Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Polyamory
4400 Mitglieder
zur Gruppe
Beziehungs-Anarchie
1036 Mitglieder
zum Thema
Liebe, Zeit, Pflege - Polyamorie?333
Ich beschäftige mich momentan immer mal wieder mit dem polyamoren…
zum Thema
Ein paar Fragen über Polyamorie213
Hier im JC-Forum lese ich häufig von Polyamorie. Ich selbst bin nicht…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Polyamorie und Affaire - Überschneidungen und Unterschiede?

Zitat von ******eel:
@**********ality *ja*

Viele haben die Vorstellung Polyamor zu leben ist der Himmel auf Erden weil Jemand hat immer Lust.
Aber sich erstmal die Rahmenbedingungen zu schaffen da scheitert es dann oft dran.
mal abgesehen von der Gefühlswelt, denn man spielt ja selber auch nicht immer die erste Geige und dieses gönnen können ist nicht jedem gegeben.

ich weiss ich lebte es 2x und habe daraus meine Konsequenzen gezogen, nicht ohne den polyamoren Gedanken trotzdem als etwas sehr erstrebenswertes, schönes zu betrachten, ich bin mir aber nicht sicher ob der Mensch dazu fähig ist.
Zitat von ******eel:
Da werden Prioritäten anders gelagert
Jemand der Polyamor lebt wird kaum bei seinem Chef um Überstunden betteln um die dicke Karre abstottern zu können,
da wird gern Minimalistischer gelebt
mehr Freizeit ist wichtiger als mehr Konsum.

Ich meine eher die üblichen Probleme einer Beziehung. Eine Beziehung besteht nicht nur aus finanziellen Aspekten.
@*********_love
Eine Frage hab ich noch:
Du hast ausgeführt, dass du Affären polyamor lebst, eine Partnerschaft eher monogam.

Wenn das Partnerschaftliche bevorzugt monogam gelebt wird, was passiert mit den Affären? Werden diese dann beendet?

Ich will auch das nicht bewerten, nur hier meine Abgrenzung:
Polyamorie würde für mich bedeuten, dass diese Beziehungen und Lieben ihre Berechtigung haben und nicht durch die reine Existenz einer anderen Beziehung bedroht sind.

Was natürlich nicht heißt, dass Konflikte nicht zu einem Beziehungsende führen können, aber das ist ein anderes Thema.

Über Hierarchien möchte ich hier auch gar nicht sprechen.
Nochmal Offenheit und Ehrlichkeit gegenüber allen Beteiligten. Jeder weiß von jedem und es geht tatsächlich um Beziehungen, nicht bloß um Sex.

Dann lebe nur ich das und die Jungs nicht. Das passt.
Was ist für dich der Kern einer Affäre? Ich vermute, dass die meisten Menschen doch eher eine sexuelle Basis annehmen und nicht Liebe als Basis.
Was bleibt von der Affäre, wenn der Sex weg ist? Worin besteht die Liebe?

Warum nennst du es Affäre und nicht Liebesbeziehung?

Für mich Liebe, sonst wäre es eine Freundschaft plus. Es gibt aber einen Grund, dass man keine Partnerschaft eingeht, sei es jemand ist gebunden, sei es, man weiß, dass man einfach kein gutes Team ist.
gerade was das Zeitmanagment angeht...da kommen dann sehr oft Ansprüche und ich kann es auch verstehen. Wer bekommt seine/ihre Sommerferien mit wem feiert er/sie Weihnachten/Silvester etc etc

Meine Vorstellung ist eben nicht, dass es ein Gerangel zwischen zwei Leuten um die Zeit des Dritten gibt, sondern dass jeder frei dort ist, wo er einfach sein möchte. Welchen Sinn soll Poly haben, wenn man doch nicht frei seinem Herzen folgen kann?

