Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
BDSM
23373 Mitglieder
zur Gruppe
BDSM NRW
3676 Mitglieder
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

BDSM nur Mode

****bti Frau
6.102 Beiträge
Themenersteller 
BDSM nur Mode
Hallo zusammen,

wenn ich mich mit "Profis" und "alten" BDSMlern unterhalte kommen wir immer wieder auf das Thema das BDSM bei vielen nur eine Modeerscheinung ist und wenn man sich auf BDSM-Parties umschaut habe ich machmal auch das Gefühl das viele nur BDSMler es nur tun weil es gerade IN ist.


Wie seht Ihr das?

Gruß

AuK
*******ris Paar
665 Beiträge
Jeder wie er sie will !

Ich lebe es schon lange weil Ich früh SM kennengelernt habe und die Lebensart liebe.

Mein Subbie ebenfalls.

Allerdings fällt uns auch häufig auf das viele es angeblich Leben es aber doch nur als Spielart erachten und sozusagen auf der Welle der "Peitschenschläger" mitreiten.

Aber dieser Eindruck kann auch täuschen.

Je mehr man "echte" SMer trifft desto sieht man das man auf "normalen" Party's die Mode People treffen wird aber auf Insider Treffen eigentlich nicht.
intensive Momente
*****_ni Paar
3.175 Beiträge
BDSM - gestern pui, heute mode, morgen?
Wir beobachten auch eine Modewelle mit Namen BDSM, mit dem echten, gelebten BDSM hat das nicht viel zu tun.
Übel ist auch, wenn die selbsternannten Dom-Typen (männlich und weiblich) ihre Stärke und Macht permanent demonstrieren müssen, Abfälligkeiten produzieren und das mit SM verwechseln.

Unser Er, selbst Dom (aber ein echter, leiser, Machtbewußtsein aus Selbstverständlichkeit), arbeitet gerade an einem Buch (Text und Bilder) über emotionale Momente in BDSM- und Fetisch-Ausübung. Bei der Arbeit sehen wir sehr deutlich, daß bei vielen Offenbekennenden heute die Technik vor dem echten Gefühl steht. Grausam!

Vielleicht lohnt ja ein Aufruf hier: "wer BDSM als echtes Lebensgefühl hat und mit Partner ein Teil des Buches werden möchte, der kann sich melden". Ok, das war der Werbeblock ... und verzweifelter Aufschrei zum Thema oben.
*********os_hb Frau
2.126 Beiträge
Hallo liebe AuK
Ein sehr brisantes und meiner Meinung nach auch schwieriges Thema.

Wie man ja bereits hier im Forum erkennt, gibt es viele Menschen, die BDSM mehr oder minder praktizieren. Die einen nennen es "leichte Fesselspiele" andere wieder bevorzugen "leichte Schläge auf den Po".

Egal wie man das "Kind" auch nennen mag. Meiner Ansicht nach ist dies alles schon mehr oder minder BDSM. Aber anhand dessen, daß sich viele auch scheuen, es BDSM zu nennen, erkennt man ja die Akzeptanz.

Mir persönlich stellt sich die Frage nicht, denn ich kann mich gut und gern zu meiner Neigung stellen.
Auf der anderen Seite ist es aber vielleicht auch bei einigen so, daß sie durch den Versuch, im BDSM eine Akzeptanz herbeizuführen, eine gewisse Neugier geweckt wurde. Eventuell sogar ein zu sich und seiner Neigung stehen.

Daher mag es vielleicht so erscheinen, als wären viele "Neulinge" hinzugekommen. Oder es wäre eine Modeerscheinung. Ich persönlich denke, daß es einfach daran liegt, daß BDSM im Internet und auch in TV und Kino mehr Verbreitung gefunden hat.
Das beginnt damit daß heute wirklich an jeder Ecke jedes Wochenende eine BDSM oder Fetischparty startet. Und endet bei den Artikeln, die man inzwischen problemlos bei EBay und sonstigen Online Häusern erstehen kann. Siehe den Hinweis auf Gerten bei Lidl, den man ja vor ein paar Tagen wirklich in allen einschlägigen Foren finden konnte.

Also, meine zusammengefasste Meinung lautet, es gibt sicherlich den ein oder anderen der dies als Modeerscheinung ansieht. Aber ich denke die weitaus größere Zahl ist einfach nur aus ihren sonst so im dunklen Raum stattfindenden Sessions ans Licht getreten.

