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Prognose der sexlosen Beziehung. Gibt es Hoffnung?

Aber manche Menschen haben vielleicht das Glück alles in nur einem Menschen zu finden

Den Aspekt finde ich spannend. Die Idee das nicht zu tun als normal zu befinden, ist mir noch gar nicht gekommen.

Ich gehe dann gar nicht erst Partnerschaft ein.

Das macht für mich gar keinen Sinn.

So gesehen sind wir vielleicht nicht weit voneinander entfernt.
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Zitat von *********ngst:

Es gibt keinen Grund für nur einen Partner. Neue Partner bringen unfassbar mehr Kick und Belohnung als Beziehungsarbeit mit dem bestehenden Partner. Das sind ganz grundlegende biologische Abläufe (von denen man sich abkoppeln und in die monogame Beziehung retten kann, und sich dadurch einer weiten Dimension von Bewusstseins- und Erfahrungserweiterung beraubt),.
Und - irrer Weise, wie das Rattenbeispiel zeigt - strahlt das Erlebnis mit "ausserehelichen' Personen sogar auch wieder positiv auf die 2er Beziehung zurück. Was also kann schlecht daran sein?

Ich sehe es generell kritisch, den Menschen so gar nicht vom Tier zu unterscheiden und auf eine biologistische Sichtweise zu reduzieren, vor allem, wenn dann aus biologischen Zusammenhängen gesellschaftliche Forderungen laut werden wie nach Polygamie als dem angeblich "natürlichen" Zustand.

Ist Monogamie, wie sie der Mensch gesellschaftlich entwickelt hat, nicht "natürlich"? Hat doch auch die Natur hervorgebracht, denn streng genommen ist ja alles "natürlich".

Wenn ich aber den Menschen in seinem Wesen auf ein Tier reduziere, missachte ich all die Dinge, die den Menschen wesenhaft vom Tier unterscheiden oder ihn davon abheben. Natürlich kann man die biologische Verwandtschaft nicht leugnen und dass im biologischen Sinne der Mensch zu den Tieren zählt, aber warum muss diese Sichtweise alles dominieren und verdrängen?

Es gibt so viel mehr am Menschsein als seine Biologie, und selbst die Einteilung der Wirklichkeit in Bereiche wie "Biologie", "Psychologie" oder "Philosophie" ist eine menschengemachte, ebenso wie die willkürliche Reduzierung des Menschen auf seine Biologie.

So ist zum Beispiel der Forschungszweig der "Evolutionspsychologie" in den letzten Jahren sehr an seine Grenzen gekommen, weil wir eben doch nicht alles, was Anthropologie und Soziologie betrifft, rein evolutionär erklären können, insbesondere wenn man diese Erklärung immer irgendwie auf "den Höhlen-
" oder "Steinzeitmenschen" reduziert, wie es oft geschehen ist.

Und ebenso wenig kann man alles mit der biologischen Tierhaftigkeit des Menschen erklären. *g*
*****r68 Mann
41 Beiträge
Themenersteller 
Buchtipp: "Sapiens" von Harari
...und Darwin hat die monogame Beziehung mit Sicherheit nicht erfunden.
Oh sorry, hab mich vertan... murmel bin wohl schon zu alt *murmel
Zitat von *********_love:
Aber manche Menschen haben vielleicht das Glück alles in nur einem Menschen zu finden

Den Aspekt finde ich spannend. Die Idee das nicht zu tun als normal zu befinden, ist mir noch gar nicht gekommen.

Ich gehe dann gar nicht erst Partnerschaft ein.

Das macht für mich gar keinen Sinn.

So gesehen sind wir vielleicht nicht weit voneinander entfernt.

Kann mir nicht vorstellen dass dieser Übermensch existiert.
Ich verspüre kein Begehren gegenüber allen Qualitäten, die mir durch andere Menschen entgegen gebracht werden.

Ich habe aber eine Vorstellung davon, was ich brauche, um überhaupt eine Partnerschaft einzugehen. Weniger wäre für mich eine Affaire oder F+.

Hängt vielleicht zusammen mit dem, was ich normal empfinde. Meine Eltern haben in sich so ziemlich alles gefunden und es trägt sie schon über 50 Jahre.

