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Zu lange Trauer und neue Beziehungen

****87 Frau
10 Beiträge
Themenersteller 
Zu lange Trauer und neue Beziehungen
Versteht mich bitte nicht falsch, ich bin in einer sehr glücklichen Beziehung. Aber kürzlich bin ich wieder quer durch die Welt zurück nach Deutschland gezogen. Ich war alleine unterwegs, meine Freundin weit weg. Dann kam mein Geburtstag, den ich seit ich 15 Jahren bin nicht mehr feiern kann/möchte. Ich saß alleine auf dem Balkon und musste einfach weinen. Zwei Tage lang. Einfach nur durchgeheult. Denn vor 15 Jahren verstarb meine Freundin sehr plötzlich durch Diabetes. Da ist die Welt für mich irgendwie untergegangen. Als wäre der Himmel auseinander gebrochen und mir der Boden unter den Füßen weg gezogen.
Die Trauer habe ich nie so richtig überwunden und ich fühle mich schuldig, wieder in einer neuen Beziehung zu sein.
Ärzte und Freunde rieten mir stets "Move on, let it go". Aber loslassen kann ich nicht. Zumindest nicht zu 100%.
"I'm feeling blank again. I'm feeling useless. I'm feeling wasted.", wie es ein Freund von mir (ebenfalls Musiker) so schön ausdrückte.
Mich macht es fertig, nicht mehr so offen sein zu können. Obwohl ich ja genau das möchte und suche.
Gibt es in der Community Erfahrung mit Trauer und neuen Beziehungen?
LG Jess
****87 Frau
10 Beiträge
Themenersteller 
Es hat sich ein Rechtschreibfehler eingeschlichen. Ich bitte dies zu entschuldigen. Ich muss mich wieder an meine neue Tastatur gewöhnen. Ich schreibe sehr fix (350 Zeichen die Minute, ja, ich bin eine Tippse).
LG
**********ber12 Frau
1.904 Beiträge
@****87

ich glaube es gibt hier sogar bei Joy eine Art Trauergruppe, guck doch mal bei den Gruppen nach.
Virtueller Austausch kann aber nur ein kleiner Ersatz sein.

Trauer hat keine Zeitbegrenzung, wenn man einen geliebten Menschen verliert, kommt das immer mal wieder hoch, das können ganz kleine Auslöser sein. Wer noch niemanden verloren hat, womöglich ganz plötzlich, der kann leicht sagen, Vergiss das, lebe Dein Leben. Tut man ohnehin, denn die Welt dreht sich weiter.
Aber wenn du öfter solche Momente erlebst, dass die Erinnerung dich übermannt, du dann tagelang leidest, weinst, dann solltest du dich nicht scheuen, eine Trauergruppe aufzusuchen, gibt es in vielen Städten von Kirchen oder anderen sozialen Einrichtungen.
Oder auch einen Therapeuten.

Alles Gute für Dich und einen erfolgreichen Neustart in Deutschland.
*******ust Paar
5.837 Beiträge
> 15 Jahren nicht mehr feiern
> weinen. Zwei Tage lang.
> Freundin verstorben
> Welt untergegangen
> Himmel auseinander gebrochen
> Boden unter den Füßen weg gezogen.
> Trauer nie so richtig überwunden
> ich fühle mich schuldig, wieder in einer neuen Beziehung zu sein.

das hört sich nach einer posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) an,
die man häufig auch bei Soldaten diagnostiziert.
Dafür gibt es Therapiemöglichkeiten
im WWW ist auch ein Selbsttest dazu.

> Ärzte und Freunde rieten mir stets "Move on, let it go".
tja, das ist natürlich richti,
leichter gesagt, als getan.
ich hoffe mal, dass unter den Ärzten auch Therapeuten waren?

ein neuer Ansatz ist eine Ayahusca-Reise (suche bei youtube)
Viel Erfolg!
*****rty Mann
8.398 Beiträge
Klingt doof ich weiß,
selbst wenn mir deine Beschreibungen die Tränen in die Augen treiben.

Doch das Leben hält nicht an und nimmt dich in Schutz.

