"Aber die in der Ausgangsfrage angesprochenen Schuldgefühle sind bei mir tatsächlich schon jetzt so ausgeprägt, dass ich sehr an der Umsetzung zweifle. Meine Partnerin würde nie eine Affäre eingehen, da bin ich mir sehr sicher.
Es quält mich mitunter, dass ich offenbar nicht das gleiche Maß an absoluter Hingabe und Loyalität aufbringen kann. Ich sehe aber auch keine Lösung und merke deutlich, dass ich auf Dauer nicht gegen meine Begierde andren Frauen gegenüber ankomme. Eine Trennung steht für mich aber ebenso wenig zur Debatte.
Ich bin ehrlich gesagt überrascht, wie selbstverständlich einige hier ihre Affären ausleben. Habt ihr kein schlechtes Gewissen dabei? Für mich ist es ein massiver Betrug des Partners und ich finde, man macht es sich sehr einfach, auf die Autonomie der Gefühle und Triebe zu verweisen, denen man gewissermaßen ausgeliefert ist. Immerhin macht es uns nicht zuletzt die Tatsache zum Menschen, dass wir zur Affektkontrolle etc fähig sind.
Sich nichts mehr zu verbieten, mag für einen selbst ein guter Weg sein, aber wo bleibt da der Partner? Könnt ihr ihn ausblenden und ihm später guten Gewissens in die Augen schauen? In meiner Vorstellung müsste ein wirklich liebender Partner (abgesehen von offenen Beziehungen) daran zerbrechen, erführe er von der Affäre. Und selbst wenn er es aus Unkenntnis de facto nicht tut, ist es doch immer ein Ritt auf der Rasierklinge - "
Was Du geschrieben hast, sagt mir mein Mann fast wörtlich. Er hat mir vor kurzem eine, sagen wir mal Affäre, gebeichtet und möchte diese gern fortführen. Ich bin immernoch schockiert und weiß nicht, ob ich das ohne Schaden überleben. Er sagt, er liebt mich und ich bin die Nr. 1, aber das Vertrauen ist hin, da alles heimlich passiert ist. Er scheint polyamor zu sein, denn er redet von Gefühlen, die er ja nicht abstellen könne, aber er sagt auch, er könne mich ausblenden, wenn er sie trifft.
Ich kann damit nicht umgehen. Ich liebe ihn sehr und ich glaub ihm auch, dass er mich liebt, aber ich Ertrag es nicht, wenn er zu ihr fährt, dann bin ich innerlich leer. Ich verstehe nicht, wieso er das nicht sein lässt, wenn er weiß, daß es mir wehtut....
Kann man den Umgang damit lernen?