Wow! Der Eingangsbericht geht unter die Haut. Ganz tief. Und wenn ich hier so lese, asoziieren die meisten hier in etwa die gleichen Gefühle wie ich und es mündet in Scham. Selbstzweifel, sich für sich schämen, für die Situation. Anfangs sucht man noch Resonanz im Sex und Liebe machen. Aber irgendwann will man nur noch ficken. FICKEN! Es schreit und brüllt nach diesem Grundbedürfnis neben Atmen, Trinken, Essen, Schlafen, Warmbleiben. Toll gewählte Worte. Kraftvoll. In der Einleitung, der Geschichte.
Die Misere? Die Moral. Sie wird im Eingangsbericht exliziet als noch größeres Frauenproblem benannt. Lust bei einer Frau ist stigmatisiert. SCHLAMPE, SCHÄM DICH! Wie kannst Du nur Sex haben wollen!? Wie die Leute schauen. Auf Dich herab! Und das nach 50 Jahre aktiver Emanzipation und den Anfängen vor 100 Jahren durch Rosa Luxemburg.
Man verlässt oder betrügt seinen Partner nicht
! Das muss man aushalten! Alles Dogmen. Jahrhunderte Jahre alt. Dabei hat unser Sozailsystem es ermöglicht, gehen zu können. Nicht bleiben zu müssen. Ob bei Gewalt oder massivem Frust.
Wir gehen Bündnisse ein, wenn wir uns kennen lernen. Schmieden Pläne, sprechen über uns, versprechen einander zu lieben UND zu begehren. Weil... tausende von persönlichen Gründen. Wir versprechen und verlangen Exklusivität.
ExklusivitÖt?
Eine Person von beiden bricht das Versprechen und begehrt nicht mehr. Vertragsbruch. Der andere Vertragspartner soll aber den Vertragsinhalt Exklusivität erfüllen !?!
Wir leben mit einer kirchlichen Moral. In einer idealisierten Welt. Nur wenige schreiben hier, dass sie als Paar Bestand hatten, weil der Teil der Partnerschaft die Forderung nach Exklusivität auflöste, weil ersie nicht mehr das Begehren mit einbrachte. Und siehe da, die Jahre mussten nicht über Bord geworfen, das Haus nicht verkauft und die Kinder hin und hergeschickt werden.
Die anderen verneinten sich, zerbrachen fast. Die jahrelange Partnerschaft zerbrach. Der Preiß für eine kirchlich moralische korekte Verhaltensweise. Sind wir denn alle derart gläubig, dass wir uns den Moralvorstellungen der Kirche unterwerfen müssen. Nicht falsch verstehen. Ich bin gläubig. Aber nicht kirchenhörig. Religiöse Schriften haben unglaublich viel mit Logik und einfachen Menschenverstand zu tun. Es ist halt die Frage, welche passagen immer wieder zitiert und unters Volk gebracht werden. Wer gerade in der Kirche das sagen hat.
Es ist wurscht, ob sich die Eingangsfrage auf Mann oder Frau bezieht. Ich bereue eines zutiefst. Das ich nicht viel früher auf meinen Bauch gehört hatte, als er mich anbrüllte: das wird nichts mehr. Sie stemmt sich mit aller Macht
. Warum auch immer. Das ist ihr gutes Recht. Was mich es immer weiter versuchen ließ, war ihr Versprechen, dass es wieder besser würde, weil sie ja auch EIGENTLICH... eigentlich ist im das Wort, der Beginn einer jeden Katastrophe. In dem Falle für ein Beziehungsaus. Weil die Vereinbahrungen nicht den neuen Bedingungen angepasst werden. Ich veränderte mich. War cholerisch, brüllte regelmäßig, machte sie zur Minne. Weil ich wollte, dass sie aufwacht und meinen Schmerz versteht, den sie in mir verursachte in ihrem Anspruch: Du darfst nicht gehen, musst treu bleiben und verzichten und mir allerlei Hilfen geben. Aber alle Deine Bedürfnisse (auch soziale außerhalb) sind nicht relevant und werden ignoriert.
Komisch. Warum ist derjenige, der die Bedürfnisse des anderen ignoriert, auf der moralisch sicheren Seite?
Das macht denjenigen einsam, der etwas wichtiges vermisst: Zweisamkeit im Körperlichen. Statt gemeinsam einsam.