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Chronifizierte Depression

@*******iger:

Nun, deine Empfehlung, als Therapie gegen die Depris bi zu werden... hmm, nein, ich glaube nicht, dass das wirklich hilft.

Zumal ich schon der Überzeugung bin, bi kann man nicht werden, man ist es oder man ist es nicht.

Mag sein, dass man als Mann, wenn man bi ist, mehr und leichter Sex haben kann, das hat mir schon nen Freund erzählt, der das auslebt, aber was er mir auch erzählte ist, dass dieser Sex möglicherweise noch weniger mit Gefühlen zu tun hat, wie der ONS unter Hets.
@ Blutsauger
Guten Morgen !

"Bi werden" im Sinne einer bewußten Entscheidung, einer freien Wahl: das kann man wirklich nicht, da stimme ich Dir vollkommen zu, und so wollte ich auch meine Worte nicht verstanden wissen.

Was man kann ist: entsprechende Gelüste zulassen, die Entscheidung zum coming-out treffen - wenn man diese Gelüste denn verspürt.

Mit Gefühlen im engeren Sinne des Wortes hat offener Sex nichts zu tun - garnichts. Übrigens auch nicht der heterosexuelle Sex in der offenen Szene - es ist chemisch lupenreiner, schierer, kruder Sex, nothing else.

Dieser Sex ist keinesfalls eine Therapie in dem Sinne, daß die Ursachen einer Depression bekämpft, beseitigt - "therapiert" werden können - es sei denn ein aussergewöhnlich hoher Triebstau oder schier sexuelle Frustration sind ihre Ursache.

Er bietet aber eine verhältnismässig einfache, bei Einhaltung der notwendigen hygienischen Vorsichtsmaßregeln auch sehr gesunde Möglichkeit, die glücklichen Momente im Leben enorm zu vermehren.

Sex macht Spaß, "befriedigt", entspannt, setzt diese Hormone frei, die einen "sich-glücklich-fühlen" lassen. Nach einem geilen WE im Club mit Zeigen & Sehen, Rummachen und Rudelbumsen von Freitagabend bis Sonntagabend ist man todmüde, und braucht bis Mittwoch oder Donnerstag, bis das Schlafdefizit wieder abgebaut ist - aber man fühlt sich entspannt wie nach 2 Wochen superschönem Urlaub. Kost aber nur einen Bruchteil des Geldes und der Zeit - ist wesentlich öfter möglich, als ein superschöner zweiwöchiger Urlaub.

Offener Sex löst keine emotionalen oder sozialen Probleme - aber entspannt und baut den Triebstau ab, der bei fast allen alleine und in diesem Sinne konventionell lebenden Menschen mehr oder weniger im Laufe der Zeit entsteht.

Meine eigene sehr positive Erfahrung ist nicht repräsentativ - weil bei meinen Depressionen der Jugendzeit genau diese Dinge eine Hauptrolle gespielt haben, wie ich heute weiß: Triebstau und originär sexuelle Frustration.

Ich meine aber nicht, daß ich auch im vorigen diese sehr positiven Erfahrungen in den Mittelpunkt gestellt hätte - worum es geht, sollte spätestens durch diesen Beitrag klargestellt worden sein.

Von den "ONS" der Heten-Szene halte ich überhaupt nichts - ich habe nie in meinem Leben soetwas erlebt, und ich hoffe sehr, daß dies so bleibt. Von dem von mir als unwürdig empfundenen Baggern einmal ganz abgesehen: es ist für mich ein fürchterliche Vorstellung, die Nacht in einem fremden Bett (nebst Inhalt natürlich) zu verbringen, oder einen fremden Menschen in meinem eigenen Bett zu beherbergen, und morgens dann auch noch mit ihm zu frühstücken - nur wegen schierem Sex. Aber das ist letztendlich Geschmackssache.