Etwas, was mich jedoch immer wieder stutzig macht, und was mir bei vielen, die BDSM praktizieren auffällt, ist ihr Anspruch darauf sich persönlich als etwas besonderes zu empfinden und einen gewissen Status innehaben, den natürlich ein "NICHT-ECHTER BDSM'er " nicht mal ansatzweise innehaben könnte. Ich mag diese Art der Unterstellung für mich persönlich nicht. Es gibt meines Erachtens auch heute noch keine Gold- , Silber- oder Bronzemedaillen für eine ausgelebte Neigung.

Und jetzt, meine lieben "alten" BDSM'er dürft ihr mich steinigen *lol*
intensive Momente
*****_ni Paar
3.175 Beiträge
@ halt_er_los
sehr gutes Posting!
Es zeigt aber auch deutlich die Möglichkeit der Mißverständnisse.
Auszeichnungen oder "echt", "unecht" oder "unentschlossen" sind auch reichlich blöde.

[Er schreibt gerade]
Bei meiner Arbeit zum Buch hatte ich gerade letzte Woche ein etwas seltsames Erlebnis. Ein Paar, das ich über eine Fotostrecke bei ihrem Spiel begleitet habe, lud mich zum SM-Stammtisch ein. Zunächst war alles sehr nett und angenehm. Da der Stammtisch in einem abgelegenen Raum stattfand, taten zwei Zofen Dienst. Der Kreis war deutlich in Dom und Sub aufgeteilt und sogar ein Switcher-Paar war dabei, alles sehr harmonisch.

Zwei Tage später war ich eingeladen bei einem Kreis von BDSM´lern, die schon recht schnell zum Anfang des Gesprächs deutlich gemacht haben, daß Dom gegenüber Sub keinen Respekt haben müsse. Ich habe nachgebohrt und festgestellt, daß hier einer Mode gefolgt wird, die Macht durch Abfälligkit ersetzt.

Ok, ich mag jetzt ein wenig beeinflußt sein. Aber gerade diese Verhaltensweisen habe ich in den vergangenen Jahren nicht so häufig bei BDSM´lern beobachtet. Ja, dieses Verhalten gab es schon immer, egal wie lange oder kurz die Selbsterkenntnis zum BDSM da war.
Aber trotzdem mache ich mir Gedanken, da einerseits das Outing der Dominanten, ja sogar der Devoten, in letzter Zeit auf eine ganz seltsame Art geschieht. Es scheinen sich Verhaltensweisen in der Gesellschaft zu verändern. Es ist nur ein Gefühl, ich kann es nicht richtig beschreiben.
Moin,

@*******_los:
Und jetzt, meine lieben "alten" BDSM'er dürft ihr mich steinigen

• als "oberfieser BDSMler" sag' ich dazu nur: Nö! *ggg*

Ansonsten @**l: Es mag wohl so sein, dass zur Zeit viele Menschen zu BDSM finden, weil diese Lebensweise präsenter ist als noch vor ein paar Jahren. Dass viele dieser "Mitstreiter" BDSM aber nicht "leben", rührt daher, dass es für viele halt nur einen besonderen Kick im Sexualleben darstellt. Die grundlegende Philosophie dahinter bzw. die tiefen Gefühle der Beteilgten bleiben ihnen aber verschlossen.

Diese Modeerscheinung geht dann halt noch einher mit den beobachtbaren Phänomenen wie Lack-Top aus der Boutique oder "Verbal-Dumm-Dommeltum" bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit.

Gruss

Flloyd
intensive Momente
*****_ni Paar
3.175 Beiträge
@Flloyd
Du hast es auf den Punkt gebracht!!!
*********os_hb Frau
2.126 Beiträge
Hallo Trout
übrigens... schöner Nick und auch sehr schöne Fotos *zwinker*
Und auch erst einmal "Herzlich Willkommen" hier im JC.

Ich verstehe was Ihr Beiden damit sagen wollt. Es ist mitnichten so, daß ich nicht auch diesen für mich höchst ungewöhnlichen Wandel beobachte.
Da sagen Mädels hier im Forum sie wären Dominant, aber dennoch und trotz Fesselspielen und anderen eindeutigen Dingen lehnen sie jegliche Form von BDSM ab.
Dann gibt es Devot, die unter anderem nur Forderungen stellen. Oder einfach ihre komplette Verantwortung aus Lebensunfähigkeit an Dom abgeben wollen.
Solche Dinge lassen Menschen natürlich erst einmal aufhorchen. Es wird von "spielen" gesprochen wie im Kindergarten. Und hinzu kommen Switcher, die mal den einen mal den anderen Part für sich spielen
Und dann gibt es jene, die es als Lebensform ansehen. Sich damit mit sich selbst und auch mit dem Partner auseinandersetzen. Einen gewissen Anspruch an eine bestimmte Lebensführung, die damit verbunden ist erheben.