In einer Gesellschaft in der Frauen in einer erschreckenden Breite passiv aggressiv sind und Männer aus Faulheit den Weg des geringsten Widerstands gehen, traue ich das Konzept kaum jemandem zu.
Zitat von **********ain79:

Eine monogame Beziehung erfordert doch schon Arbeit, Alltag, Familie, Probleme die entstehen können. Keine Beziehung ist perfekt und hat ihre Höhen und Tiefen. Jetzt stell dir vor, du lebst polyamor, da kannst du dir nicht nur die Vorteile aus der weiteren Beziehung raus fischen. Du hast genauso viel Verantwortung und Arbeit, wie bei deiner Hauptbeziehung. Da fühlen sich viele eventuell überfordert.

Letztendlich gehört nicht nur die offene Kommunikation zwischen allen Beteiligten und die Liebe dazu, sondern auch die unangenehmen Dinge einer Beziehung.

Was man aber bei PA Beziehungen nicht vergessen darf, es können durchaus auch mehrere zusammen an Problemen arbeiten bzw. einen Partner unterstützen.

Und ja, es ist Arbeit, in unserem "Setting" Dreieck jedoch nicht viel mehr als in einer Monogamen 2er Beziehung. Vor allem ist es Aufmerksamkeit, ich merk mir sogar wen ich zuletzt geküsst habe und wen ich somit als nächstes (zu erst) küssen werde... der grösste Killer wäre einfach aneinander vorbeizuleben wie es oft in 2er Beziehungen geschieht, da knallt es zu dritt ganz schnell.
@******lla

Hierarchien? Welche Hierarchien?

Diese Affairen, so unterschiedlich innig sie auch sind, sind ein Spiel auf Zeit. Das ist allen klar.

Die Freundschaften würde ich nicht aufgeben. Der neue Partner wird damit leben müssen.

Ich denke nur, dass ich mir dann keine Sexualität mehr vorstellen kann, da ich in inniger Liebe sehr auf eine Person eingeschossen bin.

Als Affaire nicht exklusiv zu sein ist mir wichtig, das schafft eine interessante und wirksame Augenhöhe.

Affaire ist nicht meine erste Wahl. Es ist jetzt eine stimmige Wahl.
Zitat von *********_love:
Nochmal Offenheit und Ehrlichkeit gegenüber allen Beteiligten. Jeder weiß von jedem und es geht tatsächlich um Beziehungen, nicht bloß um Sex.

Dann lebe nur ich das und die Jungs nicht. Das passt.

Eben nicht. Und abgesehen davon, ein polyamor fühlender Mensch wird nicht plötzlich monoamor abtsuchen, weil er sich in Affären fein ausgelebt hat.

Wer polyamor fühlt und liebt, der macht sein Herz nicht zu für eine monogame Beziehung. Ein polyamor fühlender Mensch lebt nur solange technisch monogam, wie keine weiteren Liebesmenschen in sein Leben treten.

Du hast sexuell motivierte Affären mit mehreren Männern, wenn "der Richtige" kommt, schießt Du die Jungs ab, weil Du monoamor fühlst. Das hat mit Polyamorie tatsächlich nichts zu tun.

Sie
Zitat von *********_love:
gerade was das Zeitmanagment angeht...da kommen dann sehr oft Ansprüche und ich kann es auch verstehen. Wer bekommt seine/ihre Sommerferien mit wem feiert er/sie Weihnachten/Silvester etc etc

Meine Vorstellung ist eben nicht, dass es ein Gerangel zwischen zwei Leuten um die Zeit des Dritten gibt, sondern dass jeder frei dort ist, wo er einfach sein möchte. Welchen Sinn soll Poly haben, wenn man doch nicht frei seinem Herzen folgen kann?

In einer Gesellschaft in der Frauen in einer erschreckenden Breite passiv aggressiv sind und Männer aus Faulheit den Weg des geringsten Widerstands gehen, traue ich das Konzept kaum jemandem zu.