Zu meinen Freundinnen gehörte auch mal eine Frau, die der Leidenschaft erlegen war, sich Typen zu angeln, mit ihnen ins Bett zu gehen, und solange mit ihnen Sex zu haben, bis diese Typen in sie verliebt waren und diese Verliebtheit gestanden haben. Das war häufig schon beim ersten "ONS" der Fall, für manche brauchte sie mehrere "Sitzungen". Doch genau in diesem Moment, nur Stunden oder Tage später - wurden sie dann wieder "entsorgt" - welche Folgen das für die Psychen der Männer hatte, war dieser Frau wohl ziemlich schnuppe, oder sie hat sie sogar genossen, ich weiß es nicht. Ich beurteile meine Freunde auch nicht danach, wie sie sich anderen gegenüber verhalten, sondern wie sie sich mir gegenüber verhalten - und mir gegenüber war sie eine gute Freundin und sehr geschätzte Gesprächspartnerin.

Einmal, als ich sie besuchte, sind wir vom schmusen ins Petting geglitten - das war für mich nicht ungewöhnlich - wir hatten vorher schon (und auch danach) das eine oder andere mal in größerer Runde Gruppensex zusammen gehabt, und ich hätte gerne mit ihr gevögelt - nur einfach so, unter Freunden. Sie wollte nicht, was ich damals nicht recht verstand - aber na gut ... Wenn man sexuell offen ist, ist eine solche Ablehnung nicht dramatischer, wie wenn man eine Einladung zum Kaffeetrinken ablehnt, einfach weil man grade keine Lust hat. Heute glaube ich zu wissen, warum sie es ablehnte, alleine mit mir Sex zu haben: so eine 2-er Kiste hätte, so befürchtete sie wohl, mich auf diese "Entsorgungs-Schiene" bringen können.

Was ich damit sagen will: Gefühle können beim Sex auch eine sehr, sehr unfreundliche Rolle spielen, und zumindest dies ist beim dem schieren Sex der offenen Szene doch sehr weitgehend ausgeschlossen.

Natürlich ist Sex innerhalb einer emotionalen, halbwegs "normalen" Beziehung ein wesentlich schöneres, intensiveres Erleben, als dieser schiere Sex im der Swingerszene, im Pornokino oder auf dem Parkplatz - aber der schiere Sex an sich ist nichts desdo trotz auch etwas Schönes; er ist dafür freier, lockerer und entspannter. Und das eine schließt das andere durchaus nicht aus.

Gruß vom

Nacktzeiger
So easy
Aber wieso glaubst du denn, dass das bei einer Frau anders ist?
Natürlich sind da regelmäßiger Sex und Kuscheln nicht weniger wichtig, was hat dich denn zu dieser Ansicht veranlasst?

Weil Frauen sehr leicht an Sex kommen.
Deine Bilder sind doch sehr ansprechend. Da gibt es doch Bewerber genug, oder??

OK...Dein Text ist schon etwas krass. Vielleicht lässt dann auch der ein oder andere das anmailen.
@*******iger:

Danke für die Erklärung.

Ich kann das Meiste jetzt sehr gut nachvollziehen, auch und ganz besonders, das was du über Sex als Abbau von Spannungen schreibst.

Aber:

Und hier kommt dann auch gleich die Antwort an
@****un:

Klar kann ich Sex haben. Trotz meines düsteren Profils. Aber das ist dann auch nur das, was das Wort beinhaltet, SEX. Solcher Sex, wie auch Nacktzeiger in den ONS beschrieben hat.

Zum einen bleibt solcher Sex einfach flach, es bleibt eine rein mechanische Handlung. Für mich nur bedingt befriedigend,aber für den Kerl generell immer befriedigend, geb ich zu, so gut bin ich schon.

Und ich bin, in den letzten zwei Jahre gelehrt worden, habe viel über meine Gefühle und Lust erfahren, habe gelernt, mich hinzugeben, völlig zu übergeben (hier ist nicht Kotzen gemeint :-), möchte dienen und Lust bereiten - bin aus meiner Verklemmtheit heraus.

Aber gleichzeitig habe ich begriffen, dass es ohne Gefühle nicht geht. Dass ich lieben möchte. Und geliebt werden möchte. Wenigstens ein wenig. Möchte etwas Besonderes für denjenigen sein.

Und mit dieser Erkenntnis wurde mir beigebracht, dass ich es nicht wert bin, solche Gefühle zu erhalten, zu empfangen, geliebt zu werden, und sei es noch so wenig.

Dass ich letztendlich nur für den Sex wert bin.

@****un: He, und du fragst dich, wieso ich trotz Sex depressiv bin?

