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Chatten in einer Beziehung / Ehe

****yn Frau
13.440 Beiträge
Zitat von *******in89:

Wenn in einer langjährigen Beziehung/ Ehe „fremd“ gechattet wird, was habt ihr für einen Eindruck von der Beziehung?

Ist sowas in einer glücklichen Beziehung normal?

Es ist zumindest in MEINER Beziehung normal und ich würde mir das erotische Chatten mit anderen auch generell nicht verbieten lassen. Ich habe kein Problem damit, wenn auch mein Partner das tut.


Zitat von *******in89:

Was ist, wenn der Partner damit nicht klar kommt, oder man selber nicht weiß warum man es tut, weil man glücklich mit dem Partner ist.

Ich bin kein monogamer Mensch. Und das sage ich auch jedem, der mich kennenlernt, dass es mich nicht per se sexuell exklusiv gibt, sondern nur, wenn ich freiwillig exklusiv sein möchte.
Warum ich trotz Beziehung mit anderen im sexuellen Kontext chatte? Weil es Spaß macht. Weil ich neue Eindrücke gewinne, weil ich es mag, wenn jemand erotisch mit Worten umgehen kann. Können nicht viele, beziehungsweise gibt es nicht viele, die mich damit erreichen. Ich brauche sowohl das Niveauvolle, als auch das absolut Profane, von "Kleines" bis hin zu "Fucktoy" und diesen Spagat zwischen raffiniert gesetztem Kopfkino und verbaler Erniedrigung schaffen nicht viele. Umso toller, wenn es jemand schafft, da bleibe ich gerne am Ball und lasse mich drauf ein. Einfach, weil es mir gefällt und mir Spaß macht und mich das auch sehr befriedigt, ob ich es nun lese oder höre.

Ich verheimliche meinem Partner nicht, dass ich das mache, mache es aber in der Regel eher in seiner Abwesenheit, weil ich es ihm nicht zwangsläufig auf die Nase binden will. Ich finde, man muss das einander nicht unter die Nase reiben und zusätzlich schätze ich auch in einer Beziehung meine Privatsphäre. Will er generell nicht, dass ich sexuell mit anderen chatte, wäre es langfristig nicht der richtige Partner für mich. Für mich ist das ein harmloser Spaß und ich lasse mich nicht gerne einengen.

Ich würde dann herausfinden wollen, warum er es nicht will, was genau diese Ablehnung hervorruft. Es gibt Motivationen, die kann ich nachvollziehen, und es gibt Motivationen, die ich in meiner Weltanschauung als schlichtweg lächerlich empfinde und die nicht zu der Art passen, wie ich eine Beziehung führen will.
Neid wäre ein Beispiel. Wer neidisch auf meine Kontakte ist, weil er selbst keine hat, und mir deshalb etwas nicht gönnen will, macht sich in meinen Augen damit furchtbar unattraktiv. Dieses "wenn ich keine habe, darfst du auch nicht", quid pro quo, das kann ich nicht leiden und da werd ich auch schnell tierisch sauer.

Ich bin ein freiheitsliebender Mensch und möchte, dass auch mein Partner Freiheiten hat, die er nutzen kann. Es gibt nur ganz wenige Bereiche in meinem Liebes- und Sexleben, wo mir Exklusivität wichtig ist. Chatten gehört nicht dazu.
Sexuelle Bedürfnisse außerhalb einer Beziehung zu befriedigen bedarf meiner Meinung grundsätzlich einer Absprache und Einvernehmlichkeit. Manche Beziehungen verkraften das (oder es nützt ihnen vielleicht sogar) anderen schadet es. Und nein, es kann kein Partner für sich allein entscheiden, ob das für den anderen ok ist.

Die meisten Paare, die nicht gerade Rentner oder Arbeitslose ohne Kinder sind, haben einige Mühe, überhaupt ihr Sexleben miteinander am Leben zu halten, ausreichend Zeit dafür einzuräumen, und Situationen und Stimmungen zu schaffen, in denen beide so richtig Lust haben.

