„Sexuelle Ablehnung aus Frauenperspektive
"Fühlst du dich allen Ernstes begehrenswert?"
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An die Damen:
Habt ihr Ähnliches erlebt? Was hat diese Ablehnung mit euch gemacht? Wie habt ihr die Situation für euch zum Guten wenden können? Und welche Rolle spielt Begehrtwerden für euch in einer Beziehung?
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Liebe Grüße
Die JOY-Redaktion
Zunächst Danke an die Autorin und ihren Schilderungen, Gefühle und Erlebnisse.
Es ist immer ein harter Weg, zu sich selbst zu stehen. Wenn man sich wiedergefunden hat.
Ich lebte fast 26 Jahre in einer Beziehung und später Ehe, die zwar nicht SEXlos war, aber die mich mehr und mehr zur „grauen Maus“ hat werden lassen.
Meine Lust und meine Leidenschaft waren nicht gewollt und wurden verbal unterdrückt, sobald ich mich mal traute, einen Wunsch oder eine Fantasie zu äußern.
Er kam mit meiner wachsenden Libido nicht wirklich klar. Und gleichzeitig war unser Sex immer etwas „geplantes“.
Er gehörte ins Wochenende, ins geschlossene Schlafzimmer.
Dazu kam, dass mein Ex-Mann oft wochenlang beruflich unterwegs war.
Zwei kleine Kinder, Freunde, Verwandtschaft, die dann die wenige verbleibende Zeit „schluckten“… er vergaß mich, er schaffte es nicht, mich als erwachsene und leidenschaftliche Frau an seiner Seite zu sehen … und so schaffte es ich nicht, meine erwachsene Lust auszuleben. Mit ihm.
Hat er mich begehrt?
Ja, ein „liebes“ Bild von mir, dass er im ehelichen Bett ab und an bestiegen hat. Wurde ich wilder, zügelloser, leidenschaftlicher, war unser Sex sofort vorbei. Er … erschrak und hatte regelrecht Angst, denke ich.
Hat er mich, wirklich MICH gesehen?
Nein.
Nach vielen Jahren des Selbstzweifels und der Erkenntnis, dass ich immer mehr „vertrockne“, mein Lachen versiegt, meine Lebensfreude sich ins Gegenteil verkehrt, wusste und spürte ich, dass ich so nicht weiterleben will.
Wie ich es zum Guten wenden konnte?
Nach jahrelangen Gesprächen mit meinem damaligen Mann zog ich die einzige Konsequenz, die mir wieder „mich selbst“ zurückbrachte.
Ich vollzog die Trennung.
Lebe derzeit in Scheidung.
Und habe (danke an das Universum!) jetzt einen Mann an meiner Seite, der mich nicht kleinmacht, sondern wachsen lässt!
Der mich und all mein Wesen und meine Art liebt und beflügelt!
Und das geht so viel weiter, als über das rein sexuelle Bewusstsein und den sexuellen Habitus hinaus.
Gerade erfahre ich … Leben.