Hier verwechselst du Polyamorie mit Bdhiehungsanarchie. Um es kompliziert zu machen. *ggg*

Und Polyamorie bedeutet nicht, egoistisch sein Ding durchzuziehen, sondern die unterschiedlichen Bedürfnisse zu berücksichtigen. Es geht um Liebe und die möchte auch genährt werden und dafür braucht es Zeit miteinander. Es geht nicht um liebesgefühlsfreies Ficken mit wem man gerade Lust hat.

Sie
@*********t6874

Du vergisst bei Deinen Erläuterungen die Gefühlswelt der Beteiligten.

Für mich bleibt, ungeachtet der gewählten Form, die Liebe ein Kind der Freiheit.

Das ist aber nicht gegeben, wenn man zum Dienstleister seiner Geliebten wird und wie eine Mutter dafür sorgen muss, dass alle zufrieden sind. Dabei bleibt man selbst ebenso auf der Strecke wie wenn man in monogamen Beziehungen ständig darauf bedacht ist, dass der andere ja zufrieden ist.

Ich bin auch weder unfähig noch nicht bereit mein Herz für mehrere zu öffnen. Das lebe ich zeitweise sogar.

Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass sich mein Hingezogen fühlen zu jemandem nicht nach einer gleichmäßigen, fairen Verteilung richtet, sondern danach, was emotional einfach gerade dran ist.

Wenn ich eine Partnerschaft eingehe und glaube mir, bis das so ist, ist viel Wasser den Rhein runter gelaufen, dann ist genau das dran in aller Fülle, die das mit sich bringt. Da ist einfach kein Raum übrig.

Ich gehe aber eben auch nicht mal eben eine Partnerschaft ein. Ich brauche da schon richtig viel Substanz.

Wenn ich im Umfeld sehe, basierend auf wie wenig bzw was Partnerschaften eingegangen werden, bin ich immer wieder erstaunt, weil das für mich so weit weg ist.

In jeder Konstellation möchte ich nicht, dass jemand Zeit mit mir verbringt, weil er das Gefühl hat mir das schuldig zu sein, sondern weil er das möchte. So wie ich das umgekehrt eben auch beanspruche.

Natürlich hinterfrage ich, wenn mir das zu wenig ist. Nicht, weil ich seine Entscheidung in Frage stelle, aber um für mich zu klären, was der Mensch denn für mich übrig hat und ob wir tatsächlich eine ähnliche Idee von unserem Verhältnis haben.

In einer intakten Beziehung sind Nähe und Distanz in einer guten spürbaren Resonanz miteinander. Da fühlen sich Phasen von Distanz nicht falsch an, sondern gehören zur notwendigen Selbstfürsorge. Das Liebesgefühl hat keine Zweifel.

Wenn aber die Beziehungen nicht frei und in Resonanz zueinander gelebt werden, sondern eine Jonglage von Ego-Befindlichkeiten ist, dann stimmen Gefühl und Information ganz oft nicht überein.

Bsp. Mann verbringt Abend nicht mit mir, sondern mit einer anderen Frau, weil er das möchte, fühlt, für ihn dran ist. Passt.

Mann verbringt Abend nicht mit mir, obwohl wir uns beide nacheinander sehnen, weil eine andere Frau so gestresst hat, dass er um des lieben Friedens willen, ihren kindischen Trotzkopf bedient, dann geht mir das auf den Sack.