Zudem zählt für ein Verhalten ja auch immer der Beweggrund! Wenn ich mir nun vorstelle, ich hätte einen Partner, der abends keine Lust hat, und ich davon ausgehe, dass er einen anstrengenden Tag hatte, und deshalb einfach zu müde ist, habe ich Verständnis, und verzichte eben.
Wenn ich aber wüsste, dass meine Bedürfnisse unerfüllt bleiben, weil er sich gerade beim Chatten gemütlich einen von der Palme gewedelt hat, sieht die Situation ganz anders aus...

Wenn ein Partner heimlich sich anderweitig Befriedigung verschafft, und daraus, dass der andere sich ja nicht beschwert, schließt, dass dessen Bedarf ja gedeckt sei, liegt er nicht unbedingt richtig.
Zitat von *******in89:
Ist sowas in einer glücklichen Beziehung normal?
Was ist, wenn der Partner damit nicht klar kommt, oder man selber nicht weiß warum man es tut, weil man glücklich mit dem Partner ist.

Ich glaube, es ist normal.

Weil sich im größeren Durchschnitt mehr Menschen nach einer gewissen Zeit nach Abwechslung sehnen, als es die allgemein verordnete Moral gestattet. (Das ist Naturgesetz vs. Menschengesetz).

Leider hat die verordnete Moral heutzutage keine Auswege gelassen. Unsere Vorfahren, die Kelten, hatten es da besser: Die "durften" an bestimmten Feiertagen fremd gehen... mit dem Segen der Götter. Aber die hatten ja auch keinen Chat...

Was ist schlimmer? Sich eines Tages aus lauter Frust auf der Herrentoilette eines Restaurants von einem Fremden nehmen zu lassen oder zwischendurch die Abenteuerlust durch ein paar virtuelle Rollenspiele abzubauen?

Unsere Großeltern hatten nur die Toilette... da haben wir es doch besser, gell? *zwinker*
******eep Mann
902 Beiträge
Ich denke die Intention der TE ist, hier Bestätigung dafür zu bekommen, dass es falsch und ganz böse ist mit jemandem zu Chatten, während sie desinteressiert etwas anderes unternimmt.

Ich weiß ja nicht wie es dort so läuft, aber es wirft natürlich die Frage auf, warum er das nicht mit ihr macht, oder das mit ihr abspricht.
Da es aber immer die gibt die zum Vergnügen eifersüchtig sein wollen, halte ich es für möglich hier so jemanden zu haben.

Ich würde mal fragen warum jemand drittes hier seinen Spaß hat und der Partner links liegen gelassen wird? - mit einer offenen Antwort muss man dann aber auch leben.

Für meinen Teil halte ich Chatten für harmlos - evtl holt er sich dort Appetit?

Ums Reden kommt ihr wohl nicht herum!
Am Chatten finde ich brisant, dass es ja durchaus die Vorstufe zu einem realen Treffen sein kann. Würde mich deshalb massiv stören bei einem Partner.

Wenn er stattdessen nur Pornos guckt, die keine Option auf reale Dates bieten, stört mich das überhaupt nicht, solange er das nicht so exzessiv betreibt, dass es unser Sexleben beeinträchtigt.
****yn Frau
13.440 Beiträge
Zitat von *********en_79:
Am Chatten finde ich brisant, dass es ja durchaus die Vorstufe zu einem realen Treffen sein kann. Würde mich deshalb massiv stören bei einem Partner.

Ich habe zu Buchrecherchezwecken gerade eine Studie zum Thema Cybersex gelesen. Der Prozentsatz an realen Treffen mit Menschen, mit denen man zuvor erotisch gechattet hat, liegt bei 2-3 Prozent.

Man kann sich natürlich auch verrückt machen.
OK, die Chatwelt ist mir fremd, weil ich persönlich null Interesse daran habe.