Nun, ich denke wir reden hier nicht von sogenannten Dummdoms und - Subs. Sondern ich denke ein auch durch Veränderung in der Gesellschaft stattfindendes Umdenken kann hier sicherlich nicht schaden

Meiner Meinung nach, sollte man Menschen nicht nach Modeerscheinungen einteilen. Denn warum kann ein Mensch, egal ob nun Dom oder Dev, der bei sich diese Neigung festgestellt hat, und durch die Akzeptanz dazu gebracht wurde, sich zu outen, nicht eben solch eine Einstellung entwickeln wie ein schon langjähriger BDSM'er? Alles braucht seine Zeit. Auch das Verständnis für sich selbst, und den Umgang mit dem anderen, neuen.

Daher halte ich so Kategorisierungen wie "Modeerscheinung", "echt" oder auch "unecht", "mein BDSM ist das richtige" für einen völlig falschen Ansatz.
intensive Momente
*****_ni Paar
3.175 Beiträge
@ halt_er_los
Danke für den Willkommensgruß!

Du schreibst mit spitzer Feder und es ist richtig was Du schlußfolgerst.
Trotzdem fällt es schwer in der heutige Gesellschaft, in der eindeutige Stil- und Lebensausprägungen immer verschwommener werden, das Schubladengeschiebe nicht vorzunehmen. Vielleicht ist es ein Schutzmechsmechanismus?

Ich selbst (also er ... sie hatte einen anstrengenden Tag und schläft jetzt) war immer Dom, erkannt habe ich es, als es mir einer gesagt hat. Grundzug ist das Spiel mit Macht. Hier ist die Vokabel "Spiel" richtig gesetzt. Somit kann ich schon nachvollziehen, wenn BDSM´ler von Spielen reden. Aber Deinen Sandkastenvergleich erkenne ich auch.

Freunde von uns haben wir, ohne es zu wollen, auf den BDSM-Zug gesetzt. Beide haben es uns gestanden, sie waren von meinem Blick in gewissen Situationen magisch angezogen, haben etwas dabei gefühlt, daß sie dann für sich alleine umgesetzt haben. Sie konnten die Blicke deuten, weil sie uns und unsere Lebensart kennen. Ich denke, Machtausübung und Unterwerfung unter diese Macht geht ganz eigene Wege, muß nicht immer verbal oder in Gestik vorgetragen werden. Hierin liegt dann auch die Bedingungslosigkeit, die Du so treffend als Lücke bei vielen vermißt.

PS1: Trout *zwinker*
PS2: Danke für das Bilderlob! Tilla macht mehr Bilder im Fetisch-Bereich, die kommen später
PS3: ich bin überrascht, wie schnell und angenehm wir hier aufgenommen werden!
*********os_hb Frau
2.126 Beiträge
Hmm...
Wie Flloyd es meiner Meinung nach schon auf den Punkt brachte:

Es mag wohl so sein, dass zur Zeit viele Menschen zu BDSM finden, weil diese Lebensweise präsenter ist als noch vor ein paar Jahren. Dass viele dieser "Mitstreiter" BDSM aber nicht "leben", rührt daher, dass es für viele halt nur einen besonderen Kick im Sexualleben darstellt. Die grundlegende Philosophie dahinter bzw. die tiefen Gefühle der Beteilgten bleiben ihnen aber verschlossen.

Ich frage mich oft, geht es denn nicht genau darum? In diesem Spiel um Macht und Ohnmacht? Und, was meines Wissens dazu ebenso vonnöten ist, ist wie Sub von Schlagfertig und auch regen_und_Meer in einem anderen Thread so schön formulierten :

Ich knie nicht vor meinem Herrn um etwas zu bekommen *lach*, deshalb käme wohl auch keines der Kinder auf die Idee auf der Kirmes niederzuknien. Sondern ich knie, sitze, wie auch immer zu seinen Füssen, da es der Platz ist an dem ich mich wohl fühle. Es ist mein tiefes inneres Bedürfnis und ich empfinde dabei einfach innere Ruhe, Geborgenheit und tiefe innige Verbundenheit. Von "auf die Knie zwingen" ist das ganze meilenweit entfernt. Von Demütigung noch weiter.