Ich glaube, eigentlich siehst du es nicht anders wie ich, oder?
@ Blutsauger
Und wer hat Dir diese Scheisse erzählt ? Lebt er noch ? Und wenn ja - warum hast Du ihn nicht umgebracht ?

Das ich selbst für mich SM und dom/dev ablehne, hat nur bedingt damit etwas zu tun, daß ich keine diesbezüglichen Neigungen verspüre - sondern vor allem damit, daß ich hinter diesen sexuellen Vorlieben mitunter erhebliche psychische Störungen vermute. Das muß nicht zutreffen, auch nicht immer zutreffen - aber diese Vermutung ist bislang nicht wiederlegt, und was Du da schreibst ist wenig geeignet zu so einer Widerlegung.

OK, man wird älter, bekommt graue Haare und wackelige Zähne - die Toleranz nimmt zu. Heute kann ich mit den SM-Typen ohne weiteres ein Bier an der Bar trinken - noch vor ein paar Jahren habe ich mich wortlos umgedreht und die Leute stehen lassen. Älter werden hat halt gottlob auch so seine spezifischen Vorteile. Man wird milder, nachsichtiger.

Gleichwohl - ich lehne soetwas aus psychohygienischen und moralischen Gründen ab.

Mach das - wenn es Dein Ding ist, ok, siehe oben: Toleranz düdeldidöh. Aber von Herzen, das sage ich offen, kommt sie nicht, und eine beträchtliche Reserve gegenüber den Leuten, die SM und dom/dev zumindest in "harten Formen" praktizieren, bleibt immer bestehen. Egal auf welcher Seite der Frontlinie sie agieren.

Gleichwohl: es ist doch totaler Kappes, daß man als Maso oder Devote "liebesunwürdig" sei - möglicherweise für die Sado- oder Dom-Typen, die da im Club mit oder an Dir ihre Spielchen treiben. Das ist aber auch nichts weniger, als normal, und hat doch nix mit SM zu tun !

Ich habe ziemlich oft Sex mit Leuten, die ich niemals über meine Schwelle lassen, geschweige denn lieben könnte. Sex ist - in dieser Form - nichts Intimes. Ich will mich mal so ausdrücken: bei der Auswahl meiner Doppelkopf-Partner bin ich wesentlich wählerischer.

*zwinker*

Gruß vom

Nacktzeiger

PS: Doppelkopf ist ein altes deutsches Kartenspiel, das heute vor allem noch in Thüringen, Sachen und S-Anhalt gespielt wird. Man braucht mindestens 4 Spieler, meistens spielt man zu fünft oder sext ... äh .. sechst.
Du, das "nicht liebenswert" ist nicht auf einen bzw. auf den bezogen, der mir zeigte, wo meine Grenzen sind bzw. wie man sie verschieben kann. Diese Erfahrung liessen mich ein paar machen - keine Angst, ich begründe dieses Wissen nicht auf der Rückweisung eines einzigen.

Er hat es lediglich bestätigt.

Und nein, nicht durch Worte.

Ich hoffe, wir kriegen hier nicht geschimpft, aber ich finde die Diskussion mit dir recht erfrischend. Hoffe, dass sich auch Veptun wieder äußert, da ich manches, was er schrieb, noch nicht verstanden hab.
@ blutsauger
Na - uninteressant isses wirklich nicht. Es hat aber alles seine Grenzen: was man in einem thread über Depressionen über SM und seine möglichen psychotischen Implikationen so diskutieren kann - gegebenenfalls kann man sich ja auch die mail- oder Chat-Ebene begeben ...

Es ist nämlich so:

Ich weiß nicht, wie Du zu Deinen SM-Partnern kommst, aber ich nehme an, irgendwo in der offenen Szene: Clubs, Kinos, einschlägige Kontaktanzeigen in Swingerforen und dergleichen mehr. In meinem geliebten Kino in Rohr hing neulich auch so ein Typ am Andreaskreuz, mit Gesichtsmaske über Mund und Augen - die haben sogar 2 von diesen Kreuzen. Es scheint eine entsprechende Nachfrage zu geben ... anyway !