Für mich ist das sogenannte "Tastenwichsen" eine absurde Vorstellung. Hätte ich einen Partner, der genau daran Spaß hätte, und es z.B. in amerikanischen Chatrooms praktizieren würde, würde ich das natürlich genauso einstufen wie Pornos zu gucken *zwinker*
******tes Paar
570 Beiträge
Man liest ja hier des Öfteren, dass Leute ihren Traumpartner beim Schreiben kennen lernen (und dann meistens doch nichts daraus wird).

D.h. dass bei vielen eine starke emotionale Bindung beim Schreiben aufgebaut wird. Vor allem wenn es öfter mit der gleichen Person passiert.

Ich denke Mal davor hat der reale Partner dann Angst. Und selbst wenn es nur 2-3% sind, die es real werden lassen. Wer weiß das schon? Verlustängste und in dem Fall dann wohl auch Eifersucht, lassen sich nicht so einfach beruhigen. Ängste beruhen nicht immer auf Logik.

Hinzukommt ja noch, dass die Heimlichkeit des Partners alle Alarmglocken schrillen lassen. Wenn er es heimlich macht, dann muss es ja schlimm für mich sein.

Le Sybarite
******eep Mann
902 Beiträge
manchmal ist chatten nur so etwas wie das einholen einer außenstehenden meinung.

es gibt Fragen oder Dinge die man nicht zurück nehmen kann - da kann es helfen einen dritten zu fragen, wenn man nicht sicher ist was dabei heraus kommt.

jeder best-seller-author probiert sich aus bevor der große wurf gelingt.

im chat bekommt man oft eine recht neutrale reaktion - das ist doch auch der grund weshalb dort viele rat suchen.
******tes Paar
570 Beiträge
Zitat von *******in89:

In den Chats geht’s um Sex, Vorlieben, Sexspielzeug, es werden Fotos/Videos ausgetauscht in denen Selbstbefriedigung oä im Vordergrund steht. Zeiten in denen das passiert, Arbeitszeit oder dann wenn der Partner nicht zuhause ist.

Das klingt für mich zumindest danach, dass es sich nicht nur um Feedback holen handelt, sondern dass der chattende Partner hier wohlweislich etwas kompensiert, was er mit seiner Partnerin nicht im Stande ist zu tun. Und offensichtlich auch nicht im Stande ist darüber zu reden.

Le Sybarite
*****ite Frau
9.547 Beiträge
Zitat von ******eep:

es gibt Fragen oder Dinge die man nicht zurück nehmen kann - da kann es helfen einen dritten zu fragen, wenn man nicht sicher ist was dabei heraus kommt.

Gewagte Theorie.
Ich verlass mich lieber auf meine Erfahrung als auf die vion unbekannten Dritten.
Oder ich frage reale Menschen in meinem Umfeld denen ich ein kompetentes Urteil zutraue.
**********ryBBW Frau
2.287 Beiträge
Es wäre spannend, wenn sich die @*******in89 auch nochmal an der Diskussion beteiligen würde.
*******mlos Frau
2.511 Beiträge
wenn diese wechselseitigen Mitteilungen nicht bekannt werden, der Verbindung der beiden
Partner keinen Abbruch tuen ..warum nicht ..jeder so wie sei oder er es mag ..
ich teile nicht alles mit meinem Mann, möchte aber auch nicht auf ihn verzichten
**********stand Mann
186 Beiträge
Zitat von ******eep:
Ich denke die Intention der TE ist, hier Bestätigung dafür zu bekommen, dass es falsch und ganz böse ist mit jemandem zu Chatten, während sie desinteressiert etwas anderes unternimmt.

Ich lese die Beiträge der TE ganz anders. Für mich klingt es eher so, als sei sie es, die hier "fremd" chattet, und sich vom Forum eine Bewertung ihres eigenen Verhaltens erhofft, und ob es ein Warnsignal für ihre Beziehung oder etwas "Normales" ist, was sie da tut.

Zitat von *******in89:
Was ist, wenn der Partner damit nicht klar kommt, oder man selber nicht weiß warum man es tut, weil man glücklich mit dem Partner ist.

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