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Polyamorie und Affaire - Überschneidungen und Unterschiede?

@***ea *hi5* so kenne ich das auch.
Also Polyamorie doch mehr als Definition des Settings und nicht zur Beschreibung der Gefühlslage.
Zitat von *********_love:
Also Polyamorie doch mehr als Definition des Settings und nicht zur Beschreibung der Gefühlslage.

sowohl als auch würde ich dazu sagen
🤔
bin leider zu blind um den emotji verstehen zu können und überlege noch ob es einen Unterschied zwischen polyamor fühlen und polyamor leben gibt...dann wäre deine Version @*********_love für mich wieder nachvollziehbar *gruebel*
Dann wären wir auch quasi mitten im Thema
also ich denke man kann polyamor fühlen ohne es auszuleben..ich nenne das dann eben die Herzenspolys..warum lebt man es nicht im Polyamoren Beziehungssetting aus? das wäre ja auch spannend zu wissen, was hemmt einem da?
Zitat von **********ality:
das wäre ja auch spannend zu wissen, was hemmt einem da?

Eine monogame Beziehung erfordert doch schon Arbeit, Alltag, Familie, Probleme die entstehen können. Keine Beziehung ist perfekt und hat ihre Höhen und Tiefen. Jetzt stell dir vor, du lebst polyamor, da kannst du dir nicht nur die Vorteile aus der weiteren Beziehung raus fischen. Du hast genauso viel Verantwortung und Arbeit, wie bei deiner Hauptbeziehung. Da fühlen sich viele eventuell überfordert.

Letztendlich gehört nicht nur die offene Kommunikation zwischen allen Beteiligten und die Liebe dazu, sondern auch die unangenehmen Dinge einer Beziehung.
Es können auch banal Beteiligte nicht aus anderen Konstrukten raus wollen.
Zitat von **********ain79:

Letztendlich gehört nicht nur die offene Kommunikation zwischen allen Beteiligten und die Liebe dazu, sondern auch die unangenehmen Dinge einer Beziehung.

Das ist übrigens auch ein Unterschied zu einer Affaire, man teilt sich nur die angenehmen Dinge, die Verantwortung, der Alltag, die Probleme in einer Beziehung bleiben draußen. Es ist unverbindlich...auch wenn manche sich trotzdem lieben.
***ea Frau
190 Beiträge
warum lebt man es nicht im Polyamoren Beziehungssetting aus? das wäre ja auch spannend zu wissen, was hemmt einem da?

Weil, wenn es für mich mit einem Mann auf Herzensebene und auf sexueller Ebene passt, da auch während dem Sex eine tief berührende Herzensverbindung passiert, ich das sexuelle Interesse an anderen Männern verliere. Ich begehre dann nur dein Einen.

Nichtsdestotrotz hege ich weiterhin liebevolle Gefühle für andere. Freunde dann eben.
ich gebe dir Recht @**********ain79 und da ich als mongamer Mensch früher Teil eines Polygeflechtes war, weiss ich wieviel "Arbeit" es für den polyamoren Menschen sein kann...trotzdem wäre es für ihn nicht drin gewesen micht "nur" zu lieben, er wollte seine Lieben auch aktiv nach Aussen leben in einer Beziehung..aber die Realität gibt dir Recht...das Zeitmanagment und andere alltägliche Hindernisse killt so manches wenn da mehr als einer ist wird es sicher nicht einfacher.
@***ea da gehe ich nicht konform, du kannst auch monogam in einen Polyamoren verliebt sein und in Beziehung leben...hast halt nur mit ihm Sex, begehrst nur ihn..trotzdem kann man akzeptieren, dass er noch jemand anderen liebt *zwinker* dies konnte ich und auch dass er mit der Person eine Beziehung hat.
Eine Beziehung muss unangenehme Dinge beinhalten?

Ich finde nicht, dass Affairen durchweg Konflikt- und Alltagsfrei sind oder frei von Verantwortung. Zumindest nicht die Liebesbeziehungen unter den Affairen, um die es hier geht.
Ich verweise eigentlich nie so gern auf Wikipedia, aber es lohnt sich doch, das mal durchzulesen.

Polyamory kann man als ein Konzept mit bestimmten Werten verstehen. Klare Abgrenzungen zur freien Liebe, Polygamie und körperlicher Liebe bleiben allerdings aus. Und dennoch ist es nicht das Gleiche.

Eine Affäre, in der beidseitige Liebe existiert, ist doch, wenn sie offen gelebt werden kann, eine Form der Liebesbeziehung, nur ohne partnerschaftliche Werte. Vielleicht ist es gar eine Nebenbeziehung. Das kann als polyamor gelten.

