Denn wie schon vorab geschrieben, sollten bei jedem Partner die Alarmglocken schrillen, wenn der Partner von großer Liebe spricht, aber dann auf sexuelle Treue pocht.
Diese Konstellation hat nämlich nix mit "Liebe" zu tun, sondern mit "Brauchen".
Soll heißen, dass Menschen die einfach wirklich nur ein gemeinsames monogames Leben führen möchten, ihren Partner nicht wirklich lieben ?
Oder vielleicht, dass Menschen die ihren Partner auf sexueller Ebene nicht teilen mögen, nicht lieben können ?
Oder bezog sich das nun einfach auf das Verlangen nach anderer Haut während einer Beziehung, dass also dieses Verlangen allein nichts mit Liebe zu tun haben muss ?
Und das ist eine Sache, die nur der Betroffene selbst mit sich regeln kann.
Mir wäre es zwar wichtig, egal in welcher der beiden Rollen ich stecken würde, dieses Thema gemeinsam durchzugehen. Aber ich kann dir hier nur zustimmen.
Das Problem ist nämlich, dass der "Betroffene" (also der, dem es schmerzen würde, wenn der Partner nicht mehr treu ist) in dem Moment wo er erfährt, dass dem Partner auf sexueller Hinsicht etwas fehlt, sowieso nicht mehr ruhig schlafen können wird, da er immer Angst haben wird, ob der Partner ihm treu bleibt.
Sehe ich auch so. Nur muss dieser Zustand ja nicht zwangläufig für die Ewigkeit bleiben. Diese Situation ist zwar eine Krise aber auch eine Chance. Beide haben nun die Möglichkeit, ihre Beziehung weiter wachsen zu lassen. Natürlich besteht auch die Gefahr, dass die Beziehung daran zerbricht. Ich denke, es gehört zum Leben einfach dazu. Dinge können sich verändern. Es gibt immer wieder Momente die unangenehm sind, doch gerade diesen muss man sich mit Leidenschaft stellen, wenn man wachsen möchte...
Das Leiden des "Betroffenen" beginnt daher da nämlich eben nicht erst beim "Seitensprung" des Partners, sondern schon bei der Unsicherheit in Betroffenen selbst.
Das glaube ich zu 100% !
Ums kurz zu machen:
Derjenige, dem auf sexueller Ebene etwas fehlt, was er gerne woanders ausleben würde, weils der eigene Partner nicht will, beläst dieses "Fehlen" eben auf der sexuellen Ebene, während der andere Partner, also der Betroffene, den Wunsch nach Ausleben des "Fehlenden" vom Partner von der sexuellen Ebene auf die emotionale zieht, WEIL er in sich unsicher ist.
...genauer noch, weil er/sie nun veränderten Bedingungen ausgeliefert ist, denen man sich nicht entziehen kann. Der Partner, mit dem man zuvor evtl. einen monogamen Weg eingeschlagen hatte, will jetzt plötzlich ganz anders. Die Beziehung wird ab diesem Zeitpunkt nicht mehr so sein, wie sie zuvor mal war. Zuvor getroffene Vereinbahrungen werden von der Bedeutungslosigkeit bedroht. Man fängt quasi eine ganz neue (unbekannte)Beziehung mit einem alten (bekannten) Menschen an. Die Gewohnheit, welche unser Leben immer wieder zu ummanteln versucht, um uns einen selbstverständlichen Halt spüren zu lassen, gerät nun ins wanken. Vielleicht daher diese Unsicherheit...
Das könnte man beliebig auf jeden Themenbereich des Lebens ummünzen - was bei einigen Paaren ja tatsächlich gemacht wird - und schwupps dürfte der Partner gar nix mehr ohne den anderen.
Hat das was mit LIEBE zu tun?
Ja das könnte man.... man könnte es auch genau andersrum auf alle Themenbereiche des Lebens ummünzen und jeder darf ausnahmslos alles. Ob das der Beziehung nun gut tun würde ? Ich denke gewisse Grenzen darf man schon ziehen... muss halt jeder für sich selbst wissen wie und wo er/sie die setzen möchte.
So könnte ich z.B. auch sagen: Wenn ich einem Kind alles erlaube, liebe ich es doch nicht, da ich dem Kind damit nichts Gutes tue.
Ob es jetzt lieblos ist die sexuellen Wünsche des Partners nicht erfüllen zu wollen, da sie sich nicht mit den eigenen decken, oder ob es vielleicht liebloser wäre, die nicht sexuellen Wünsche andererseits nicht akzeptieren zu können, da der Trieb unüberwindbar scheint, kann man meiner Meinung nach auch beliebig drehen und wenden wie jeder mag.
Ich hätte wohl eher kein Problem damit wenn sich meine Liebste irgendwann mal nen Seitensprung gönnen möchte. Daraus müsste ich nicht zwangläufig schlussfolgern, dass sie mich nicht (mehr) liebt. Ich würde ihr aber auch nicht unterstellen wollen, dass sie mich nicht lieben würde, wenn sie selbst mir diesen Seitensprung nicht vergönnen könnte. Wäre ja auch denkbar, dass sie sich sowas für ihr Leben einfach gar nicht vorstellen kann...
Liebste Grüße !