Und dies erfordert meines Erachtens ein inneres Verständnis. Dieses ist aber sicherlich nicht jedem zugegen. Denn es erfordert die Auseinandersetzung mit mir selbst. Und auch mit meinem Gegenüber. Und dazu sind die meisten Menschen heute nämlich nicht mehr bereit.

Dadurch ergeben sich heute völlig andere unterschiedliche Facetten des BDSM. Und mit ihnen natürlich auch dementsprechend die unterschiedlichsten Ansichten, die auf "alteingesessene" sicherlich befremdlich wirken.
Sollte es eine Mode sein,
dann ist sie an mir vorbeigegangen. In der zweitgrößten Stadt Deutschlands gibt es nach wie vor nur alle zwei Monate eine ernstzunehmende SM-Party. Und eine einzige SM-Kneipe, die man nur als solche erkennt, wenn man es schon vorher weiß.

Und wer irgendwelches wirklich gutes Spielzeug sucht (z.B. eine ordentliche Trense oder einen wirklich guten Knebel), wird den nicht bei Lidl finden. Ehrlich gesagt: Mir wär's lieber, wenn der Lidl so was hätte. Billiger wär's sicher auch.
*********l_rp Frau
14.529 Beiträge
@Masculor
Ja das wäre mir auch lieber *grins*.
Wobei ich letzten Montag noch eine Reitgerte bei Lidl gekauft habe.


  • LG Blackangel36

*********more Mann
149 Beiträge
BDSM ist trendy - und auch wieder nicht...
Moin zusammen!

Ich denke auch, dass mehreres in Bewegung ist:
  • das Internet hat den Zugang zu Informationen vereinfacht, und damit auch den Weg zu Gruppen/Stammtischen etc.
  • Es ist (teilweise) weniger riskant als noch vor 10/15 jahren, auch 'solche' Neigungen zu haben & dazu zu stehen/knien...
  • Die Fetish-Welle (LLL) rollt durch Medien & Marketing, setzt Trends
  • 'Alt-BDSMler' betrachten das freie/re Agieren der Youngster mit Argwohn - und ziehen sich z.T. zurück (von öffentlicherem Licht hin zu den privaten Spiel-Parties)
  • 'Jung-BDSMler' gehen häufig viel offener mit ihren Neigungen um, so dass sie 'die Alten' teilweise damit überrumpeln (Bsp.: Photos - wo soetwas früher absolut verpönt war, muss heute häufig viel mehr Verständnis geweckt werden, warum manche/r eben NICHT auf Photos von BDSM-Veranstaltungen - nicht Parties! - drauf sein wollen...)
  • Die Fast-Food-Mentalität ('Genuss sofort') schlägt manchmal auch im BDSM seltsame Blüten

Mein Eindruck/Prognose/Hoffnung: mehr real lebende BDSMler werden sich zu ihren Neigungen bekennen, 'Trittbrettfahrer' (nicht bös' gemeint) wird es als Mode-Erscheinung eine Zeit lang dabei geben, aber das wird kein ausgeprägter Dauer-Zustand sein...

Nächtliche Grüße, I.
intensive Momente
*****_ni Paar
3.175 Beiträge
Begeisterung!
Unglaublich schön und ernsthaft/gut ist diese Diskussion hier. Ich [Er] ist vollkommen begeistert!
Da gibt es (fast) nichts mehr hinzu zu setzten ... ok, da wäre noch eine Kleinigkeit.

Egal wie das Thema genannte wird, BDSM ist ja auch nur eine Schublade - wir Menschen neigen zu Schubladen, Machtausübung und Dienen hat so viele Seiten. Es ist ein mehrdimensionaler Raum, der jeden Physiker zur Verzweilung bringen kann. Unweigerlich kommt jeder Mensch daran vorbei, viele bleiben am Thema Schmerz hängen oder wenden sich kopfschüttelnd ab.

Outings sind heute leichter als vor ein paar Jahren, Outings sind auch eine Modewelle. Das hat Vor- und Nachteile und soll hier nicht diskutiert werden. Selbstdarstellung und Eigeninszenierung ist eine fortschreitende Bewegung. Damit habe ich als Fotograf viel zu tun, es ist ein Segen und gleichzeitig ein Fluch. Vielen dieser Inszenierungen fehlt die inner Tiefe, die Emotion. Das ist dan sichtbar und ergibt ein schiefes Bild.