Ein Alphamann und eine Alphafrau auf Augenhöhe. Liebespaar, beste Freunde, Geschäftspartner, Team, Eltern...

Ich bin für mich noch nicht auf die Idee gekommen, weniger könnte die Basis einer Partnerschaft sein. 🤔
Zitat von *********_love:
Ich verspüre kein Begehren gegenüber allen Qualitäten, die mir durch andere Menschen entgegen gebracht werden.

Ich habe aber eine Vorstellung davon, was ich brauche, um überhaupt eine Partnerschaft einzugehen. Weniger wäre für mich eine Affaire oder F+.

Hängt vielleicht zusammen mit dem, was ich normal empfinde. Meine Eltern haben in sich so ziemlich alles gefunden und es trägt sie schon über 50 Jahre.

Ein Alphamann und eine Alphafrau auf Augenhöhe. Liebespaar, beste Freunde, Geschäftspartner, Team, Eltern...

Ich bin für mich noch nicht auf die Idee gekommen, weniger könnte die Basis einer Partnerschaft sein. 🤔

Dann sind sie einer der seltenen Fälle vermutlich. Kennst du weitere? Hast Du es auch gefunden? Ich nicht, und ich kenne keine.
Ich kenne einige. Nicht viele aber einige.

Das sind sehr kraftvolle Paare nach innen wie nach außen.
Zitat von *********ngst:
Zitat von *********_love:
Ich verspüre kein Begehren gegenüber allen Qualitäten, die mir durch andere Menschen entgegen gebracht werden.

Ich habe aber eine Vorstellung davon, was ich brauche, um überhaupt eine Partnerschaft einzugehen. Weniger wäre für mich eine Affaire oder F+.

Hängt vielleicht zusammen mit dem, was ich normal empfinde. Meine Eltern haben in sich so ziemlich alles gefunden und es trägt sie schon über 50 Jahre.

Ein Alphamann und eine Alphafrau auf Augenhöhe. Liebespaar, beste Freunde, Geschäftspartner, Team, Eltern...

Ich bin für mich noch nicht auf die Idee gekommen, weniger könnte die Basis einer Partnerschaft sein. 🤔

Dann sind sie einer der seltenen Fälle vermutlich. Kennst du weitere? Hast Du es auch gefunden? Ich nicht, und ich kenne keine.

Ich dachte, ich hätte es gefunden. Dann kam die Ent-Täuschung.
Zitat von *********_love:
Ich kenne einige. Nicht viele aber einige.

Das sind sehr kraftvolle Paare nach innen wie nach außen.

Wenn einer stirbt ist der andere verloren.
*****r68 Mann
41 Beiträge
Themenersteller 
Darauf gleich noch'n Buch: "mindfuck" von Petra Bock
Zitat von *********_love:
Ich verspüre kein Begehren gegenüber allen Qualitäten, die mir durch andere Menschen entgegen gebracht werden.

Ich habe aber eine Vorstellung davon, was ich brauche, um überhaupt eine Partnerschaft einzugehen. Weniger wäre für mich eine Affaire oder F+.

Hängt vielleicht zusammen mit dem, was ich normal empfinde. Meine Eltern haben in sich so ziemlich alles gefunden und es trägt sie schon über 50 Jahre.

Ein Alphamann und eine Alphafrau auf Augenhöhe. Liebespaar, beste Freunde, Geschäftspartner, Team, Eltern...

Ich bin für mich noch nicht auf die Idee gekommen, weniger könnte die Basis einer Partnerschaft sein. 🤔

Du verliebst Dich also nur in den Perfekten?
@*********ngst

Nein. Bei Symbiosen ist das so. Aber zwei eigenständige Menschen kommen auch alleine klar.

Muss ein Makel gefunden werden oder kann man stehen lassen, dass es Menschen gibt, die sich selbst und einander genügen?
Du verliebst Dich also nur in den Perfekten?

Ich verliebe mich gern und oft. Ich suche auch immer eine Form das auszuleben. Aber eine, die der gemeinsamen Wahrheit entspricht und das ist selten Partnerschaft.
******ele Paar
317 Beiträge
Zitat von *********ngst:
Zitat von ******ele:
Zitat von *********ngst:
Zitat von ****yn:
Zitat von ******ele:

Das verfehlt zwar das Thema was ich schreibe, aber es erklärt mir endlich warum es so eine belebende Wirkung auf das Sexleben hat, wenn der Partner es mit jemand anders treibt

Das nennt sich Coolidge-Effekt. Wurde an Ratten eingehend studiert.