Kann sie nicht offen gelebt werden, kann eine solche Beziehung auch nicht polyamor geführt werden. Das widerspricht dann doch sämtlichen polyamoren Ansätzen, die dieser Begriff nun mal hergibt.
u.a nämlich auch ein Infragestellen von monogamen Werteordnungen/Beziehungsgestaltung (und hier spreche ich von Monogamie als Konzept, und nicht einfach von einem Gefühl).
Eine heimliche Affäre verlässt nämlich das monogame Setting eben nicht. Der Rahmen ist monogam, die heimliche Affäre der Ausbruch, der paradoxerweise den monogamen Rahmen aufrecht erhält.
Eine heimliche Affäre hat überhaupt keine Möglichkeit, sich zu etwas anderem zu entwickeln. Der Raum ist per se nicht da. Und das sehe ich in einem polyamoren Setting anders.

Polyamore Menschen müssen nicht zwingend mehrere Beziehungen haben, meiner Meinung reicht das Mindset dafür aus, Beziehungen polyamor gestalten zu wollen.

Eine für mich gewichtige Frage ist die nach der Abgrenzung von Liebe und Beziehung.
Für mich braucht es Beziehung, um Liebe zu empfinden. Also Liebe, die sich tatsächlich auf das Gegenüber als Subjekt bezieht, und nicht einfach nur eine Projektion meiner Bedürfnisse ist, für die der andere herhalten muss. Verliebtheit ist sehr oft eine solche Projektion. Wenn ich die Persönlichkeit des anderen also gar nicht genau kenne oder immer nur in einem Setting, bleibt es an der Oberfläche, vielleicht ein Hormoncocktail.

Vielleicht hat man auch Sehnsucht nach dem anderen, aber ist es wirklich die Person oder nur das, was sie für mich in ihrer Rolle repräsentiert (vielleicht langersehnter Bedürfniserfüller)?

Und Affären haben sehr oft genau diesen projizierenden Charakter, vor allem wenn sie heimlich gelebt werden müssen.
Eine Affäre ist nicht per se schlecht, aber man sollte sich die Merkmale/Bedingungen einer solchen Beziehung bewusst machen. Und was bleibt von einer Affäre, wenn es keinen Sex gibt?
Ist das Merkmal der Affäre nicht auch etwas hauptsächlich sexuelles?
Kann man sich Gedanken drüber machen.

Für mein polyamores Verständnis braucht es also eine "richtige" Beziehung zu diesem Menschen, keine Liebelei. Sprich eine Beziehung, in der man sich richtig kennen lernt und deren Weiterentwicklung nicht beschränkt wird. Das muss nicht zwingend heißen, dass alles partnerschaftlich geregelt sein muss. Mehr wie eine innige tiefe Freundschaft, es geht mir um das Erkennen des anderen.

Der Begriff der Mehrfachliebe geht mir nicht weit genug, wenn ich von Polyamorie spreche.

Ich hoffe, das war nicht allzu verschwurbelt, es ist doch sehr komplex.

Ich spreche hier für mich und aus meiner Erfahrung. Wenn sich jemand als polyamor bezeichnet, der das völlig anders sieht, darf er das. Wir kommen dann nur in unserem Verständnis nicht zusammen.
Eine monogame Beziehung erfordert doch schon Arbeit, Alltag, Familie

also doch eine Kommune
Dort werden dann alltägliche Dinge einfach verschoben und ein Kindermädchen findet sich auch immer nur leider nie dann wenn man eins braucht.

Polyamore leben in der Regel anders,haben aber mitnichten keine Probleme, nur halt andere.
@******lla

Ich stimme Dir in ganz vielen Dingen zu, aber nicht in der Idee, dass Menschen, die einen Alltag teilen sich besser kennen als Menschen, die das nicht tun.

Erkennen hat viel mehr mit Resonanz und auch Offenheit zu tun. Das kann in Affairen überraschend hoch sein.

Ebenso kann ich auch aus der beruflichen Praxis bestätigen, dass sich auch Paare, die schon sehr lange zusammen sind, kaum kennen. Die kennen sich in mehreren Rollen und Stimmungen, müssen aber deshalb noch lange nicht zum Wesenskern vorgedrungen sein.
Zitat von ******eel:

Polyamore leben in der Regel anders,haben aber mitnichten keine Probleme, nur halt andere.

