Im Zusammenhang mit Musik und Musik selber machen, habe ich mal die Meinung gehört, dass sich mit dem Aufkommen der Musik-Konserven zunächst noch nicht viel änderte, solange die Konserven schlechter klangen als die Live-Musik. Als aber die Konserven z.T. bessere Qualität als die Live-Musik lieferten, sei dann das Interesse, der Spaß und das Durchhalten beim Üben, selbst ein Instrument zu spielen oder seine Stimme zu schulen, rapide zurück gegangen. Übrig seien hauptsächlich die geblieben, welche die Musik später zu ihrem Broterwerb machen wollten. Das Musizieren in der Breite habe aber deutlich nachgelassen dafür seien jene, welche Musik nur noch konsumieren, im Zahlenverhältnis angewachsen. Erklärt wurde das u.a. mit der Entmutigung, die von großen, perfekten Vorbildern ausgeht, deren Konserven in jeden Winkel der Erde vorgedrungen sind, noch bevor sich ein Kind entschlossen hat, ein Instrument zu erlernen.
Sollte sich nun das - wenn die oben wider gegebene Meinung denn zutrifft - mit dem Sex wiederholen? Weil ich den Sex nicht (von Anfang an) perfekt kann, lasse ich es bleiben und konsumiere die Konserve? Oder, weil ich die Perfektion auch mit viel üben nicht erreichen kann, lasse ich es, weil unperfekt ist lächerlich? Also wieder so ein Kollateralschaden vom Leistungs- und Wettbewerbsdenkens?