Polyamorie ist was für Erwachsene, freie, eigenverantwortliche Individuen. Davon gibt es nur nicht so wirklich viele.
Tolle Diskussion.
Was neben der Definition von Beziehungsmodellen noch fehlt, wäre eine Definition von Liebe oder Liebesmodellen, was nicht das Gleiche ist.
Das könnte die Verwirrung noch erheblich vergrößern.
Die Frage scheint uns zu bewegen, weil wir möglicherweise hoffen, das grundsätzliche Chaos von Beziehungen und Liebe über Modelle oder meinetwegen Schubladen oder Handlungsspielräume in den Griff zu bekommen. Das was Green Eyes fachlich Setting nennt. Solche Settings sind zweifellos hilfreich und brauchen dann eben einen Namen, damit die Beteiligten wissen, woran sie sind und sich halten können.
ABER sowohl Beziehungen als auch die Liebe sind dynamisch nicht nur in ihren Ausdrucksformen und Spielräumen sondern auch in ihrer inneren Struktur, denn Geist und Gefühle (so vorhanden) haben einen fatalen Hang ihre eigenen Grenzen zu sprengen.
Zumindest der Geist ist seinem Wesen nach amorph wie Wasser sonst könnte er nicht jede denkbare Form annehmen und sein Lieblingsspiel ist es immer neue Formen anzunehmen um ihr Wesen zu erkennen. Bei den Gefühlen ist das etwas anders, sie schöpfen ihre Unstete mehr aus ihrem nahezu unerschöpflichen Repertoire an Synthesen. Letztlich durchdringen sich Geist und Gefühl gegenseitig und dieses Chaos ermöglicht uns unsere unglaubliche Anpassungsfähigkeit und Kreativität.
Dazu muss ich anmerken, dass ich Chaos in Anlehnung an die Systemtheorie hier als (von Menschen) gemachte Unordnung bezeichne, die Ordnungen höherer Grade ermöglicht. Beispielsweise ein Bücherregal, das nicht alphabetisch sondern nach freiem Platz genutzt wird. Ich muss dann die Koordinaten oder Buchrücken im Kopf behalten.
Langer Rede kurzer Sinn, die Abgrenzung verschiedener Beziehungs- und Liebesmodelle ist notwendig, kann aber immer nur auf Zeit hilfreich sein, weil sonst das Wachkoma droht.

p.s. Was mir persönlich abgeht, wäre das Modell der Geliebten. Einer Beziehung die zwischen Freundschaft+ und Polyamorie stehen könnte. In Neudeutsch "everlasting for the good times only".
@****mar

Würden sich alle im Geiste so frei aufstellen (können) ihre Dynamik zu leben, wären auch alle im Fluss.

Wir leben aber nicht in einem natürlichen Fluss, sondern in Flussbetten mit Schleusen und ständigen künstlichen Beeinflussungen.

Anstrengend.
@****mar jetzt brauche ich *kaffee* und lese das noch 3-4 durch mea culpa
Zitat von *********_love:
Wir leben aber nicht in einem natürlichen Fluss, sondern in Flussbetten mit Schleusen und ständigen künstlichen Beeinflussungen.

jap und man muss einfach wissen wie man oben bleibt und es dann auch geniessen kann...bis einem das Leben dann in die meist ruhige See treibt wo man entscheiden kann ob man bei rauher See hinausfährt oder es sich im Hafen lieber gemütlich macht...ich fand die Flussreise zwar immer sehr berauschend mit Dauerkick...aber eben einmal wird man auch müde davon...hach ich mag Metaphern *kaffee*
@*********_love

Ja, Freiheit ist in Gesellschaft anstrengend und macht einsam.
@****mar

Das sehe ich nicht so. Was wäre denn die Alternative? Freiheit aufgeben und mich von der Gesellschaft leben lassen?

Das wäre mein innerer Tod.
Dann lieber alleine. Das muss nicht einsam sein.
@*********_love
Ich sag ja nur es ist anstrengend und macht einsam, im Sinne von "man steht ziemlich allein auf weiter Flur".
Aristoteles meinte neun von zehn Menschen seien Sklaven (nicht vom Stand her, sondern vom Geist, also die stolzen Bürger Athens). Ich fand das als junger Mensch unerträglich, aber heute weiß ich, es war eine freundliche Untertreibung - es ist nur die Gauss´sche Zahl der Normalverteilung also höchstens vier Prozent eher zwei. Wenn man den durchschnittlich weitesten Bekanntenkreis von Fünfhundert nimmt, kennt man nur einen einzigen wirklich freien Menschen. (Zu meinem Glück ist das meine Frau).
Man muss das nicht mitmachen, aber nicht Jeder hat das heitere Gemüt und Glück eines Aristipp und findet eine Lais, Sokrates nahm den Giftbecher und Epikur starb an Nierenkoliken trotz des reichlichen Genusses von Wasser. *zwinker*
@****mar

Da hast Du gewiss Recht. Der Preis, mich unter die untertriebenen neun zu mischen ist dennoch zu hoch
@*********_love

Was Du beschreibst nennt sich Beziehungsanarchie.