Bei diesem Effekt stellt sich nach einer gewissen Zeit ein Überdruss ein, wenn man ausschließlich mit demselben Partner Sex hat. Sobald ein neuer Sexpartner ins Spiel kommt, wird die Libido allgemein wieder angekurbelt und auch der alte Sexpartner wird wieder gerne "bestiegen".

Das zeigt wie nah Ratten dem Menschen sein müssen, vom Fühlen her, und es macht mir Angst.

Warum macht dir das Angst?
Wir sind halt auch nur Tiere

Es macht Angst weil wir tagtäglich Mit-Lebewesen mit Füssen treten (und umbringen), die ähnlich fühlen wie wir.

Ah okay, dann verstehe ich das. Du hast Recht!
*********eife Paar
226 Beiträge
Zitat von *********_love:
Ich verspüre kein Begehren gegenüber allen Qualitäten, die mir durch andere Menschen entgegen gebracht werden.

Ich habe aber eine Vorstellung davon, was ich brauche, um überhaupt eine Partnerschaft einzugehen. Weniger wäre für mich eine Affaire oder F+.

Hängt vielleicht zusammen mit dem, was ich normal empfinde. Meine Eltern haben in sich so ziemlich alles gefunden und es trägt sie schon über 50 Jahre.

Ein Alphamann und eine Alphafrau auf Augenhöhe. Liebespaar, beste Freunde, Geschäftspartner, Team, Eltern...

Ich bin für mich noch nicht auf die Idee gekommen, weniger könnte die Basis einer Partnerschaft sein. 🤔

Solche Eltern als Beziehungsvorbild sind wunderbar.
Zitat von *********_love:
@*********ngst

Langeweile empfinde ich, wenn ich mir die Austauschbarkeit derer anschaue, die hier nach dem Motto „viel hilft viel“.

Ich finde keine Abwechslung darin, immer wieder die gleichen absehbaren Spielchen mit berechenbaren Leuten zu spielen und mir einreden, das wäre jetzt super aufregend gewesen, weil neuer Mensch.

Die Idee hatte ich mit Anfang 20 vielleicht, aber bei mir hat sich das ziemlich schnell abgenutzt.

Ich finde Vielfalt schon lange nicht mehr spannend, Tiefe hingegen schon.

Ich auch. Am liebsten mit 2,3,4 Geliebten.
*****low Mann
607 Beiträge
@*********ngst ,was willst Du eigentlich hier beweisen? Dass es in der Tierwelt quer durch den Garten geht, jeder mit jedem? Ich hab den Eindruck, deine gesamte Argumentationskette läuft darauf hinaus, dass Du gar nicht anders KANNST, als nicht monogam zu sein, denn das ist ja das animalische Grundprogramm, weil es die Bonobos ja auch so machen. Etwas zu MÜSSEN impliziert Alternativlosigkeit. Wenn demnach ein Hergang vorbestimmt ist, in den ich zwanghaft involviert bin, dann kann ich den Hergang nicht beeinflussen. - und damit kann ich für diesen Hergang auch keine Verantwortung übernehmen.

Und genau da beginnt sich die menschliche von der tierischen Welt zu trennen, nämlich dann, wenn ich mich entscheide und für diese Entscheidung Verantwortung übernehme, BEWUSST. Ich hab Sex mit meiner Frau, ich hab Sex mit einer Solopartnerin, und wir haben als Paar Sex mit einem F+Paar. Aber weil wir uns dazu ganz bewusst dazu und für diese Menschen entschieden haben, ganz sicher nicht, weil wir Bonobos als genetische Verwandtschaft haben, auf deren Evolutionsstufe ich mich weder stellen will noch lasse. Was mich vom Bonobo unterscheidet ist die bewusste Kultur der Entscheidung aus bewusst wahrgenommenen Alternativen.
Zitat von *****low:
@*********ngst ,was willst Du eigentlich hier beweisen? Dass es in der Tierwelt quer durch den Garten geht, jeder mit jedem? Ich hab den Eindruck, deine gesamte Argumentationskette läuft darauf hinaus, dass Du gar nicht anders KANNST, als nicht monogam zu sein, denn das ist ja das animalische Grundprogramm, weil es die Bonobos ja auch so machen. Etwas zu MÜSSEN impliziert Alternativlosigkeit. Wenn demnach ein Hergang vorbestimmt ist, in den ich zwanghaft involviert bin, dann kann ich den Hergang nicht beeinflussen. - und damit kann ich für diesen Hergang auch keine Verantwortung übernehmen.