Auffällig ist, daß es viele Bewegungen, Moden, Trends gibt, die nicht durch kommerzielle Angebote auf den Billigmarkt gezogen werden. Beispiel ist die Gothik-Szene. Sie ist überall vertreten, sichtbar und zu einer Jugendbewegung geworden. Trotzdem gibt es bei Aldi noch kein angepasstes Angebot. Das ist auch gut so, weil die Möglichkeit der Verbilligung die Gefahr der Billigen birgt.

Seit Anfang des Jahres (2006) arbeite ich an einem Buch über BDSM- und Fetisch-Ausübung. Emotionale Momente sollen darin enthalten sein.
Gleichzeitig arbeite ich an einem Buch über Schauspieler.
Spannend ist, daß sich für das erste Projekt schon Verlage interessieren - das zweite Projekt findet weniger Anklang. Ist das schon ein Spiegel des gesellschaftlichen Wesens?

Was macht die Arbeit an dem BDSM-Fetisch-Buch so schwer? Darsteller kann ich an jeder Ecke finden - Erlebende nur in ganz versteckten Ecken.
[Wer Interesse an dem Projekt hat, kann sich bei mir melden]
Fast Food-Mentalität, schnell Abwaschbares, das sind durchaus Merkmale der Heute-Gesellschaft. Im Grunde gab es das schon immer, heute wird es offen zugegeben. Es ist nicht immer leicht diese zu akzeptieren, wobei es gewiß abhängig vom Alter ist. Jugend erleichtert den Wechsel der Ansichten und Lebens- / Gedankendarstellung. Mit zunehmendem Alter festigt sich dies, manchmal bin hin zur Engstirnigkeit. Das ist alles nicht schlimm, muß nur beachtet werden.
*******ris Paar
665 Beiträge
Erlebende
und lebende zu finden ist immer schwer.

Kleidung / Stil / Lebensart / Sexual Techniken werden gerne von breiten Masse übernommen - aber das Leben von SM ist ne Sache die nur Stattfinden kann wenn man wirklich SMer ist *g*

Das kann man nicht anziehen und ausziehen wie man will - das ist halt einfach so.

Ein Freund von mir sagte damals zu mir : "Am Anfang warste wie ein billiges Import Bier / Gelb / undurchsichtig und vorallem verwachsen. Inzwischen biste ein Kristallklar wo man bis auf den Boden schauen kann" ...

Was dieser Ausspruch zu bedeuten hat - sollte denen die es verstehen klar sein.

Ich für meinen Teil finde eine Arbeit an diesem Buch intressant wenn auch sehr schwer, da die Aufstellung dieses Buches doch sehr tiefe und intime Momente wiederspiegeln wird.

Und viele lasen sich halt nicht gerne in die "Abgründe" ihrer Seelen schauen.

Was das Internet angeht, so verschriene es auch ist, bietet es doch die Möglichkeit den Horizont zu erweitern und wesentlich leichter mit Menschen die von Intresse sind in Kontakt zu treten. Leider führt es aber auch zur einer Verwässerung da jeder sich Informationen zu einem Thema abholen kann welches in der Selbsterkenntnis schon schwer zu akzeptieren ist.
BDSM nur Mode?
Eine Modeerscheinung ist BDSM nur deswegen im Moment, weil die Medien es fuer sich entdeckt haben und jeder da natuerlich mitmischen will. Viele glauben, sie verpassen etwas, wenn sie nicht alles und jedes ausprobieren, ob sie was davon verstehen oder nicht. Von den echten, tiefen Gefuehlen ganz zu schweigen.

Fuer "echte" BDSM`ler hat diese "Mode" aber den Vorteil, das man viel besser an Informationen herankommt und sich besser austauschen kann.
Auch die Frage des Einkaufs von Fetischkleidung und Spielzueg ist viel einfacher als frueher.

Es hat halt alles seine Vor- und Nachteile. Und wenn die Medien sich am BDSM ausgetobt haben, bleibt fuer uns vielleicht auch eine groessere Akzeptanz und Toleranz uebrig. Waere doch auch schon mal was.

liebe Gruesse

Mistress-of-Darkness
und Hermine
intensive Momente
*****_ni Paar
3.175 Beiträge
@ SuALunaris
... das Zitat ist gut, zumal es die Neuanfang und Erwachsenes deutlich macht.
Erwachsen ist überhaupt ein guter Begriff. Wachsen, hineinwachsen, groß werden.

