Ok, also dann will ich mal zum Thema zurückzufinden versuchen:
@*******966 (es ist wirklich spannend, mit Dir über Kommunikation zu diskutieren)
In der Kommunikation gibt es wohl tatsächlich immer eine Absicht, da stimme ich Dir sogar zu.
Aber: Die Absicht kann von verschiedener Art sein, nicht immer ist das Ziel vorrangig, die/den Andere/n zu einer Verhaltensveränderung zu bringen - und auch dafür gäbe es verschiedene Möglichkeiten jenseits der Manipulation (andernfalls wäre nicht nur die Gesprächstherapie arm dran).
Thematisches Beispiel: Die Frau sagt "Ich empfinde gerade keine Lust auf Sex."
-> Sachebene: Sie empfindet gerade keine Lust auf Sex (nicht mehr und nicht weniger);
-> Selbstkundgabe: Die Intention und Absicht der Botschaft kann hierbei einfach nur sein, sich mitzuteilen.
-> Was ist der Appell? Nach Schulz-von-Thun gibt es diesen, aber: Soll der Mann sie in Ruhe lassen mit Sex? Oder vlt sogar gerade trotzdem danach fragen, falls er selbst Lust hat? (vlt kann er ihr Lustempfinden ja wecken) - Möglicherweise unklar (nicht bei allen Frauen), überlässt jedenfalls die Entscheidung erstmal dem Mann (der sich allerdings einen Rüffler einfangen könnte, wenn er anbandelt), taugt deshalb als Manipulation nicht viel, weil keine bestimmte Handlung bewirkt wird, sondern allenfalls eine beliebige.
-> Was ist der Beziehungsaspekt der Botschaft? Ist das schon sexuelle Ablehnung? (Wie gesagt: Vlt ist es ja möglich, dass er ihre Lust wecken kann u.s.w.)
Ich gebe zu, das Beispiel ist als Fallbeispiel nicht perfekt, da im Falle Sex immer auch viel Nonverbales mitschwingt, was eine klare Darstellung und Analyse der in Schrift beschriebenen Kommunikation erschwert, aber es zeigt vlt trotzdem, wie missverständlich Kommunikation sein kann und dass Kommunikation nicht manipulativ sein muss.