Ambrose Bierce hat in seinem Buch: "Wörterbuch des Teufels" einmal eine Definition darüber (Verlieben) geschrieben:
Liebe ist ein Zustand vorübergehender Geisteskrankheit, den man entweder durch Sich-Entfernen aus der Umgebung, in der man sich diese Krankheit zugezogen hat oder durch Heirat beenden kann.
Ich bin nicht verheiratet, war aber schon einmal in einem Zusand der Verliebtheit (wobei dieser Zustand dann ALLES umfasste - und nicht nur die Liebe zu einer Person, wobei gerade der KONTAKT zu dieser Person diese Verliebtheit ausgelöst hatte). Ich kann das unterscheiden und ziehe mich dann auch zurück.
Anders verhält es sich seitdem, wenn ich die augenscheinliche Erfahrung mache, dass eine andere Person sich gerade verliebt hat - ich sehe das, respektiere und akzeptiere das. In diesem Zustand alleine ist es wohl möglich auf eine Person zuzugehen / sich zu nähern, ohne dass man sich selbst der Gefahr oder eines Risikos aussetzt - deshalb kann ich diesen Zustand der anderen Person auch genießen, weil ich diese Person stets bestätige in dem was sie tut, NIE aber widerspreche. Die Situation, in der man sich zum ersten Mal verleibt hat, ist wohl eine entscheidender Punkt im Leben eines jeden Menschen, der danach erst weiss, WOVON und nicht nur WORÜBER andere Menschen reden: Ich bevorzuge in diesem Fall den persönlichen Rückzug - und auch von / vor meinen Freunden. Ich kehre ja immer gerne zu den Orten zurück, die ich früher auch aufgesucht hatte - nur diesmal dann mit einer neuen Begleitung.
Heutzutage kann ich mir vorstellen, mit dieser Person SOFORT eine Urlaubsreise zu unternehmen - dann bekommen meine Freunde nichts von dieser Gefühlsaffäre (um etwas anderes handelt es sich dabei für mich nicht, weil sich das Gefühl ja wieder legt / legen wird) - ich muss mich ja nur aus der Situation oder von dem Ort oder von der verliebten Person entfernen.
Heirat ist dann das Thema, an dem der Alltag mich daran erinnert / HINDERT, dass das Leben und die Probleme des Alltags zu lösen sind und wenn ICH keine Probleme mehr mit mir habe, kann ich evtl auch zulassen, wenn sich eine Frau an mir aufrichtet / anlehnt / erfreut (wenn ich etwas zu bieten habe, was diese "Glücksjägerin" das Abenteuer wert ist).
Ich kenne zwar den Zustand der Verliebtheit, doch noch niemals habe ich erlebt, dass 2 Personen diesen Zustand GLEICHZEITIG erreichen - und auch damit einverstanden waren / gewesen sind. Das eine Mal in dem es bei mir passiert ist, war genug um zu wissen, dass man diese einmalige Chance als Geschenk des anderen annehmen soll und in guter Erinnerung wertschätzen soll / darf. Ich würde auch NIE auf den Gedanken kommen, diese Situation zu komprommitieren (soviel bin ich mir selbst schon wert).
Niemand, der KEIN Herz hat, kann sich überhaupt verlieben: - oder Nur wer ein Herz hat, kann sich überhaupt verlieben (und damit reifen / wachsen, LIEBE lernen ... .): wie will man ansonsten den STICH in's Herz überleben, dem eine die Liebe des anderen zusätzlich aufbürdet??!!:
Liebe (er-)trägt mitunter den Stachel der Eifersucht des anderen.