Ich bin ehrlich gesagt erstaunt, wenn nicht schockiert wie viele sich melden und das gleiche durchmachen bzw. durchgemacht haben.
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Es war bei mir so, wie im Artikel beschrieben: ich war liebevoll, umarmte sie sehr gerne, hatte aber nie Lust auf Sex mit ihr, obwohl sie wirklich attraktiv war. Ich war passiv-aggressiv und ging dem Thema aus dem Weg, ich wusste keine Lösung, wollte aber mit ihr zusammenbleiben. Im Unterschied zum Artikel erlaubte ich eine offene Beziehung, wir gingen zusammen in Clubs etc., aber das löst das Problem für die meisten Frauen ja auch nicht, wenn sie zwar mit anderen Sex haben dürfen aber nicht mit ihrem Partner.
Immerhin verstand ich: für Frauen ist Sex auch "Beziehungspflege", nach einer Woche ohne Sex beginnen sie sich zu fragen ob etwas nicht stimmt. Männer kämen nicht auf die Idee so zu denken. Wir möchten Sex wenn wir geil sind. Wenn man aber schon 500 mal zusammen geschlafen hat, lässt das Interesse bei den meisten Männern nach (und nach den ersten ein, zwei Jahren hat man 500 mal miteinander geschlafen).
Der Punkt mit der Beziehungspflege ist eine sehr wichtige Erkenntnis, die ich ebenfalls gemacht habe. In meinem Fall muss ich sagen, liegt das Problem auf beiden Seiten, trotz sehr guter Beziehung. Um unseren Kinderwunsch zu erfüllen hatten wir über eine längere Zeit hinweg jeden 2 Tag Sex. Wenn man jetzt muss, dann wird der Sex nicht besser und man kommt in einen Teufelskreis. Dazu kam dann dazu, dass irgendwann über mehrere Monate hinweg Medikamente einnehmen musste, die sich negativ auf die Libido und die Erektionen auswirkte. Ich hatte dann nicht nur keine Lust auf sie, sondern überhaupt gar keine Lust. Vor der Behandlung hatte ich zwar das normale Verlangen, aber wenn man sich schlecht fühlt, will man auch als Mann keinen Sex und ich hatte bereits zu diesem Zeitpunkt mit dem Vorwurf zu kämpfen, dass sie underfucked ist.
Irgendwann war natürlich die Behandlung vorüber und bei mir normalisierte sich alles wieder. Ich ging davon aus, dass sich auch unser Sexleben normalisieren sollte, zumal wir ja beide miteinander Sex haben wollten. Es kam leider alles anders: Aus meiner Sicht war alles was ich gemacht habe falsch. Moment verpasst, falsch gestreichelt, zu fest, dort ist es unangenehm, da tut es weh.... etc etc etc. Irgendwann hat man dann als Mann "leck mich doch am Ar***" und lässt es gleich bleiben, weil man das Resultat sowieso kennt.
Bevor jetzt die Moralapostel kommen: Das war jetzt meine Sicht der Dinge und beschuldige meine Partnerin nicht. Es braucht immer zwei und hier dürfte das Problem in unserer Kombination liegen.