Bdsm ist ein Hobby, ganz verallgemeinert gesehen natürlich. Und wie bei jedem Hobby gibt es Menschen, die sich da sehr, bis hin zu extrem, rein knien, alles dazu lernen wollen, immer neues Wissen sammeln wollen und sich bis in die tiefsten Stellen hineinverästeln wollen. Dann gibt es Menschen, die nur an der Oberfläche kurz mal schnuppern und sich damit ausreichend versorgt fühlen. Und dann gibt es die breite Masse, die sich irgendwo dazwischen befindet.
Um mal ein Beispiel zu geben: Motorrad fahren.
Es gibt welche, die kaufen sich ein cooles Motorrad, fahren damit dreimal im Jahr und den Rest der Zeit steht es in der Garage. Dann gibt es welche, die sich so weit in dieses Hobby vertiefen, dass sie ihr Motorrad im Dunklen zusammen bauen können, wissen wie jede einzelne Schraube heißt und das Handbuch auswendig aufsagen können, vorwärts und rückwärts. Und dann gibt es die breite Masse, die irgendwo dazwischen liegt, mal mehr zur einen Richtung, mal mehr in die andere Richtung.
Irgendeinem dieser Menschen absprechen zu wollen, als Hobby Motorrad fahren zu haben, finde ich anmaßend und ungerechtfertigt. Es kommt nicht darauf an, wie viel man sein Wissen vertieft, sondern um die Leidenschaft an der Sache und den Spaß, den man dabei hat. Natürlich ist es leichtsinnig und gefährlich, ohne Schutzausrüstung zu fahren und man braucht ein gewisses Grundwissen, was beim Motorrad fahren der Führerscheinkurs vermittelt und sich im Bdsm aus Lebenserfahrung, Menschenkenntnis, gesundem Menschenverstand, Beobachtungsgabe und sonstigem Wissen über den Menschen, den Körper und die Seele zusammen setzt. Mehr braucht es aber für den Anfang nicht. Nicht jeder muss das Motorradhandbuch auswendig lernen, ein Fahrsicherheitstraining machen oder eine Fahrt auf der Nordschleife absolvieren. Und nur weil man selber jemand ist, der all das getan hat, muss man nicht abfällig auf jene blicken, die es nicht für sich brauchen.