Ja, das Buch ist eine Herausforderung, gleichzeitig eine wichtige Sache, weil es Realität und Leben zeigt, ohne den reißerischen Glitzer, ohen Paukenschlag und Trommelwirbel. Trotzdem oder gerade deshalb wird es Interesse finden, weil speziell in der BDSM- und Fetisch-Literatur das Thema Emotion und Gefühl ausgespart wird. Ich kenne einige Leute, die gerne ein solches Buch im Regal haben möchten, zumal ein Buch eine schöne Art der Beschäftigung und Anregung ist, somit ganz privat genutzt wird.

Bei dem Hineinsehen in die seelischen Abgründe kommt es allerdings auf die fotografische Darstellung an. Nicht detailscharfe Abbildungen regen den Gesit an, sondern nur die Bilder, die Raum für den Kopf lassen.

Das Net ist toll, klar, sonst hätten wir uns hier alle nicht lesengelernt. Trotzdem bleibt eine gewisse Beschränkung, die in der Anonymität liegt. Buch und Net sind unterschiedliche Welten, die niemals auf einer Ebene zusammen kommen.
Hallo an alle,

ich empfinde bei dieser oder ähnliche Fragen immer tiefe Verwunderung.
Die Frage die sich bei mir damit verbindet ist: Inwieweit beeinflusst etwas mein Leben, mein lieben oder meine Sexualität. - Und da komme ich immer sehr schnell zu dem Punkt: Nein, ob es nun zur Zeit zum guten Ton gehört sich mal eben auf einer Party die Peitsche über den Rücken zu ziehen oder alle anderen es irgendwann wieder langweilig finden, ändert es nichts aber auch gar nichts in meinem Leben. Ich war und bin dominant. Aber ich persönlich begrüße es immer wenn jemand bereit ist etwas neues auszuprobieren um dann zu entscheiden ob es etwas für ihn ist oder nicht.
Ich kann nicht Toleranz von anderen erwarten aber sobald sie von mir gefordert wird versuchen den Laden dicht zu machen. Und wer will in einer so differenzierten Lebensart wie BDSM der Schiedsrichter sein der Abseits pfeift, der einer unsicheren sub die gelbe Karte zeigt oder einen Fake des Playgrounds verweist. - Ich nicht. Ich sehe jeden Menschen den ich im Leben kennenlerne als eine Erweiterung meines Horizonts.

LG Peter
*********more Mann
149 Beiträge
Mode - Chance & Gefahren
Eine Modeerscheinung ist BDSM nur deswegen im Moment, weil die Medien es fuer sich entdeckt haben und jeder da natuerlich mitmischen will.
Ja, das ist eine gute Aussage - einerseits ermöglicht's das offenere Beschäftigen damit, andererseits auch die nicht immer glückliche Durchmischung von 'Echten & Spielenden'... (Ja, klingt jetzt ein bisschen doof, ich weiß - aber zur weiteren Darstellung schreibe ich mal schwarz-weiß weiter, alle Facetten von Grau würden hier den Rahmen sprengen - ich will damit NICHT werten!)

Mein Eindruck ist, dass rein 'Spielende' offener & lockerer damit umgehen, weil sie eben nur mal kurz ein 'Kostüm' anziehen - die 'Echten' dagegen wollen häufig mehr wissen, möchten reifen, hineinwachsen...

Blöde ist's wenn sich die 'Falschen' treffen - jemand mit echt devoter Veranlagung, der 'zum Kennenlernen' erstmal vorsichtig bei einer gewerblichen Domme vorbei schaut - und dann aber nur im SM-schwarz gestrichenen Zimmer irgendeiner roten Laterne landet - wo zwar Geld mit SM gemacht werden soll, aber keinerlei (hmmm...) Passion dabei ist!

Oder eine subbie, die einem unerfahrenen Peitschen-Künstler in die Hände gerät.
Sicher, das sind hoffentlich Einzelfälle - aber dennoch für die Betroffenen bestimmt nicht selten ein Grund, nach den ersten Erfahrungen gleich wieder dankend & kopfschüttelnd davon abzulassen.

