Begeisterung!
Unglaublich schön und ernsthaft/gut ist diese Diskussion hier. Ich [Er] ist vollkommen begeistert!
Da gibt es (fast) nichts mehr hinzu zu setzten ... ok, da wäre noch eine Kleinigkeit.
Egal wie das Thema genannte wird, BDSM ist ja auch nur eine Schublade - wir Menschen neigen zu Schubladen, Machtausübung und Dienen hat so viele Seiten. Es ist ein mehrdimensionaler Raum, der jeden Physiker zur Verzweilung bringen kann. Unweigerlich kommt jeder Mensch daran vorbei, viele bleiben am Thema Schmerz hängen oder wenden sich kopfschüttelnd ab.
Outings sind heute leichter als vor ein paar Jahren, Outings sind auch eine Modewelle. Das hat Vor- und Nachteile und soll hier nicht diskutiert werden. Selbstdarstellung und Eigeninszenierung ist eine fortschreitende Bewegung. Damit habe ich als Fotograf viel zu tun, es ist ein Segen und gleichzeitig ein Fluch. Vielen dieser Inszenierungen fehlt die inner Tiefe, die Emotion. Das ist dan sichtbar und ergibt ein schiefes Bild.
Auffällig ist, daß es viele Bewegungen, Moden, Trends gibt, die nicht durch kommerzielle Angebote auf den Billigmarkt gezogen werden. Beispiel ist die Gothik-Szene. Sie ist überall vertreten, sichtbar und zu einer Jugendbewegung geworden. Trotzdem gibt es bei Aldi noch kein angepasstes Angebot. Das ist auch gut so, weil die Möglichkeit der Verbilligung die Gefahr der Billigen birgt.
Seit Anfang des Jahres (2006) arbeite ich an einem Buch über BDSM- und Fetisch-Ausübung. Emotionale Momente sollen darin enthalten sein.
Gleichzeitig arbeite ich an einem Buch über Schauspieler.
Spannend ist, daß sich für das erste Projekt schon Verlage interessieren - das zweite Projekt findet weniger Anklang. Ist das schon ein Spiegel des gesellschaftlichen Wesens?
Was macht die Arbeit an dem BDSM-Fetisch-Buch so schwer? Darsteller kann ich an jeder Ecke finden - Erlebende nur in ganz versteckten Ecken.
[Wer Interesse an dem Projekt hat, kann sich bei mir melden]
Fast Food-Mentalität, schnell Abwaschbares, das sind durchaus Merkmale der Heute-Gesellschaft. Im Grunde gab es das schon immer, heute wird es offen zugegeben. Es ist nicht immer leicht diese zu akzeptieren, wobei es gewiß abhängig vom Alter ist. Jugend erleichtert den Wechsel der Ansichten und Lebens- / Gedankendarstellung. Mit zunehmendem Alter festigt sich dies, manchmal bin hin zur Engstirnigkeit. Das ist alles nicht schlimm, muß nur beachtet werden.