„PS:
Was ich ganz schlimm finde, das sind die Zuweisungen von Schuld an den Expartner, wie sie hier zuhauf als Reaktion zu lesen ist.
Erstens kann dieser hier nicht seine Sicht darstellen, zweitens hat nie immer nur einer die Schuld am Scheitern einer Beziehung.
Und drittens: Verantwortung ist keine Schuld. Und wenn man so lange zusammen ist, dann teilt man diese. Oder warum war man je zusammen?
Der Artikel war differenzierter und der Grund der sexuellen Unlust wurde mitgeteilt. Lt. Artikel führte das Bild der Frau als Mutter, somit per Definition für diesen Mann ein asexuelles Wesen, zur sexuellen Unlust. Könnte man in etwa zusammenfassen in dem Bild "die asexuelle heilige Mutter" und die "sexuell aktive, verruchte Hure." Die Schuldfrage ist etwas, was man meiner Meinung nach nicht im Schwarz-Weiß Modus betrachten kann, für mich persönlich gibt es "etwas schuld sein" und die Verantwortung dafür von sich zu weisen ist für mich persönlich ein unreflektiertes Verhalten, dass die eigene Verantwortung für das Handeln ablehnt.
„Sexuelle Ablehnung aus Frauenperspektive"Fühlst du dich allen Ernstes begehrenswert?"
Beziehe ich mich nur auf diese "Frage" losgelöst vom gesamten Artikel, die für mich keine Frage ist sondern ein vernichtendes Urteil über den anderen Menschen" so ist das für mich in einer Beziehung ein Verhalten, was ich gar nicht mehr mit reiner sexuellen Unlust im Zusammenhang bringen mag. Es wäre für mich der Verlust von menschlichem Respekt gegenüber einem anderen Menschen und für sein Verhalten ist man selbst verantwortlich, somit auch selbst schuld, wenn man derartig über den Menschen, den man "liebt" urteilt.
Mir geht es dabei darum, dass wenn man immer wieder ignoriert, dass es Verhalten gibt, dass nicht akzeptable ist mit der Umkehrung "es sind immer beide schuld" führt das für mich zum Ergebnis, dass Verhalten wahllos entschuldigt wird, Selbstreflexion, eigene Verantwortung für das eigene Handeln und die Konsequenzen wird mMn nach damit negiert.
Den Kommentar verstehe ich trotzdem ! in einem etwas anderen Sinne, dass die Reaktion und der Umgang, somit der weitere Verlauf einer Beziehung sicher von (mindestens) zwei Personen abhängt, dem stimme ich zu und das niemand dabei war ist sowieso klar.
Es geht nur hier nicht darum den Artikel zu bewerten und ich finde, dass in dem Artikel sehr gut eine mögliche Problematik dargestellt wurde, die in der Konsequenz die Ehe hat scheitern lassen, von einseitigen Schuldzuweisungen lese ich in dem Artikel gar nichts und verstehe den Artikel im Gegensatz zum o.a. Kommentar als eine Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit
Dieses führt jedoch zu weit weg vom Thema und deshalb belasse ich es an dieser Stelle dabei.
Sexuelle Unlust aufgrund diesem Muster ist mir nie begegnet, weder bei mir, noch (soweit ich es überhaupt von außen erfassen kann!) in meiner (näheren) Umgebung.
Mir persönlich sind längere Phasen beidseitiger sexueller Unlust bekannt, als in meiner Ehe die Basis für ein gemeinsames Leben nicht mehr vorhanden war. An der Stelle, an der mir mein Ex-Mann eindeutig signalisiert hat, dass er nicht weiter bereit war sich innerhalb der Beziehung gemeinsam an der Lösung von Konflikten, die außerhalb von sexuellen Kontexten lagen, zu beteiligen habe ich mich getrennt.
Mir ist bewusst, dass uns beiden die weitere Kraft gefehlt hat, insofern sehe ich da keine Schuld.
Was ich (hoffentlich
) daraus gelernt habe ist, dass ich selbst in dem unwahrscheinlichen Falle einer derartigen Extremsituation aus heutiger Sicht vermutlich eher erkennen kann, wann Konflikte den Nährboden dafür schaffen können, die Liebe in den Hintergrund zu treiben...
An sich selbst zu glauben ist eine wichtige Voraussetzung für das eigene Leben, die Grenzen zur Selbstüberschätzung sind jedoch durchaus fließend.
Später mehr... schade... gerade Ablenkung im RL...