Recht gut wird das Thema übrigens - wie ich finde - im Buch 'Die Wahl der Qual' beschrieben: 'Die schnelle Sadomaso-Nummer (BDSM in den Medien)'
siehe: http://www.die-wahl-der-qual.de/medien.html

Einen schönen Abend wünsche ich, I. [b]wein2[/b]
*********more Mann
149 Beiträge
@rstein: Lebens-Art
Und wer will in einer so differenzierten Lebensart wie BDSM der Schiedsrichter sein der Abseits pfeift, der einer unsicheren sub die gelbe Karte zeigt oder einen Fake des Playgrounds verweist. - Ich nicht. Ich sehe jeden Menschen den ich im Leben kennenlerne als eine Erweiterung meines Horizonts.
Hallo Peter!

Deine Beitrag habe ich mir nun ein zweites Mal auf der Zuge zergehen lassen.
Nein, 'Schiedsrichter' möchte ich bei soetwas auch definitiv nicht sein -
jede/r, wie sie/er mag (und es allen unmittelbar & mittelbar beteiligten gefällt)...

Eine klare Grenze wird da sicher niemand ernsthaft ziehen können - es ist ja auch keiner wirklich in der Lage, den Begriff 'BDSM' allgemeingültig zu definieren. Dennoch finde ich die Eingangsfrage nicht verwunderlich... Für mich entscheidet sich das an der Überlegung "Mache ich etwas, weil es viele/alle machen - oder weil ich davon überzeugt bin, es ver-inner-licht habe...?" Ich denke schon, dass mancher, der darauf aufmerksam gemacht worden ist, es ausprobiert & dann mit der Zeit in seine Art zu leben - LebensArt - integriert... Doch andere 'tragen' es bloß eine Saison wie ihre Lack-Hose. *zwinker*

Als besser oder schlechter empfinde ich keines von beidem - es ist einfach verschieden & beide Formen besitzen ein anderes Selbst-Verständnis.


Was es manchmal schwierig macht, sind Intoleranz & mangelnde Akzeptanz ('your kink ist not my kink' - Bäh!) schon innerhalb der Gruppen. Und erst recht leider die 'Reibungspunkte', wenn beide Gruppen vom vermeindlich Selben reden - jedoch mit unterschiedlicher Sichtweise/Lebensart *roll*

Just my 2 cents, I.
*********l_rp Frau
14.529 Beiträge
Habe lange nichts zu dem Thema schreiben wollen, aber jetzt tu ich es dann doch mal.
Und ich kann hier nur aus meiner Erfahrung sprechen.
Wenn es zur Zeit nich alles so offen wäre, weiss ich nicht ob ich jemals zu BDSM gekommen wäre.
Wir hätten mit Sicherheit einige Praktiken ausgeführt, aber keinen wirklichen Begriff dazu gehabt.
Durch Joy z.B. weiß ich das meine Neigungen trotz meiner Vergangenheit nicht "pervers" sind.
Durch Kontakte und lesen hier haben wir eine Menge Tips und Anregungen bekommen.

Wir sind beide Anfänger und müssen noch verdammt viel lernen.

Ein Freund von mir sagte damals zu mir : "Am Anfang warste wie ein billiges Import Bier / Gelb / undurchsichtig und vorallem verwachsen. Inzwischen biste ein Kristallklar wo man bis auf den Boden schauen kann" ...

Wenn wir auch mal soweit sind, dann haben wir es doch geschafft.
Doch es ist ein langer Weg bis dahin.
Denn man aber nur schaffen kann wenn man es versucht.

Kann man denn die Verurteilen die BDSM versuchen? Nein ich denke nicht.
Für die einen wird es eine Lebenseinstellung bleiben und für andere wieder ein netter Versuch mal etwas neues auszuprobieren.

Wir sollten jedem die Chance lassen auszuprobieren ob BDSM wirklich dass ist was er gesucht und gefunden hat.

Mit der Zeit wird sich die Spreu vom Weizen trennen.

Es hat halt alles seine Vor- und Nachteile. Und wenn die Medien sich am BDSM ausgetobt haben, bleibt für uns vielleicht auch eine grössere Akzeptanz und Toleranz übrig. Wäre doch auch schon mal was.

Ja das wäre doch wirklich etwas.


  • LG Blackangel36

Mir persönlich gehen diese in Latex gewickelten Vanillas die sich mittlerweile in hellen Scharen auf Play- und Fetishparties tummeln ganz gewaltig auf den Zeiger.