Wenn ich ins Pornokino gehe, oder in einen Club, oder eine Gay-Sauna, dann "verschließe" ich mein Herz recht sorgfältig. Da können möglicherweise Freundschaften entstehen - meistens sind sie nicht sehr langlebig in diesen Kreisen. Aber "mehr" auch nicht. Das will normalerweise niemand dort.

In Kenntnis meiner mangelhaften Information über die Umstände lehne ich mich mal weit aus dem Fenster und sage, daß man auch im SM-Bereich einen Swingerclub nicht mit einer Partnervermittlung verwechseln sollte.

Gruß vom

Nacktzeiger

PS: Da fällt mir grad wieder eine Story ein. Meine Frau und ich hatten am See mit einem Typen gesexelt - nicht "hart", eigentlich nur heavy petting. Er war sehr nett, und wir haben uns noch etwas unterhalten - und irgendwann sagte er dann mal: also sowas "versautes" wie mit uns - das würde er ja mit seiner Frau niiiiie machen wollen ! Er könnte es niiiie nicht ertragen, wenn ein anderer Mann an seiner Frau rummachen würde ! Wollen - wohlgemerkt, nicht: können, sondern wollen ! Da ist bei uns der eiserne Vorhang runtergegangen. Zu gut Deutsch: ein Arschloch, der uns gebraucht hat, wie ein Sexspielzeug. Na gut - ok, der Sex mit ihm war ja in Ordnung gewesen - und mehr wollten wir ja auch nicht ...

Gruß vom

Nacktzeiger
Muss nicht Liebe sein
Aber gleichzeitig habe ich begriffen, dass es ohne Gefühle nicht geht. Dass ich lieben möchte. Und geliebt werden möchte. Wenigstens ein wenig. Möchte etwas Besonderes für denjenigen sein.

Also ohne einen Funken Sympathie funktioniert mein Freund da unten glaube ich gar nicht.
Nein, das bestimmt nicht. Ohne Sympathie geht kein Kuß und ohne Kuß kein mehr.

Aber die Kunst, die es zu beherrschen gilt, ist die, nicht mehr wie Sympathie zuzulassen. Und spätestens ab dem Zeitpunkt, wo aus dem ONS ein Öfters geworden ist, fängt meine bescheuerte Gefühlsmühle an zu mahlen.

Was niemals auf Resonanz gestossen ist.
Morjin !

Ich glaube, Du kannst einfach Sex und Liebe nicht auseinanderhalten. Das können viele nicht, ich nehme sogar an: die deutliche Mehrheit. Wenn diese Annahme stimmt, dann hast Du in der offenen Szene eigentlich nichts verloren - und es könnte durchaus passen: Dein Verweilen in ihr richtet Dich langsam und allmählich zugrunde. Masochistische (?) Devotion kann wohl ein Akt sein des sich-auslieferns und der Hin-gabe - eines ultimativen Geschenks, dessen Annahme die Illusion des Glücks auslösen kann, es sei eine Annahme auch über den konkreten, sexuellen Akt hinaus. Der sexuelle Akt wird befrachtet mit Emotionen, die ihm eigentlich fremd sind. Und auch die Erniedrigung, Herabwürdigung, Beschimpfung durch den dominierenden, sadistischen Teil - wird nicht als Teil eines Spiels gesehen - sondern "ernst" genommen.

Literaturempfehlung: Johan Huizinga: Homo ludens - Über den Ursprung der Kultur im Spiel - ein kulturwissenschaftlicher Klassiker !

Gruß vom

Nacktzeiger
Depri
Hallo ersteinmal,
es gibt viele Arten von Depris aber keine ist auf Dauer heilbar, man sagt immer nur eine deutliche Verbesserung sei möglich.
Viele Therapie Angebote gibt es sicherlich doch bis man erst die richtige für sich gefunden hat das dauert.
Es dauert deshalb solange weil es auch einige Untergruppen gibt.
Es ist erwiesen das es Erblich ist, das heißt mindestens ein oder beide Elternteile sind Dpri, auch die Großeltern müssen damit zu tun gehabt haben.
Man muss auch der Ursache auf den Grund gehen denn es gibt irgendwo einen Auslöser dafür, meist sagt man es liegt in der Kindheit und es ist nur vergraben.
Frage: "Welche Art von Depri ist bei dir festgestellt worden?"
Liebe Grüße
Heilung von Depressionen @majong
Tach !