Habe selbst in den letzten Jahren viel Todesfälle erleben müssen.

All I can say, sorry but
keep going and talk, talk and talk again...
regards
****87 Frau
10 Beiträge
Themenersteller 
Danke euch. Das hilft schon sehr andere Meinungen zu bekommen / zu lesen. Einfach mal danke an dieser Stelle.
******ito Mann
3.803 Beiträge
Ich werde hier erst einmal schauen, aber frage mich, warum man Wesentlichkeiten mit einer fremden Sprache verschleiert. Was scheint der Grund dafür zu sein?

Trauer kann ich verstehen.
****87 Frau
10 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ******ito:
Ich werde hier erst einmal schauen, aber frage mich, warum man Wesentlichkeiten mit einer fremden Sprache verschleiert. Was scheint der Grund dafür zu sein?

Trauer kann ich verstehen.
Lange im Ausland gelebt.
*****rty Mann
8.398 Beiträge
well so me,
and by the way
ich dachte hier wären alle offen und multikulti unterwegs.
Doch vielleicht ist dies auch nur wieder, die halt vorgeschobene, diplomatische Nettikette, vorbei an der Realität
(sorry, but was a must say)
****87 Frau
10 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *****rty:
well so me,
and by the way
ich dachte hier wären alle offen und multikulti unterwegs.
Doch vielleicht ist dies auch nur wieder, die halt vorgeschobene, diplomatische Nettikette, vorbei an der Realität
(sorry, but was a must say)
Du hast mich zum Lachen gebracht. Gratulation! ^^
******ito Mann
3.803 Beiträge
Lange im Ausland gelebt.

Länger, als man sich vorstellen kann. Aber dies scheint für mich nicht der Kern des Themas zu sein. Ich empfinde in der Aussage eine gewisse Anfeindung. Muss nicht wirklich sein oder habe ich in eine Wunde gestoßen?
*********enger Mann
133 Beiträge
15 Jahre in der Trauer gefangen, das ist sehr lange.
Die meisten Leser sind wohl keine Psychologen, um dir einen professionellen Rat zu geben (ich zähle mich dazu), aber ich versuche es einmal:

1.) Suche dir einen professionellen Psychologen, eventuell auch einen, der auf
Tiefenpsychologie spezialisiert ist. Das ist eine langwierige Sache, verspricht aber
dafür mehr Erfolg. In aller Regel übernehmen das auch die Krankenkasse.

2.) Du bist doch Musiker. Musiker gehören zu der Kategorie Künstler. Und Künstler
(pauschaliere ich jetzt einmal) gehören zumeist zum Kreis hochsensibler Menschen.
Hochsensible Menschen haben in aller Regel einen anderen Zugang wie weniger
sensible Menschen.
Schreibe Songs, nur für dich. Songs mit dem Schwerpunkt auf Lyrik, weniger auf
Harmonie. Lyrik, die das ausdrücken, was Du fühlst. Das ist eine Selbsttherapie.

In jungen Jahren hatte ich das gemacht und es hat mir sehr geholfen.
*********enger Mann
133 Beiträge
Off topic
Multikulti, dafür fehlt vielen den Mut. Mein Neffe ist mit einer Kanadierin liiert. Kennen gelernt haben sie sich in Australien. Nach einem halbjährigen Aufenthalt in Deutschland leben sie derzeit in den USA. Ist das Multikulti? Ich hätte damals nicht soviel Mut gehabt.
****87 Frau
10 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********enger:
15 Jahre in der Trauer gefangen, das ist sehr lange.
Die meisten Leser sind wohl keine Psychologen, um dir einen professionellen Rat zu geben (ich zähle mich dazu), aber ich versuche es einmal:

1.) Suche dir einen professionellen Psychologen, eventuell auch einen, der auf
Tiefenpsychologie spezialisiert ist. Das ist eine langwierige Sache, verspricht aber
dafür mehr Erfolg. In aller Regel übernehmen das auch die Krankenkasse.