Klär uns auf.
Ebenso kann ich auch aus der beruflichen Praxis bestätigen, dass sich auch Paare, die schon sehr lange zusammen sind, kaum kennen. Die kennen sich in mehreren Rollen und Stimmungen, müssen aber deshalb noch lange nicht zum Wesenskern vorgedrungen sein

Das kann ich aus Eigener Erfahrung aus einigen Beziehungen so unterschreiben.
Dieses Ich hab gedacht sie zu kennen, wenn es dann zu ende ist, ist sehr enttäuschend.
Umgekehrt genauso
Sie hätte es doch wissen müssen.
Polyamore leben in der Regel anders,haben aber mitnichten keine Probleme, nur halt andere.

Klär uns auf.

Da werden Prioritäten anders gelagert
Jemand der Polyamor lebt wird kaum bei seinem Chef um Überstunden betteln um die dicke Karre abstottern zu können,
da wird gern Minimalistischer gelebt
mehr Freizeit ist wichtiger als mehr Konsum.

Mag andere geben
Aber ich habe es so erleben dürfen
Zitat von *********_love:
@*********t6874

Was fehlt? Sollen sich Deiner Meinung nach die Jungs untereinander auch lieben?

Schöne Idee. 68-er Kommune, da wäre ich dabei.

Nochmal Offenheit und Ehrlichkeit gegenüber allen Beteiligten. Jeder weiß von jedem und es geht tatsächlich um Beziehungen, nicht bloß um Sex.

Nur ein paar Jungs zum Poppen akquirieren, hat mit Polyamorie nichts zu tun. Das wäre polysexuell.

Viele Singles toben sich sexuell aus, solange sie keine feste Beziehung eingegangen sind. Auch die leben nicht polyamor, sondern toben sich bloß aus.

Sie
***ea Frau
190 Beiträge
Leuchtet ja irgendwie noch ein. Wie will man sonst die Zeit für mehr als eine partnerschaftliche Liebesbeziehung finden?
Zitat von *********_love:
Ich stimme Dir in ganz vielen Dingen zu, aber nicht in der Idee, dass Menschen, die einen Alltag teilen sich besser kennen als Menschen, die das nicht tun.

Das hab ich gar nicht geschrieben. Ich habe das Wort Alltag gar nicht benutzt. Ich habe sogar geschrieben, dass es nicht mal partnerschaftlich sein muss.

Zitat von *********_love:
Ebenso kann ich auch aus der beruflichen Praxis bestätigen, dass sich auch Paare, die schon sehr lange zusammen sind, kaum kennen. Die kennen sich in mehreren Rollen und Stimmungen, müssen aber deshalb noch lange nicht zum Wesenskern vorgedrungen sein.

Auch das hab ich nicht behauptet. Das hängt von deren Beziehung zueinander ab. Für mich ist Beziehung kein rein äußerer Anstrich nach dem Motto: wir leben zusammen, also haben wir eine richtige Beziehung.

Was ist für dich der Kern einer Affäre? Ich vermute, dass die meisten Menschen doch eher eine sexuelle Basis annehmen und nicht Liebe als Basis.
Was bleibt von der Affäre, wenn der Sex weg ist? Worin besteht die Liebe?

Warum nennst du es Affäre und nicht Liebesbeziehung?
vieles fällt auch mit den Ansprüchen..wäre man ohne jegliche Ansprüche an den Partner ausser dass er/sie einem liebt wäre so vieles möglich...ich musste mir leider eingestehen, dass ich da noch "fehlerhaft" bin und sehr wohl Ansprüche habe wenn es um mich geht oder um meine Beziehung...es ist um vieles einfacher dies im 1:1 auszudiskutieren als wenn mehrere Menschen da ein Mitspracherecht haben...gerade was das Zeitmanagment angeht...da kommen dann sehr oft Ansprüche und ich kann es auch verstehen. Wer bekommt seine/ihre Sommerferien mit wem feiert er/sie Weihnachten/Silvester etc etc

im 1:1 stellt sich uns lediglich die Frage wo verbringen wir unsere gemeinsame Zeit, das ist manchmal auch kompliziert aber der Konsens ist doch schneller da, so erleb ich das.
@**********ality *ja*

Viele haben die Vorstellung Polyamor zu leben ist der Himmel auf Erden weil Jemand hat immer Lust.
Aber sich erstmal die Rahmenbedingungen zu schaffen da scheitert es dann oft dran.
mal abgesehen von der Gefühlswelt, denn man spielt ja selber auch nicht immer die erste Geige und dieses gönnen können ist nicht jedem gegeben.
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