Trau dich, von diesem Aspekt her stimme ich dir vollkommen zu.
Ich selbst habe dies hinter mir und das Gefühl des AUSHALTENS geht nicht ewig gut. Für ne kurze Zeit geht das in jeden Fall.
Da es hier um eine feste Beziehung geht, gebe ich meine Erfahrung als konkretes Beispiel.
Ich war ein absoluter lebemensch, riesen Bekanntenkreis mit Zug Bars und Diskotheken, neben dem Studium als Barkeeper und Masseur gearbeitet.
Dann lernte ich die Mutter meiner Kinder kennen. Sie hatte bereits 3 Kinder aber das störte mich nicht, da mir klar war, dass es etwas sehr ernstes war.
Die ersten 1 1/2 Jahre lief alles perfekt... Der Bekanntenkreis wurde nur gekürzt um mehr Zeit für die Familie zu haben, ein guter Job kam ran und wir lebten glücklich monogam.
Danach fing die Unzufriedenheit bei ihr an, wir bekamen unser 4. Und 5. Kind. Um meine Partnerin zu unterstützen änderte ich meine Arbeitszeiten. Das half erstmal.
Der Sex wurde immer weniger, der Stress sollte der Grund dafür sein und ich verlegte meine Arbeitszeiten nochmals... Umzug nach Hamburg. Ich habe mich davon überzeugen lassen, dass sie den Sex noch immer liebt aber nicht den Kopf dafür hat. Ich ermöglichte ihr sehr vieles damit sie wieder das Gefühl von Freiheit bekam. Ich war willenstark genug und hatte von 14 - 25 so eine geile verrückte Zeit, dass ich überhaupt nicht das Gefühl bekam, dass mir etwas fehlte... Weder der Sex noch das Geld, denn ich war ja nun Familienvater mit 5 Kindern, da ist das Leben nunmal anders (dachte ich).
Die kommenden Jahre bemerkte ich jedoch, dass etwas mit sehr stark stört also hängte ich meinen Job an den Nagel und orientierte mich neu, dies war auf jeden Fall ein richtiger Schritt aber half mir persönlich nicht. Meine Arbeitszeiten hatte ich so getrimmt, dass ich auch morgens alles kinder fertig machen zur Schule bringen und auch wieder abholen konnte. Home Office half dass das Geld nicht wesentlich knapper wurde.
Inzwischen steckten wir 5 1/2 Jahre in unserer Beziehung.
Ich fing an meine Unzufriedenheit konkreter anzusprechen... Thema Sex. Es ging nicht darum die Beziehung zu öffnen, das hatte sie nie gekonnt sondern wie wir wieder mehr und häufiger Spaß als 1x in 3 Wochen haben könnten. Alles wurde von mir gekauft und ausprobiert. Spielzeug, dessous für sie und ihn, ungewöhnliche Orte etc. Natürlich nutzte ich auch mein Können bei den Massagen.... Ohne Erfolg. Immer wieder Beteuerungen dass sie es mit mir liebt. Immer wieder Akzeptanz.
Dann kam unser 6. Kind, wieder natürlich mehr Zurückhaltung von mir... Inzwischen waren es fast 8 Jahre Beziehung.
Sie wurde insoweit unzufrieden, dass sie schlechte Laune bekam und wir stritten uns ziemlich viel, meistens weil sie eigentlich auch Sex wollte es aber nicht ausleben konnte/wollte. Die großen kamen in die Pubertät und ich kümmerte mich hauptsächlich um die kleinen damit sie sich Zeit für die großen hatte. Spielplätze, Wanderungen, Elternabende waren alles mein Part, so dass mehr Ruhe zu Hause sein konnte. Als auch das nicht half, bestand ich darauf dass wir in eine Therapie gehen. Während der Therapie war immer alles halb so wild, sie konnte mich und den Therapeuten/in (wir waren bei 3 verstehen und nachvollziehen und äußerte auch was ihr helfen könnte)
Inzwischen waren wir bei alle 2-3 Monate Sex und bei 5 Tagen je Woche Streit. Ich nutzte meine Kraft dazu, nicht mehr auf die unwichtigen Streitereien einzugehen, dann kam #geh doch woanders hin, du musst nicht bei uns bleiben# und das wöchentlich.
Im März diesen Jahres schmiss sie mich wieder mal raus und ich stimmte ihr zu, sie war geschockt aber darum ging es mir nicht. Ich konnte so nicht mehr leben, unsere Kinder litten und wir ja auch. Innerhalb von 10 Tagen hatte ich alles in die Wege geleitet und eine Wohnung besorgt. Als ich mich verabschieden wollte bat sie mich auf knien zu bleiben und das sie es nun verstanden hätte.... Ja, ich blieb.... Ich hasse so eine Aussage aber ich machte ihr klar #das dies die absolut letzte Chance sei#
Im Juni (1 Monat vor unserem 12. Jahr) beendete ich die Beziehung, die ja eigentlich bereits seit langer Zeit keine mehr war und zog aus.
Um mich nicht abzulenken suchte ich mir auch keinen Sex sondern fing mit meinem Sport wieder an. Sich in Ruhe alles revue passieren lassen zu können und den Grund nicht nur im sexuellen zu suchen.
Das gesammte Umfeld war geschockt, denn ich trug unsere Probleme nie nach außen (außer bei den therapien).
Hört sich nun alles wie ausheulen an aber glaubt mir, dass brauche ich nicht. Ich bin ein absolut bewusster Mensch und habe dies bereits während der letzten 1 1/2 Jahre in unserer Beziehung ganz genau betrachtet und verarbeitet... Sowohl ihre als auch meine Anteile.
Es soll nur helfen... Wenn nicht ein mal eine Therapie nach 1 jahr hilft (habe mich noch einzeln beraten lassen) und mit helfen ist gemeint, dass man sich wieder näher kommt und die ersten kleinen Schritte aufeinander zugehen kann, dann muss man die Stärke aufbringen sagen zu können, dass es vorbei ist.
Auch heute verliere ich kein schlechtes Wort über sie obwohl sie so manches probiert um mich zu reizen... Ja auch mit dem locken durch Sex.
Ich weiß dass sie ein wirklich guter Mensch und eine fabelhafte Mutter ist... Wir waren ein super Team und ich lasse sie auch heute nicht im Stich, auch nicht die großen Kinder die zum Teil volljährig sind.
Ich habe mein leuchten wieder gefunden, da ich wirklich ein sehr positiver Mensch bin (meine Erfahrungen vor ihr haben mich so entwickeln lassen).
Natürlich gibt es täglich Momente in den man heult, niemals hätte ich gedacht meine Familie zu verlassen aber zu sehen wie meine Kinder wieder aufblühen weil die riesen schwarze Wolke nicht mehr vorhanden ist, zeigt mir dass alles so gut ist.