2.) Du bist doch Musiker. Musiker gehören zu der Kategorie Künstler. Und Künstler
(pauschaliere ich jetzt einmal) gehören zumeist zum Kreis hochsensibler Menschen.
Hochsensible Menschen haben in aller Regel einen anderen Zugang wie weniger
sensible Menschen.
Schreibe Songs, nur für dich. Songs mit dem Schwerpunkt auf Lyrik, weniger auf
Harmonie. Lyrik, die das ausdrücken, was Du fühlst. Das ist eine Selbsttherapie.

In jungen Jahren hatte ich das gemacht und es hat mir sehr geholfen.

Das ist ein wirklich schöner und auch für mich hilfreicher Beitrag. Danke sehr.
Und ja, wir Musikmenschen sind sensibel. Das stimmt. Texte habe ich bereits geschrieben, auch songs gemacht, aber diese dann immer wieder gelöscht.
*********enger Mann
133 Beiträge
Ich glaube, es ist ein Fehler, dies immer wieder zu löschen.
Du baust auch kein Haus, um es hinterher wieder zu zerstören. Es ist doch ein Teil von dir.
****87 Frau
10 Beiträge
Themenersteller 
Das ist wohl der Perfektionismus in mir. Es war nie gut genug, um auszudrücken, wie sehr ich diesen Menschen geliebt habe. Aber zumindest half es mir, die dunklen Wolken vorübergehend aufzuhalten. Wenn das Sinn macht...
*******hten Frau
534 Beiträge
Das ist die richtige Gruppe für dich!

Trauer und trauern

Ich denke auch, du musst noch ganz viel aufarbeiten.
*********enger Mann
133 Beiträge
Ich denke schon, es macht Sinn.
Und zu den Perfektionisten: man macht etwas und versucht anschließend, es besser zu machen. Aber es wird selten der Punkt erreicht, wo man 100% zufrieden ist. Vielleicht ist die erste Version die beste, weil da genau die Emotion drin ist, die man in diesem Moment gespürt und gefühlt hat.

Loslassen:
Einen Text verfassen, wo Du dich verabschiedest. Kein Abschied für immer. Nur ein Abschied auf Zeit.
Und diesen Text verfasst Du nicht jetzt, sondern erst dann, wenn die Zeit dafür gekommen ist. Du wirst es spüren.
Die Harmonien dazu werden sich von ganz alleine finden.
****87 Frau
10 Beiträge
Themenersteller 
Du hast mir auf jeden Fall Denkstoff gegeben. Und dem werde ich nachgehen. Vielen lieben Dank. Fühl dich gedrückt. Best, Jess
*********enger Mann
133 Beiträge
Auch ich danke dir. LG Austernfänger
****87 Frau
10 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********enger:
Auch ich danke dir. LG Austernfänger
Toll. Ganz TOLL. Wegen dir habe ich nun wieder meine alte Gitarre ausgepackt und nerve höchstwahrscheinlich meinen Mitbewohner zu Tode... *ggg*
Und ich kritzel einen Text vor mich hin.
Abwarten, Tee trinken, was dabei so rum kommt.
****nLo Mann
3.709 Beiträge
Zitat von ****87:
Zu lange Trauer und neue Beziehungen
Versteht mich bitte nicht falsch, ich bin in einer sehr glücklichen Beziehung. Aber kürzlich bin ich wieder quer durch die Welt zurück nach Deutschland gezogen. Ich war alleine unterwegs, meine Freundin weit weg. Dann kam mein Geburtstag, den ich seit ich 15 Jahren bin nicht mehr feiern kann/möchte. Ich saß alleine auf dem Balkon und musste einfach weinen. Zwei Tage lang. Einfach nur durchgeheult. Denn vor 15 Jahren verstarb meine Freundin sehr plötzlich durch Diabetes. Da ist die Welt für mich irgendwie untergegangen. Als wäre der Himmel auseinander gebrochen und mir der Boden unter den Füßen weg gezogen.
Die Trauer habe ich nie so richtig überwunden und ich fühle mich schuldig, wieder in einer neuen Beziehung zu sein.
Ärzte und Freunde rieten mir stets "Move on, let it go". Aber loslassen kann ich nicht. Zumindest nicht zu 100%.
"I'm feeling blank again. I'm feeling useless. I'm feeling wasted.", wie es ein Freund von mir (ebenfalls Musiker) so schön ausdrückte.
Mich macht es fertig, nicht mehr so offen sein zu können. Obwohl ich ja genau das möchte und suche.
Gibt es in der Community Erfahrung mit Trauer und neuen Beziehungen?
LG Jess

Solche Themen...
Schwierig. Zu wenig Informationen, extremes Risiko Unsinn bzw. am Thema vorbei zu schreiben.

