Dass Gänge im Supermarkt verstärkt den Eindruck erwecken, Treffpunkt für Menschen zwecks Klatsch und Tratsch zu sein, erscheint mir ebenfalls so. Da dürften dann vielleicht auch angesprochene Lichthupe und Fahrradklingel etwas Platz beschaffen helfen.
Nun habe ich inzwischen etliche Berichte gesehen, wo Elternteile sich gegenseitig nur noch die Klinke in die Hand drücken, weil sie ihre Arbeitszeiten so aufteilen konnten, dass jeweils einer sich um die Kinder kümmert, während der andere arbeitet und umgekehrt und es eben keine Alternativen gibt, zumindest noch nicht.
In meiner unmittelbaren Nachbarschaft befinden sich zwei Seniorenheime und ich beobachte auch, dass die Bewohner sich in den gegenüberliegenden Supermarkt stürzen. Es ist oft das Einzige, was ihnen vom Leben außerhalb bleibt. Vermutlich würde ich mir das am Ende meines Lebens auch nicht nehmen lassen wollen.
Ein kleines Stückchen noch selbst bestimmen — und sei es nur bei der Wahl von Größe und Farbe der Weintrauben und eben ein kurzes Gespräch zwischen den Regalen.
Menschen haben grundsätzliche Bedürfnisse, die sie eben auch während des Einkaufs befriedigen wollen. Heute vielleicht mehr denn je in den letzten Jahrzehnten. Nur zu gerne werden dabei andere Menschen und deren aktuelle Anliegen ausgeblendet.
Es ist mitunter sehr anstrengend für viele Beteiligte und es wird gewiss auch noch eine Zeit lang anstrengend bleiben. Wenn die Nerven dann nicht im Zaum bleiben, wird es noch anstrengender werden.