Für polyamore Konstellationen funktioniert Egozentrik nicht. Da gibt es ein Wir, die Berücksichtigung aller Bedürfnisse. Und nicht nur einen Menschen, nach dem sich der Rest zu richten hat, so wie einen Affärenharem, den sich eine Person zur Verfügung hält.

Sie
Zitat von ****mar:
@*********_love
Ich sag ja nur es ist anstrengend und macht einsam, im Sinne von "man steht ziemlich allein auf weiter Flur".
Aristoteles meinte neun von zehn Menschen seien Sklaven (nicht vom Stand her, sondern vom Geist, also die stolzen Bürger Athens). Ich fand das als junger Mensch unerträglich, aber heute weiß ich, es war eine freundliche Untertreibung - es ist nur die Gauss´sche Zahl der Normalverteilung also höchstens vier Prozent eher zwei. Wenn man den durchschnittlich weitesten Bekanntenkreis von Fünfhundert nimmt, kennt man nur einen einzigen wirklich freien Menschen. (Zu meinem Glück ist das meine Frau).
Man muss das nicht mitmachen, aber nicht Jeder hat das heitere Gemüt und Glück eines Aristipp und findet eine Lais, Sokrates nahm den Giftbecher und Epikur starb an Nierenkoliken trotz des reichlichen Genusses von Wasser. *zwinker*

mit Verlaub @****mar das klingt ziemlich von oben herab..so nach dem Motto "ich habe eine geistig freie Ebene welche nur ein kleiner Prozentsatz von Menschen überhaupt zu fassen vermag" wer sagt denn, dass deine "vermeindliche" Freiheit die ist welche es zu erreichen gibt? Jeder fühlt für sich, ob dies nun frei oder gefangen ist. Wo oder wie hoch das kognitiv nun angelegt ist wird wohl irelevant sein, wenn es ums fühlen geht...manche fühlen sich in einer engen Zweisamkeit frei andere gefangen..so hat man gemeinsame Welten oder halt nicht...wer sich in seiner Freiheit einsam fühlt muss, meiner Meinung nach, ev noch etwas mit sich selber über die Bücher..ich messe mich nicht an den anderen, ich versuche öfters in ihren Schuhen zu gehen und ihre Besonderheit zu sehen..ev eine erweiterte Form der emotionalen Freiheit...wer weiss.
@*********t6874

Ich spreche nicht von Egozentrik. Ich spreche von freien Individuen, die lieben.

Ich sehe sehr viel mehr Ego in Gruppen, die Individuen nicht vertragen und ordnen möchten, wer was zu fühlen hat.

Das ist mit nicht minder zu eng und zu spießig wie jede andere Moralidee, die erwartet, sich einer Gruppe unterzuordnen.

Ich ordne mich grundsätzlich nicht unter. Einer einzelnen Person nicht und auch einer Gruppe nicht. Ich führe meine Beziehungen auf Augenhöhe oder gar nicht, sei es privat oder im Beruf.

Sich für eine gemeinsame Sache zurückzunehmen ist eine selbstverständliche Teamfähigkeit für mich, ebenso wie mich einzubringen.

Das aber entscheide ich und niemand für mich.
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Green_Eyes und BlueVelvet... ich hab gerade euer beider Beiträge geliked und finde gar keinen Widerspruch 🤔.
Zitat von *****e_3:
Green_Eyes und BlueVelvet... ich hab gerade euer beider Beiträge geliked und finde gar keinen Widerspruch 🤔.

Ich vermute, dass @*********_love glaubt, dass man in der Polyamorie Lastenhefte führt.