Ich glaube schon, daß Depressionen heilbar sind - muß aber zugestehen, daß es sehr schwierig ist, in diesem Fall zu definieren, wann ein Patient wirklich "geheilt" ist. Es ist auch im gelinden Stadium leichter Depressionen sehr schwer, "echte" Depressionen von allgemeinen "Deprimiertheiten", Verstimmungen, schlechter Laune, melancholischem Charakter usw. abzugrenzen. Zwischen gesund und krank gibt es hier eine recht breite Grauzone.

Ich für mich persönlich würde sagen, daß der - ehemals - Depressive dann geheilt ist, wenn seine psychischen Grundfunktionen nach Freud: Arbeits-, Liebes- und Entspannungsfähigkeit wieder hergestellt sind und er selbst keinen Leidensdruck mehr verspürt.

Gruß vom

Nacktzeiger
Depris
Hallo,
ja und nein sind Depris Heilbar.
50-60% vom Ausgangszustand sind Heilbar
20-30% benötigen komplizierte Therapien bei denen mehrere Medikamente kombiniert werden plus eine intensive Psychotherapie
5-10% keine vollständige Heilung, es bleiben Restsymptome

Um keinen Rückfall zu erleiden sollte man ca. 1 Jahr lang eine Weiterbehandlung mit Antidepressivums und einer vorbeugenden Thrapie machen

Darum auch ja und nein.

Liebe Grüße
Hey... mich hat deine Formulierung des "Zombie-Status" total geschockt und traurig gemacht *snief*

Bin seit 2002 depressiv, das ist aber "nur" die Basis, habe noch fünf andere psychische Diagnosen.
Seit 2003 bin ich durchgängig in ambulanter Therapie VT mit anteiliger GT, 4 Monate war ich in stationärer Behandlung, Tiefenpsychologischer Ansatz, psychosomatische Abteilung, VT-Anteil.

An Medikamenten habe ich einiges durch, lange Citalopram und danach Paroxetin. Gelandet bin ich nun endgültig bei 900mg Ergenyl, 60mg Fluoxetin, 100mg L-Thyroxin und bei Bedarf 6mg Bromazepam (geiles Zeug... ^^)

Mir geht es mittlerweile wieder richtig gut. Ich kann die Klinik in der ich war uneingeschränkt empfehlen.
Aber das allein macht es natürlich nicht. Was mich wahrscheinlich gerettet hat, ist dass ich nie meine Hoffnung verloren habe. Ich hatte super gute Therapeuten und ich hab hart an mir gearbeitet. Therapie ist kein Urlaub. Ich habe viele Patienten erlebt, die nicht richtig mitgearbeitet haben, die erwartet haben, dass ihnen geholfen wird, dass mit ihnen etwas passiert. So funktioniert das aber nicht. Man muss sich den Arsch permanent aufreißen. Man muss Entscheidungen treffen und die konsequent durchsetzen.

Ich wünsch dir alles Gute.

P.S.: Ich für meinen Teil denke nicht, dass man eine Depression komplett los werden kann. Sowas kommt in der Regel nicht wie eine Grippe, sondern entwickelt sich über Jahre per falsche Verhaltensmuster. Die wenigsten Depressionen sind auf organisch-chemische Vorgänge zurückzuführen und die meisten Depressionen sind mit anderen psychischen Störungen verbunden.
ABER: Man kann auch mit psychischen Störungen ein glücklicher Mensch sein.
Danke...
...für die guten Wünsche.

Ja, der erste Therapeut ist in der Tat sehr wichtig. Leider waren die ersten 2 bei mir nicht wirklich gut. Naja...die Hoffnung stirbt zuletzt und ich bin ja noch da.

Im Joyclub gibt es mittlerweile sogar eine Gruppe namens "Psychische Erkrankungen".
Kenne ich, ich hatte auch schon Therapeuten vor mir sitzen und wusste: Hier gehst du nie wieder hin!!!

