Für mich gibt da doch schon das Wort vor, wer nun wer ist.
Ein Möchtegern möchte gern Dom sein. Was ihn von einem "echten" Dom unterscheidet, ist doch in erster Linie das, dass er im Zweifel noch keine Erfahrung hat, halt nur Dom sein
möchte. Ob er es dann auch wirklich
kann, muss sich "in play" und danach eben erst zeigen.
Jemand, bei dem sich gezeigt hat, dass es auch wirklich funktioniert mit (s)einer Sub, der wechselt dann vom "Möchtegern"-Fach ins "Echter Dom"-Fach.
Der eigentliche Knackpunkt ist dann: Ab wann hat es denn "funktioniert"?
Das ist dann wiederum Ansichtssache. Für mich ist dies dann der Fall, wenn sowohl die Vorbereitung (also das Erwerben von Kenntnissen / Fertigkeiten mit dem, was Dom dann später tut), die Durchführung (das "Spiel" selbst), als auch die Nachbereitung (das Auffangen, ggf. auch Tage später noch) gut gelaufen sind. Sub also auch Tage später noch zurückmeldet, dass es einfach nur toll war.
Das bedeutet im Klartext:
1) Jemand, der schon lange dominant unterwegs ist, kann trotzdem "nur" ein Möchtegern sein. Dann nämlich, wenn sich die Subs, die er "bespielt", danach nicht gut fühlen und reihenweise aus dem D/s aussteigen, weil sie sich mit ihm nicht wohl fühlen.
2) Jemand, der noch keine Ahnung hat von allem, kann dennoch gleich im ersten "Spiel" zu einem "echten Dom" mutieren. Weil er intuitiv alles richtig macht.
Was der TE als Beispiel angeboten hat, sehe ich persönlich als genau das an: Ein Beispiel. Es gibt viele Möglichkeiten, Dominanz zu üben, dominant zu handeln. Es ist seine Meinung, dass es so sein sollte. Andere haben andere, und das ist auch gut so, denn auch Subs haben ja unterschiedliche Bedürfnisse.
Es gibt beispielsweise auch Subs, die klare Distanz kickt und deswegen beispielsweise auf irgend eine Art des Auffangens vollkommen verzichten. Aber auch das ist dann gute Nachsorge von Dom, indem er dann dieses Bedürfnis ernst nimmt und mit Absicht
nicht auffängt. Aber, ich finde das wichtig, im Notfall dennoch da ist für Sub.
Das "Haus BDSM" ist bunt. Gut so.