kopf des Verlassenen nachhallen? Ich weiß es nicht, ich wünsche aber jedem das er die Kraft hat, voraus zu blicken.
Das ist soo schwierig und komplex und entwickelt sich bei einigen über Jahre hinweg.
Ich kann da jetzt nur über mich berichten. Zu Anfang reichte mir der Sex so wie er war , ich kannte es nicht anders und es war gut so wie es ist. Aber mit den Jahren habe ich gemerkt das es immer nur nach dem gleichen Schema abläuft.
Ich habe Lust und zeige es. Dann küssen, streicheln, anfassen und dann immer dieselbe Stellung!! Ich sitze auf ihm führe ihn ein und hoffe es wird gut.
Mit den Jahren ist er Impotent geworden, also konnte er nicht kommen.
Habe dann darum gebeten sich auf sein Gefühl zu konzentrieren.Wollte doch das er kommt, konnte mir meines danach holen. Aber es hat nix gebracht. Er hat nie etwas beigetragen oder gesagt ich will dich du.... !!
Haben Nächtelang geredet, geweint, gestritten darüber.
Zuletzt konnte und wollte ich nicht mehr! Musste da dann egoistisch werden um nicht unterzugehen. Er kann bis heute nicht in Worte fassen was ihn bewegt oder was er darüber denkt und fühlt. Mein Cut war da reiner Selbstschutz! Auch wenn es mies klingt und einige bestimmt denken man hätte daran arbeiten können . Nein, für mich war der Punkt überschritten und ich will auch leben und glücklich sein!!