Mama kauft sich´n Lacktop, Papa ne Lederhose und dann mal ab in den nächsten SM-Club, gucken was die "Perversen" da so machen und sich möglichst beim Veranstalter darüber beschweren das da ein Kerl ne Frau schlägt....oder mit heissem Wachs garniert....oder das arme , unterdrückte Mädel am Boden sitzen muss...

Mir ist es selbst schon passiert das ein Veranstalter zu mir kam und mich AUSDRÜCKLICH dazu auforderte meine Spielereien doch BITTE zu unterlassen, es würde andere Gäste verwirren/stören.. und das war mal ein verdammt guter Laden mit guten Spielmöglichkeiten die man zu Hause meist nicht hat, wie gesagt, war. Auch da ist man auf die "ModeSmler" aufgesprungen, die "Alten" blieben weg weil zu restriktiv vorgegangen wurde, und nu.. schweigen wir lieber.

Logisch, wir werden älter, die Jungen drängen nach und sehen so manches etwas anders, lass sie doch,in 5 oder 10 jahren sind DIE die Alten über die sie heute lästern..:P

Kurz und gut, mir scheint, das die Scene in den letzen 5 Jahren buchstäblich explodiert ist und sich da ein Haufen Volk umtut das nichts, aber auch garnichts von dem verstehen will um was es eigentlich geht.
Positiv ist einzig die Möglichkeit für Suchende sich umfassender im Net zu informieren (warum tun es nur die wenigsten *seufz*)
Suchende versteh ich jetzt nicht als "Jäger des vergessenen Subbies" sondern in dem Sinne, als das Mensch sich selbst sucht.

Genug geschwafet

Iwan Grosny

P.S.

Ich hab noch zu einer Zeit angefangen mein BDSM zu leben als es kein I-Net gab.......
intensive Momente
*****_ni Paar
3.175 Beiträge
Genial!
In den Postings von Blackangel und Iwan_Grosny wird genau das auf den Punkt gebracht, was ich meine:

Es kommt auf die Ernsthaftigkeit an - like ist or leave ist ... und ich bin keinem böse, wenn er mit dem Thema nichts anfangen kann, solange er mich hierüber nicht belehren will.
*******ris Paar
665 Beiträge
Ja genau - der ernst bei der Sache wird oft vernachlässigt .. die Leute lesen was - meinen Sie müssten es anfangen.

Das dies aber mehr ist als Kleidung .. mehr als irgendwein Fesselspielchen wird den meisten niemals bewusst werden, weil sie nicht erkennen das man sich dafür gehen lassen muss - öffnen muss - seele zeigen muss - und vorallem so tiefes Vertrauen spendet und gibt wie man es sonst nie kennenlernt.
********rtig Paar
28.096 Beiträge
@ Iwan_Grosny
Mir persönlich gehen diese in Latex gewickelten Vanillas die sich mittlerweile in hellen Scharen auf Play- und Fetishparties tummeln ganz gewaltig auf den Zeiger.

Mama kauft sich´n Lacktop, Papa ne Lederhose und dann mal ab in den nächsten SM-Club, gucken was die "Perversen" da so machen und sich möglichst beim Veranstalter darüber beschweren das da ein Kerl ne Frau schlägt....oder mit heissem Wachs garniert....oder das arme , unterdrückte Mädel am Boden sitzen muss...
damit spricht du uns sehr aus der seele ... einige dieser bedauernswerten elemente sind uns schon warhaftig über den weg gelaufen. nur das da der angeblich dominante kerl in chaps rumstieg ... als ich ihn über die geschichte und heutige bedeutung dieses beinkleides in kenntnis setzte ... was muss der mir mir auch ein gespräch aufdrängen - sah man deutlich die durchblutungsvortschritte seiner gesichtshaut ...
irgendwo in den tiefen dieses forums müsste auch noch ein fred rumgammeln wo erlebnisse mit "möchtegerns" in einem fröhlichen rahmen ausgetauscht wurden ... mal buddeln - eventuell finde ich ihn ja wieder.

leider sind uns auch aus eigenem erleben entsprechend beschriebene reaktionen bekannt. meistens reichte aber ein hinweis ... wo mann oder frau sich befindet ... des betreibers.

wir danken dir thomas ... dafür!

ind diesem sinne - halte ausschau nach 'nem anderen club ..

  • SchlagFertige grüße

Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.