In der Klinik bin ich mit meiner Gruppentherapeutin erst überhaupt nicht klar gekommen. Später war's gut, dass wir oft aneinander gerasselt sind, in der Einzeltherapie hätt ich sie trotzdem nicht haben wollen.
*****ite Mann
343 Beiträge
na ja......
ich war zwischen 1998 und 2003 sechs oder 7 mal stationär in kliniken

meine erfahrungen dabei wurden immer bestärkt

zu 80% waren es hochintelligente leute die auf ihrer gratwanderung einfach auf die falsche seite abgestürzt sind

die restlichen 20% haben sich selber mit drogen bzw alkohol abgeschossen

gruss hubert
Oh je... so einfach kannst du das aber nicht verallgemeinern!!

Was ist mit den vielen Patienten, die wie auch immer missbraucht wurden in ihrer Kindheit? Was ist mit Posttraumatischen Belastungsstörungen??
Weder Drogen, noch Selbstfindung, sondern einfach das nackte Grauen.
*****ite Mann
343 Beiträge
aurian.......
du hast recht

diese leute habe ich vergessen

aber in der klinik habe ich auch einige frauen kennengelernt die eine sehr schwere jugend hatten

bin heute noch befreundet mit ihnen

ich will nichts erzählen

aber was mir die frauen erzählt haben ist einfach nur BRUTAL

gruss hubert
*****har Paar
41.020 Beiträge
Darf ich mal ein paar relativ neue "Techniken" in die Runde werfen, die neuerdings vielen Menschen helfen, eine Depression ohne Medikamente zu überwinden?

Wer mag, kann sich ja mal über "EMDR" informieren (Infos dazu z. B. in dem Buch "Die neue Medizin der Emotionen" von David Servan-Schreiber) oder über "EFT" (Infos dazu in "Endlich frei!" von Erich Keller). Beide Methoden haben manchmal geradezu unglaubliche Wirkungen und sind relativ einfach anzuwenden, EFT sogar ohne Mitwirkung einer Fachkraft.

Und dann gibt es noch das erstaunliche "Brain-Gym" (einfach danach googeln), das bei vielen depressiven Menschen auch schon Wunder gewirkt hat.

Alles keine Wundermittel und nicht für jeden das Richtige, ist es aber allemal wert, sich mal darüber zu informieren. Die moderne Hirnforschung hat da einiges zutage gefördert, das bisher nicht bekannt war und in psychotherapeutische Praxen und psychosomatische Kliniken bisher kaum Eingang gefunden hat, aber sehr effektiv und hilfreich sein kann.

Die nach meinen Erfahrungen absolut beste Therapie war allerdings schon immer:

1.) Viel anstrengende, echt sportliche Bewegung - vor allem an frischer Luft, auch wenn man sich dazu überwinden muss; es lohnt sich!

2.) So viel Sonnenlicht tanken wie nur möglich.

3.) Kaum zu glauben, aber wahr: Liebevoller Sex voller Intensität.

Gute Besserung allen Betroffenen!

(Der Antaghar)
*********t_37 Mann
32 Beiträge
Hallo Veptun&alle Anderen,

solche Fragen bzw. Themen sind für mich absolut triggernd. Das heißt, ich kann da nicht dran vorbei und tun als ob nix wäre.

Mir hat man mit 15-16 Jahren eine "generalisierte Angst&Panikstörung" angedichtet und das habe ich bis vor ca. 2 Jahren geglaubt. Ich bin jetzt gerade 37 geworden.
UNd mit Allem versucht zu theraüieren, was es so gibt. Wirklich Alles... die Rote Liste rauf und runter und Kliniken und so weiter....

Das man darüber im Laufe der Zeit auch depressiv wird ist nachvollziehbar.

Mir gehts seit ca. 1,5 Jahren aber wesentlich besser und stetig bergazf. Auf dei tatsächliche Ursache und Behandlunsgmöglichkeit bin ich selber gekommen und hab meinen Arzt einfach gezwungen, da mtizumachen.

Das war nur die extreme Kurzversion von mir. Es geht aber um dich und mögliche andere Betroffene. Wenn ich da aus meinen leider zwangsweise reichen Erfahrungsschatz auch nur Einem etwas helfen kann, dann haben sich die vielen Jahre gelohnt.

Wie sieht es mit Medikamenten aus? Strikt dagegen oder gibt es Kontraindikationen? Darf man hier Medis namentlich nennen?

Einige wenige Antidepressiva kann ich aus eigener Erfahrung und Erfahrungen von "richtig" Depressiven guten Gewissens nennen.

