„Ich bin mir aber sicher, dass zuviele Extreme oder zuviel extremes Leben nicht nur ihren Ursprung haben sondern auch eine Kompensation bedeuten. Das gesunde Maß ist das, was ich hier in so manchen Beiträgen von Subs, aber auch Doms vermisse und damit auch deren Selbstreflexion.
Die "anderen 30" kommen dann mit dem klar, was und wie sie leben.
Das wären (selbst wenn ich den Anteil deutlich höher ansetzen würde) ziemlich wenige.
Und das liegt mE nicht unbedingt in erster Linie an einem eigenen Unbehagen über das "extreme Leben" oder fehlendes "gesundes Maß" (was immer auch einen sehr individuellen Maßstab betrifft), sondern mindestens ebenso an einer Internalisierung immer noch vorhandener gesellschaftlicher Sichtweisen ua im Bereich von abweichenden sexuellen Vorlieben.
Das betrifft btw auch "Kompensation": wir alle haben selbstverständlich im Laufe unseres Lebens unsere Erfahrungen gemacht und kompensieren alle irgendetwas mit irgendetwas anderem. Nur kommt einerseits bei Hobbyköchen, Bergsteigern oder Kleingärtnern nur selten jemand auf die Idee, überhaupt in solchen Kategorien nachzufragen, und zum anderen sehe ich Kompensation auch nicht zwangsläufig als Defizitstrategie à la "schlimme Kindheit" (worauf übrigens bei uns statistisch relevant nichts hindeutet) und latentem Unglücklichsein.
Und - um noch einmal auf das "gesunde Maß" zurückzukommen - wenn ich das mit meinem RL-Umfeld vergleiche, dann scheinen mir die Verteilungen deutlich anders. Foren haben es nun mal an sich (wie du es oben schon angedeutet hast), daß da eher Probleme gewälzt werden, selbst wenn noch nicht mal alle der schreibend Beteiligten wirklich davon betroffen sind.
EDIT: Du bemängelst also fehlendes gesundes Maß, was du auf fehlende Selbstreflexion zurückführst. Setzt du da nicht entgegen deiner Aussage doch deine eigenen Maßstäbe bei dem einen oder (mittelbar) dem anderen an?