Für mich war "auffangen " noch nie das, was unmittelbar danach stattgefunden hat. Oder höchstens 10% davon.
In den allermeisten Fällen bin ich nach einem intensiven Spiel einfach völlig kaputt, berauscht, glücklich und vollgepumpt mit endorphinen.
In diesem Zustand ist es zwar schon, erstmal gemeinsam noch etwas runter zu kommen, aber das ist in meinen Augen noch kein aftercare.
"Aftercare" beginnt für mich erst da, wo auch meine eigene Aufarbeitung beginnt, und die startet grundsätzlich erst, wenn der drogencocktail im Körper abgebaut ist, ich eine Nacht drüber geschlafen habe und wieder in der Realität ankomme. Dann beginnt das erlebte erst, in mir zu arbeiten und ich setze mich damit auseinander.
Und genau in dieser Phase brauche ich es dann unbedingt, aufgefangen zu werden.
Meist sehe ich meinen spielpartner auch nicht direkt in den Tagen danach wieder, umso wichtiger ist es dann, dass wir andere Kommunikationsmittel nutzen, um uns gegenseitig ein intensives Feedback zu geben.
Hat einer von uns gerade keine Zeit dafür , dann kann man das ja auch kurz mitteilen und dafür eine verbindliche Zusage machen, wann das Feedback kommen wird.
Gibt es nach einem Spiel weniger Bedarf nach Feedback, so wird es zumindest kurz nochmal am nächsten Tag ausgewertet und geklärt, ob es beiden gut geht.
Mehrere Tage Funkstille: ja, kann grundsätzlich durchaus mal sein, aber auf gar keinen Fall in den Tagen nach einem Spiel, da hat man füreinander eine Verantwortung, ansprechbar zu sein, auf welche Art auch immer.
Selbstfürsorge ist gut und schön. Aber ich denke, es gibt Dinge die auch eine Sub verlangen darf und muss, und dazu gehört, dass der Partner in den Tagen nach einem Spiel ansprechbar ist, wenn sie es braucht.