Ich weiß wovon du sprichst und kenne diese Phasen leider nur zu gut.
Dieses Jahr bin ich in meine zweite depressive Phase gerutscht und krabbel grade erst wieder aus dem Loch...
Die erste Phase hatte ich mit 18 als ich grade mit der Schule fertig war, frisch mit meinem ersten Freund zusammen gezogen, also in einer Zeit in der jeder von dir erwartet das Leben mit offenen Armen zu empfangen - während ich es am liebsten beendet hätte.
Damals habe ich keine Therapie angefangen sondern irgendwann mein Leben umgekrempelt (Beziehung beendet, mehr mit Glück als Verstand einen tollen Ausbildungsplatz bekommen, komplett neuen Freundeskreis aufgebaut, viel Feiern gegangen, viel Sex, Drogen).
Es hat mich von den Depressionen weggebracht, heute weiß ich aber dass es nur eine Problemverlagerung war und nicht grade sinnvoll.
Irgendwann wurde das exzessive Feiern weniger, dafür bin ich von einer Katastrophen-Beziehung in die nächste geschlittert weil ich endlich meinen Platz finden und ankommen wollte.
Darunter war auch ein totaler Psycho, ich wollte die Beziehung beenden und es wurde zum totalen Horror, ich war Wochenlang krankgeschrieben und da klopften auch die Depressionen wieder an mein Türchen...
Dieses Mal bin ich zum Glück in Behandlung gegangen. Habe eine Therapie gemacht und Antidepressiva bekommen.
Habe meine Ausbildung erfolgreich beendet und sitze auf gepackten Koffern um 700km weit wegzuziehen.
Im Gepäck habe ich meine Antidepressiva.
Ich musste lange suchen und viele ausprobieren um die richtigen zu finden und ich hoffe dass ich sie nicht ein Leben lang nehmen muss, aber ich weiß nicht wo ich heute wäre, wenn ich mich wieder nicht in Behandlung begeben hätte.
Es ist vieles noch nicht perfekt, aber ich bin auf einem guten Weg und freue mich jeden Tag über kleine Dinge die ich wieder geschafft habe.