Und genau da beginnt sich die menschliche von der tierischen Welt zu trennen, nämlich dann, wenn ich mich entscheide und für diese Entscheidung Verantwortung übernehme, BEWUSST. Ich hab Sex mit meiner Frau, ich hab Sex mit einer Solopartnerin, und wir haben als Paar Sex mit einem F+Paar. Aber weil wir uns dazu ganz bewusst dazu und für diese Menschen entschieden haben, ganz sicher nicht, weil wir Bonobos als genetische Verwandtschaft haben, auf deren Evolutionsstufe ich mich weder stellen will noch lasse. Was mich vom Bonobo unterscheidet ist die bewusste Kultur der Entscheidung aus bewusst wahrgenommenen Alternativen.

Etwas anderes hab ich doch gar nie propagiert. Ich habe mich nur gegen die Monogamie ausgesprochen (und daraus resultierend sexlose freudlose langanhaltende monogame Beziehungen). Weil ich denke dass es grundsätzlich gegen unsere Biologie ist. Trotzdem bin ich überzeugt, dass es viele Menschen gibt, die einfach "nur" monogam gepolt oder erzogen sind und damit perfekt happy sind (oder es denken).
*****low Mann
607 Beiträge
Zitat von *********ngst:


Etwas anderes hab ich doch gar nie propagiert. Ich habe mich nur gegen die Monogamie ausgesprochen (und daraus resultierend sexlose freudlose langanhaltende monogame Beziehungen). Weil ich denke dass es grundsätzlich gegen unsere Biologie ist. Trotzdem bin ich überzeugt, dass es viele Menschen gibt, die einfach "nur" monogam gepolt oder erzogen sind und damit perfekt happy sind (oder es denken).

Da sehe ich sehr wohl einen erheblichen Unterschied, denn so wie Du das (bewusst!?) formulierst, stellst Du eben die Zwangsläufigkeit dar, die es so in meinen Augen eben nicht gibt. Es ist eben nicht so, dass aus Monogamie sexlose freudlose Beziehungen resultieren (ebenso wenig sehe ich auch Umkehrschlüsse nicht gültig, nur weil eine Beziehung sex- und/oder freudlos ist, liegt das an der Monogamie, nur durch Aufhebung der Monogamie gibt es mehr Sex und mehr Freude in der Beziehung).

Es liegt an der eigenen Entscheidung für Sexlosigkeit und eben nicht an der Beziehungsform. Niemand wird gezwungen in einer Beziehung zu bleiben, in der es keinen Sex gibt. Schon die Beziehung als solche, quasi gegenständlich, gibt es nicht, sie ist nur ein Konstrukt, eine Willenserklärung der Beteiligten. Und genauso ist die Ausgestaltung das Resultat, das was die Beteiligten daraus machen. Das hat nur thematisch mit der Biologie zu tun, gestalterisch ausschließlich mit dem Willen. Diesen gestalterischen Willen zur Wirkung zu bringen, das mag dann durchaus dann Beziehungsarbeit sein. Das zu ignorieren hieße in meinen Augen zu glauben, dass man in einer Beziehung ein Leben lang verliebt sein müsste. Der Effekt erschöpft sich allerdings hormonell nach einigen Monaten, eventuell wenigen Jahren. Und danach beginnt der Mensch und die Bonobozeit ist vorbei.
Ja, soetwas gibt es. Ich denke, es ist wichtig, dass man redet und hinterfragt woran es liegt, dass einer von beiden kein Interesse am Sex mehr hat. Kann zig Gründe haben! Mit der langjährigen Ex gab es so eine Phase auch mal- man hat aber miteinander geredet und hat die Gründe beseitigt. Ist doch meistens eine Kopfsache... Danach wurde es um so schöner.. *g* Sollte es körperliche Gründe, die sich nicht durch Reden beseitigen lassen, ist das wieder etwas anders.... Aber auch hier kann man Lösungen finden, die nicht einen von beiden im Regen stehen lassen...
**********ust_1 Paar
4.034 Beiträge
Alles schön und gut mit dem Reden. Für den passiven Part ist seine Welt in Ordnung. Warum sollte er reden?
*****low Mann
607 Beiträge
Zitat von **********ust_1:
Alles schön und gut mit dem Reden. Für den passiven Part ist seine Welt in Ordnung. Warum sollte er reden?
Durch die selbst Strategie, die der passive Part anwendet, durch Verweigerung. Der passive Part möchte keinen Sex, besteht auf Monogamie und verweigert das konstruktive (reden und Ablenkungsrethorik zählt da nicht) Gespräch. Bleibt als Maßnahme nur die Verweigerung der Monogamie.

