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Es gibt keinen Grund für nur einen Partner. Neue Partner bringen unfassbar mehr Kick und Belohnung als Beziehungsarbeit mit dem bestehenden Partner. Das sind ganz grundlegende biologische Abläufe (von denen man sich abkoppeln und in die monogame Beziehung retten kann, und sich dadurch einer weiten Dimension von Bewusstseins- und Erfahrungserweiterung beraubt),.
Und - irrer Weise, wie das Rattenbeispiel zeigt - strahlt das Erlebnis mit "ausserehelichen' Personen sogar auch wieder positiv auf die 2er Beziehung zurück. Was also kann schlecht daran sein?
Ich sehe es generell kritisch, den Menschen so gar nicht vom Tier zu unterscheiden und auf eine biologistische Sichtweise zu reduzieren, vor allem, wenn dann aus biologischen Zusammenhängen gesellschaftliche Forderungen laut werden wie nach Polygamie als dem angeblich "natürlichen" Zustand.
Ist Monogamie, wie sie der Mensch gesellschaftlich entwickelt hat, nicht "natürlich"? Hat doch auch die Natur hervorgebracht, denn streng genommen ist ja alles "natürlich".
Wenn ich aber den Menschen in seinem Wesen auf ein Tier reduziere, missachte ich all die Dinge, die den Menschen wesenhaft vom Tier unterscheiden oder ihn davon abheben. Natürlich kann man die biologische Verwandtschaft nicht leugnen und dass im biologischen Sinne der Mensch zu den Tieren zählt, aber warum muss diese Sichtweise alles dominieren und verdrängen?
Es gibt so viel mehr am Menschsein als seine Biologie, und selbst die Einteilung der Wirklichkeit in Bereiche wie "Biologie", "Psychologie" oder "Philosophie" ist eine menschengemachte, ebenso wie die willkürliche Reduzierung des Menschen auf seine Biologie.
So ist zum Beispiel der Forschungszweig der "Evolutionspsychologie" in den letzten Jahren sehr an seine Grenzen gekommen, weil wir eben doch nicht alles, was Anthropologie und Soziologie betrifft, rein evolutionär erklären können, insbesondere wenn man diese Erklärung immer irgendwie auf "den Höhlen-
" oder "Steinzeitmenschen" reduziert, wie es oft geschehen ist.
Und ebenso wenig kann man alles mit der biologischen Tierhaftigkeit des Menschen erklären.