Tatsächlich beruhen auch Netzwerke auf Freiwilligkeit. Egozentrik beginnt da, wo es mich einen Scheiss interessiert, wie es anderen und ihren Metamouren geht.

Einen Affärenharem halten hat jedenfalls mit Polyamorie nichts zu tun, außer dass in beiden Fällen auch Sex stattfindet.

Sie
Jetzt kommt es langsam zur Unterscheidung von Liebe und Beziehung.
Liebe findet für mich in einem gewissen Rahmen statt. Kann sich Liebe frei entfalten, wenn es die Beziehung nicht kann? z.B. durch ein Haltbarkeitsdatum?

Zitat von *********_love:
Wenn aber die Beziehungen nicht frei und in Resonanz zueinander gelebt werden, sondern eine Jonglage von Ego-Befindlichkeiten ist, dann stimmen Gefühl und Information ganz oft nicht überein.

Bsp. Mann verbringt Abend nicht mit mir, sondern mit einer anderen Frau, weil er das möchte, fühlt, für ihn dran ist. Passt.

Mann verbringt Abend nicht mit mir, obwohl wir uns beide nacheinander sehnen, weil eine andere Frau so gestresst hat, dass er um des lieben Friedens willen, ihren kindischen Trotzkopf bedient, dann geht mir das auf den Sack.

Das ist genau die Problematik, die entsteht, wenn nicht alle Beteiligten ein polyamores Leben, also die Offenheit und Akzeptanz aller Beteiligten, leben.

Aber selbst in Poly-Konstrukten wird man solche Konflikte finden. Es sind ja nicht immer Ego-Befindlichkeiten, sondern auch ganz normale Verbindlichkeiten, die den Rahmen einer Beziehung stecken.

Also muss man sich die Frage nach der Basis der Beziehung stellen und da stoße ich an Grenzen, wenn die rein gefühlsbasiert ist oder die Liebe frei ist. Das Gefühl vielleicht, aber die Umsetzung nicht.

Wo fängt also der Egotrip an und wo hört er auf. Sich sehen zu wollen, weil man Sehnsucht hat, ist genauso egoistisch, wie den Mann zu stressen. Der Mann trifft die Entscheidung, welchem Bedürfnis er folgt.
Die Entscheidung kann dir berechtigterweise auf den Sack gehen, aber er führt die andere Beziehung, die genauso frei ist, wie die Beziehung zu dir. Der kindische Trotzkopf ist deine Bewertung.

Allerdings gibt es in diesem Setting vermutlich eher eine Hierarchie, nämlich dass ein Mensch bzw. die Beziehung oder der "liebe Frieden" den Vorrang hat. Und diese Hierarchie ist nicht etwa an das Gefühl Liebe gekoppelt (das kann gleichwertig sein), sondern an den Beziehungsrahmen.

Dass jemand, der Frau Vorrang lässt, die mit ihm eine Partnerschaft führt, vor der, mit der eben keine Partnerschaft besteht, ist eine Entscheidung. Und da sind die Grenzen für eine freie Entwicklung.

Es ist natürlich wesentlich einfacher, nach dem Gefühl Liebe zu leben, je weniger Verbindlichkeiten in einer Beziehung stecken.

Der Affäre in deinem Beispiel mangelt es an mehreren Verbindlichkeiten (mit Absicht). z.B. die der Beständigkeit/Dauerhaftigkeit (es ist auf Zeit) und der Partnerschaftlichkeit.

Es ist bestimmt spannend sich dazu auch mit der Beziehungsanarchie zu befassen.

Es ist, geb ich zu, schwierig. Vor allem weil es weniger um Gefühle als um Beziehungen geht. Und für mich beinhaltet Polyamorie ganz klar die Auseinandersetzung mit Beziehung. Aber ich bin da auch befangen, weil Affärenkonstrukte für mich nicht funktionieren (u.a. aus den von dir genannten Beispielen).
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.