Auch auf der rein pflanzlichen Schiene gibts da sehr gute Mittel mit wenig Risiken.

Mein Hausarzt ist Verfechter der klass. Homöopathie nach Hahnemann (die mit nur einem einzigen Inhaltsstoff und ausgiebiger Annamnese). Ich hab anfangs nicht dran geglaubt und trotzdem wurde ich krass von der Wirksamkeit überzeugt.

Verhaltensorientierte Psychotherapie ziehe ich der Tiefenpsychoogie definitv vor.

Gegen das "innere Grau" hilft Rausgehen, Sonne, Licht wahre Wunder. Im Winter Solarium. IN der Wohnung mit farbige Licht experimentieren.

Bei dem Gefühl "nutzlos und nicht gebraucht" zu werden.... hol dir nen Hund ausm Tierheim. Der braucht dich. Oder geh mit den Hunden da einfach mal Spazieren. Und jedes Alten- und Pflegeheim ist froh und dankabr für ehrenamtliche Hilfe. Gebraucht wird man immer irgendwo. Man muss nichtmal viel suchen.

Ob Entspannungstechniken hilfreich sind??? Bei einer Depression neigt man eh schon zur Lethargie. Da ist tatsächlich Bewegung&Sport sinnig.

In einem posting habe ich "Bromazepam und ... geiles Zeug" gelesen. Lasst euch NIEMALS Benzodiazepine als langfristige (mehr als eine Woche) Lösung andrehen. Auch nicht vom Arzt. Benzos sind nicht "geil", die sind gefährlich, machen superschnell extrem psychisch und physisch abhängig. O-Ton einer meiner Ärzte auf einer der Entgiftungsstationen:"Gegenüber Benzodiazepinentzug ist der Entzug von Heroin ein Spaziergang". Da muss ich dem Mann 100% zustimmen. Wer Valium(Diazepam), Tafil, Bromazepam, Oxazepam,Lorazepam usw. freiwillig nimmt....dem ist nicht mehr zu helfen.
Das Zeug hat ca. 20 Jahre meines Lebens zerstört.

Da man hier wohl doch Medis namentlich nennen darf (bin ja noch neu)... hier ein paar brauchbare, die du/ihr dem Arzt vorschlagen könnt: Trevilor, Doxepin, Mianserin, Elontril. Pflanzlich wäre da Johanniskraut in hoher Dosierung. Aber immer erst den Arzt fragen.

Vielleicht konnte ich ja irgendwie helfen. Sorry wenn ich bei Benzos samt den verschreibenden Kurpfuschern (Ärzte verschreiben sowas nicht!) rot sehe..... hat siene Gründe..
@*****gar: EMDR ist ziemlich hart, aber es bringt dann wirklich was. Ohne fachliche, stationäre Betreuung aber nicht zu verantworten.

@*******ekt:
Verhaltenstherapie KANN sinnvoll sein, Tiefenpsychologie auch. Beides ist anerkannt. Ich bin mittlerweile soweit, (5 jahre ambulante VT, 4 Monate stationäre Tiefenpsycho inkl. VT und das jetzt ambulant weiter) dass ich sage FÜR MICH macht es die Mischung und das ist der Punkt: Es gibt verschiedene Ansätze, weil es verschiedene Krankheiten gibt und du kannst ne Mandelentzündung auch nicht mit nem Gips heilen!

Im Winter Solarium? klar... ist ja nicht scheisse gefährlich. Hab ich halt in nen paar Jahren Hautkrebs, aber hey! Wenigstens keine Depris mehr. Ich persönlich empfehle da doch eher eine Lichttherapielampe, mind. 10.000lux, eine halbe stunde am Morgen und dann ist der Akku voll.

Entspannungstechniken, vor allem PMR, sind dann sehr sinnvoll, wenn die Depression zu großer Anspannung führt. Nicht jeder Depressive ist lethargisch oder schlaff. Grundsätzlich alles, was das Wohlbefinden fördert, also schwimmen, sauna, Massagen sollte regelmäßig genossen werden.

