„Wünsche äußern (beim Sex) - Akzeptabel oder Kritik?
Mit Interesse verfolge ich
Sexuelle Praktiken, die beim Sex besser klappen könnten?
In diesem wie auch in anderen Threads wird immer wieder darauf hingewiesen, wie wichtig die Kommunikation beim Sex ist. Das Mann/Frau sagt, was sie/er wünscht oder was stört.
Dabei schwingt irgendwie immer auch der Gedanke mit, ob das als Kritik aufgenommen wird und die Gegenseite sich verletzt fühlt. Er oder sie macht etwas „falsch“.
Wie geht es Euch damit?
Könnt Ihr Eure Wünsche äußern? Oder auch Dinge, die Euch stören?
Habt Ihr schon mal nichts gesagt, um den/die Anderen nicht zu verletzen?
Könnt Ihr das von Eurer Partnerin/Eurem Partner akzeptieren? Oder fühlt Ihr Euch kritisiert?
Ich halte es für absolut akzeptabel, Wünsche und Bedürfnisse zu äußern, wie Sexualität zwischen Menschen besser gelingen kann.
Für mich ist das aber eine Theorie, die ich nachgelesen habe:
Daher kenne ich das wie und das wann, so dass es beim anderen ankommt und für sich für diesen nicht als Kritik anhört.
Das wann wäre z.B. Nie beim Sex. Schimpfende Frauen beim Sex habe ich bei meinen „Studienausflügen“ in Swingerclubs häufig erlebt - ist unangenehm und erzeugt bei mir einen hohen Fremdschämfaktor.
Ich vermute, manche Männer dort haben im Vergleich überwiegend die Strategie des Augen zu und durch, also denken zielorientiert: irgendwie werde ich schon zum Abschluss kommen und mit der werde ich nie wieder
.
Meine Sexualität funktioniert anders:
Ich hatte in meinem Leben das Glück, mir überwiegend sowohl für längere Beziehungen als auch Freundschaft plus intuitiv Männer auszusuchen, mit denen ich sexuell harmonierte. Diese wandten keine Techniken oder Praktiken an, die sie nur abstrakt aus Büchern gelernt haben und die ihrer Vorstellung nach „jede zum Orgasmus“ bringen, sondern gingen auf mich ein.
Sie beobachten mich und verstärken das erregende und unterlassen das störende.
Allerdings glaube ich, dass ich auch sehr klar mit meinem Körper kommuniziere, was mir gefällt.
Bei unangenehmeren Berührungen schiebe ich Hand oder Finger beiseite oder an eine mir angenehmere Stelle.
Und umgekehrt mache ich das bei und mit dem Mann. Anstrengend ist für mich der Stille Genießer oder Erdulder: Liegt auf dem Rücken, ich blase mir die Seele aus dem Leib und außer wachsendem oder erschlaffendem Penis gibt es null Rückmeldung, was gefällt oder nicht.
Ich habe allerdings auch kein Problem damit, wenn ich mit einem Mann sexuell nicht harmoniere, das ganze abzubrechen und ihm mitzuteilen, dass das zwischen uns nicht passt. Der Auslöser sind dann zu grobe Berührungen oder die falschen.
In dem Umfeld Gelegenheitssex habe ich auch keine Skrupel, dies zu tun.
Bei einem festen Partner sähe das anders aus, aber ich bin noch nie eine Partnerschaft mit einem Mann eingegangen, mit dem es sexuell nicht passte.
Eine gute und befriedigende Sexualität ist mir als eine der Säulen einer Beziehung zu wichtig, um Kompromisse zu machen.
Ich finde es „lustig“ und interessant, Menschen, die es wissen wollen, Sexualität und Funktionen zu erklären, und ich bin mir nicht zu schade dazu. Das gelingt eher, wenn man emotional nicht miteinander involviert ist.
Ich schreibe hier im Forum von meinen Erfahrungen und Ideen, die natürlich nicht für alle gelten.
Ich habe auch schon im Club mit Bekannten in der Sonne gelegen und erklärt, welche Griffe und Techniken mich zum Squirten bringen würden - und irgendwann merkte ich, dass ein Pärchen daneben die Ohren spitzte und er es hinterher bei seiner Partnerin ausprobierte. Das bringt mich zum grinsen, weil ich anderen dann einen guten Moment bereitet habe.
Genauso habe ich in zwei Fällen dies praktisch beim Sex an mir als Beteiligter Männern Anfang dreißig erklärt und gezeigt und ausprobieren lassen. Es war für mich entspannt, witzig und befriedigend, weil diese beiden lernwillig und offen dafür waren. Später konnte ich dann hören, wie das erlernte erfolgreich bei der nächsten Frau angewendet wurde.
Männer im fortgeschritteneren Alter dagegen, glauben meiner Wahrnehmung nach eher, schon alles zu können und damit jede glücklich machen zu können. „kennse eine, Schätzelchen, kennse alle!“:
In einem Fall bekam ein Ehemann gesetzteren Alters die Erlaubnis, sich mit mir zu vergnügen und wollte sich gleich ein Kondom überstülpen und einlochen. Als ich dann etwas von „ein bisschen Vorspiel wäre schön“ flüsterte, schraubte er dreimal an meinen Nippeln, drückte ein paarmal auf meine Klit, steckte den Finger in mich zur Feuchtigkeitsmessung und wollte wieder zur für ihn eigentlichen Sache kommen.
Ich habe ihn von mir geschoben und mich nein dankend verabschiedet und wundere mich seit diesem Tag, warum manche Frauen noch verheiratet sind oder wundere mich nicht, dass so viele Männer sich glauben, ausjammern zu müssen, weil sie ihn nicht mehr lässt.
Also Kommunikation
, aber gewusst wann und wie.
Und offen für die Signale des anderen sein und dessen Anregungen als Chance zum lernen und nicht als Kritik aufzufassen wäre meiner Meinung nach eine Option und eine Antwort auf das Thema und die Fragestellung.