Zu was soll eine Beziehung taugen, wenn es nur noch um gegenseitige Verweigerung geht. Man muss sich selbst (als aktiver Part) fragen, welche Art von Beziehung man leben möchte und welchen Preis man bereit ist zu bezahlen. Bei mir kam erst Bewegung auf, als ich meinen Part ebenfalls verweigert habe. Ohne diese Haltung hätte es keine Motivation auf der passiven Seite zur Bewegung gegeben. Und es hat funktioniert. Hätte es das nicht, dann wäre die Beziehung beendet, weil nicht mehr für mich lebbar, gewesen. Ist man zu diesem Schritt nicht bereit, dann ist der Leidensdruck, der Preis, noch nicht hoch genug.
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Zitat von *****low:
Zitat von **********ust_1:
Alles schön und gut mit dem Reden. Für den passiven Part ist seine Welt in Ordnung. Warum sollte er reden?
Durch die selbst Strategie, die der passive Part anwendet, durch Verweigerung. Der passive Part möchte keinen Sex, besteht auf Monogamie und verweigert das konstruktive (reden und Ablenkungsrethorik zählt da nicht) Gespräch. Bleibt als Maßnahme nur die Verweigerung der Monogamie.

Das ist schön und gut, und trotzdem gilt das Unterlassen einer Handlung (Sexualität) immer noch als kategorial unterschidlich zum Durchführen einer Handlung. Das verschafft den "Passiven" einen "taktischen Vorteil", ebenso wie die Tatsache, dass die Beibehaltung eines Status quo einfacher ist als Veränderung.
Zudem kommt die gesellschaftliche Wertung, die Monogamie und sexuellen Verzicht, der als Rücksicht gilt, meistens des Mannes gegenüber der Frau, immer noch höher wertet als eine offene Beziehung oder gar das Fremdgehen, das allzu oft als egoistisches Ausleben eigener Triebe gedeutet wird.

Und trotzdem hast du Recht, dass der Ausweg das Aufbrechen dieses Denkens ist durch das Einstehen für die eigenen Bedürfnisse. Ich behaupte nur aus eigener Erfahrung, dass das (für mich) weder durch Heimlichkeit noch durch Drohungen, sondern nur durch eine Kombination aus klarer Haltung und Rücksichtnahme funktioniert hat, bis gemeinsam ein Weg gefunden wurde. Ich habe also keine "Fakten" geschaffen, hinter die man nicht mehr hätte zurück können.


Zu was soll eine Beziehung taugen, wenn es nur noch um gegenseitige Verweigerung geht. Man muss sich selbst (als aktiver Part) fragen, welche Art von Beziehung man leben möchte und welchen Preis man bereit ist zu bezahlen. Bei mir kam erst Bewegung auf, als ich meinen Part ebenfalls verweigert habe. Ohne diese Haltung hätte es keine Motivation auf der passiven Seite zur Bewegung gegeben. Und es hat funktioniert. Hätte es das nicht, dann wäre die Beziehung beendet, weil nicht mehr für mich lebbar, gewesen. Ist man zu diesem Schritt nicht bereit, dann ist der Leidensdruck, der Preis, noch nicht hoch genug.
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