Sich Aufgaben zu suchen, wenn man sich nicht gebraucht fühlt kann sinnvoll sein. Leider rutschen solche Leute (ich kenne das selber) schnell ab, wenn sie sich dann in Aufgaben stürzen, werden ausgenutzt usw. Mittlerweile glaube ich, dass es sinnvoller wäre nachzusehen: Warum fühle ich mich nicht gebraucht? Was läuft hier schief? Weshalb bin ich abhängig von dem Gefühl gebraucht zu werden? Machen wir uns nichts vor, das ist eine Sucht. Wenn ich rauche, weil ich süchtig bin, mach ichs damit auch nicht besser.

Zu dem Bromazepam. Das habe ICH geschrieben und wenn du genauer gelesen hättest, dann hättest du auch gelesen, dass ich das als Bedarf habe. Wenn ich auf drei benzos pro halbes Jahr komme ist das mittlerweile schon viel. Ich habs zwar mal drei Wochen durchgenommen, weil einfach nichts mehr ging, aber habe danach schon gemerkt, was das im Kopf anrichtet. Und in der Klinik habe ich auch leute kennengelernt, die es schon jahre nehmen und die einfach mehr tot als lebendig waren. Nein, das will ich nicht und dafür ist es auch nicht gedacht. Es ist als Bedarf gedacht und als Bedarf ist es für mich super. Meinen Arzt als Kurpfuscher zu bezeichnen find ich scheisse, du kennst ihn nicht und in der Tat hat er mir nicht nur einmal das Leben gerettet. Sei froh, wenn du es nicht brauchst, aber ICH nehme lieber mal eine Benzo, dass ich schlafen kann und den nächsten Tag gescheit auf die Kette bekomme, als dass ich dissoziierend im Bad zusammenbreche und irgendwann wieder zu Bewusstsein komme. Das nenn ich Lebensqualität und das Recht nehm ich mir raus. Dafür habe ich hart gearbeitet und dafür bin ich zu verantwortungsvoll.
Mond 1
*******f_56 Mann
17.512 Beiträge
was....
versteht man eigentlich genau unter dem Begriff " Chronifizierte Depression" wiki konnte mir da keine klare Auskunft geben..

ich denke mal es geht um Depressionen die chronisch sind--geworden sind..?

ist mit chronifiziert einfach eine länger anhaltende Depression gemeint und wenn ja ,ab welchen Zeitraum...

fragt....
Fotograf_56
@anthagar
Hallo,
nicht nur aus persönlicher Erfahrung kann ich Deinen Vorschlägen fast ohne Einschränkung zustimmen.

1.) Bewegung: richtig; kostet aber viel Kraft und Überwindung, die man oft beim besten Willen nicht aufzubringen in der Lage ist; alleine praktisch aussichtslos

2.) Sonnenlicht: korrekt; es gibt wohl auch diverse Lichttherapien

3.) Sex: korrekt; jedoch für die meisten Betroffenen zu weit weg; siehe auch vorangehende Diskussionen in diesem Teil des Forums
(Formel: Sex ist gut gegen Depris, hast Du Depris gibts keinen Sex)

Alkohol und Depressionen hängen oft zusammen, den Konsum einzuschränken oder einzustellen kann auch viel beitragen.

Habe übrigens gute Erfahrungen gemacht mit hochdosiertem Omega-3, siehe Buch "Medizin der Emotionen".

LG,
Fred (lunatic)
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Fred59
Klar, es ist sehr hilfreich, wenn man dann jemanden hat, der einem immer wieder ordentlich in den Arsch tritt, damit man in die Gänge kommt und das Nötige tut.

Als ich mal schwer mit einer Depri zu kämpfen hatte, hab ich mir zwar oft genug selbst in den Arsch getreten, mich also regelrecht zum Sport etc. gezwungen. Doch ich hatte das Glück, notfalls jemanden zu haben, der mich kurzerhand ins Auto gepackt und zum Sport oder in den Wald gefahren hat ...

Und zum Sex wurde ich, ob ich Lust hatte oder nicht, ebenfalls einfach überwältigt. Und dann "kam der Appetit schon mit dem Essen".

Klasse. dass Du auf die Omega-3-Fettsäuren hinweist - die wirken in der Tat verblüffend, wenn man sie eine Zeitlang hochdosiert nimmt. Auch gegen Depressionen.

(Der Antaghar)
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