Auch bei obigem Text kam mir der Gedanke, wie viel "echte" Trauer und wie viel "hineinfallen WOLLEN" in solchen Fällen dabei ist.
Kenne ich auch selbst, wenn auch nicht mehr so extrem.
Aber im Kreis läuft man auch gerne mal, solange man weiter laufen kann.
****i23 Mann
28 Beiträge
Tod und Sterben gehören zum Leben (ich weiß klingt altklug)
Aber wie sagte mal einer: Die Ratschlage der Alten sind wie die Wintersonne, sie scheint ohne zu wärmen.

Ich kenne deine Trauer, wenn man in Jungen Jahren Menschen verliert, die einem sehr sehr nahe gestanden haben. Der beste Freund, oder Kumpels die immer gute Laune verbreiteten.
Ich sage nicht ich habe, all die Beerdigungen vergessen, oder verdränge sie; vielmehr denke ich dann an die schöne gemeinsame Zeit. Wer kann schon sagen wie lange ich , wie lange wir, wie lange du leben wirst. Und wenn ich Ihnen was sage, wie, ich vermisse euch, wieso könnt ihr nicht mehr bei mir sein, wieso kommt ihr nicht einfach vorbei und wir machen Party, so wie früher.... dann weiß ich, sie würden sagen: Hey, wir sind da, wenn du an uns denkst, aber du solltest dein Leben, mit unseren Einflüssen leben, unsere Sprüche, unsere Witze und unsere Lieder, die wir gehört haben. Ich trage sie in mir, und wenn immer ich an sie denke sind sie da......

Ich glaube nicht, dass du irgendwelche psychiatrische Hilfe benötigst. Alles ganz normal. Ihr wart euch offensichtlich sehr nahe. Dann ist das doch völlig normal. Und niemand ist ersetzbar.

Happy Birthday nachträglich *g*
********lack Frau
19.364 Beiträge
Liebe Jess,
die Zeit, die man trauert entscheidest Du selbst, das kann keiner vorschreiben.
Da Du aber Deinen Geburtstag nicht feierst und ein schlechtes Gewissen hast, weil Du in einer neuen Beziehung bist, zeigen auf, wie innerlich zerrissen Du noch bist.
Aber was hätte der Mensch sich von Dir gewünscht, den Du so schmerzlich vermißt?
Hätte sie erwartet, das Du unglücklich bist?
Ich weiß das es viele Werke aus allen möglichen Richtungen nicht geben würde, wenn Menschen das nicht nehmen um mit ihrem Leid umgehen zu lernen.
Also sehr gut, das Du Deine Gitarre wieder hervor geholt hast und wieder schreibst und selbst wenn der Text Dir noch nicht gefällt, lösche ihn nicht und arbeite weiter daran.
Zu den anderen Möglichkeiten kann ich nichts sagen, glaube aber was hilft ist recht, also kannst Du da auch in Betracht ziehen, was Dir Deines Erachten nach, helfen kann.
Aber Menschen, die einen so viel bedeuten, die haben immer einen Platz im Herzen, auch wenn man sie loslassen muß.

Liebe Grüße
WiB
Liebe TE vielleicht hilft Dir zusätzlich dieser Gedanke, der auch mir vor Jahren in einer Trauerphase half : Es geht dem Menschen gut, dort, wo auch immer er jetzt ist.

Vielleicht, hast Du nie wirklich getrauert und einfach versucht weiter zu leben.

Sing, weine.. was immer Dir hilft.. das darf alles sein.
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