Amateurprojekt mbH (mit beschränkter Hoffnung)
Ich habe vor ein paar Tagen das neue PO-Magazin („das Print-Sprachorgan des Joyclub“, so die Eigenwerbung) bekommen und bin gelinde gesagt erstaunt. Auch wenn das Heft hochglanzig daher kommt, ist es einfach mit zu vielen soliden handwerklichen Fehlern behaftet und deshalb eher als engagiertes Amateurprojekt mbH (mit beschränkter Hoffnung) anzusehen.
Erster Eindruck: Es ist sowas wie gedruckte Wa(h)re Liebe. Allerwelts(sex)themen groß aufgebauscht bei gleichzeitigem Hang zum billigen Sex-Business. Nur ohne Lilo Wanders...
Es ist nicht intellektuell-erotisch wie das schön gemachte "Feigenblatt" und für die Allerwelts- und Nuttenthemen nicht billig und bunt genug wie z.B. "Coupé" oder schlimmeres.
Das Layout ist chaotisch und lieblos. Das ständige Verstoßen gegen Erkenntnisse der Leseforschung macht ein Blatt nicht besser. Auffällig ist die seitenweise Verwendung von weißer Schrift auf schwarzem Grund, oder noch schlimmer, weißer Schrift auf schwarz-grau-gemustertem Grund (bei der Joyclub-Strecke). Dazu kommt: Die Artikelstrecken sind inkonsistent layoutet.(z.B. Titelstory S.20-25). Es entsteht der Eindruck, man habe Platz für Anzeigen gelassen und diese unverkauften Löcher dann kurz vor Druck mit beliebigem Layout gefüllt...
Stimmig im Layout sind m.E. die Bondage-Story, die Geschichte über LeonCool (schöne Fotos!) und das Interview mit H. Morgan. Danach fasert es bei Jenna Jane aus und wird ganz schlimm bei der Escort- und bei der Videothek-Geschichte.
Und das in einem Anzeigenumfeld der untersten Kiste: Amateurpornoportal, Erotikdisko, Escort-Service, Callgirl-Community, Sexversand, Sex-Hotline, FSK-18-Verifizierung - und auf der Rückseite poppen.de. Gerade mal 10 von 100 Seiten, wenn ich alle Anzeigen und bezahlte Werbeseiten erkannt habe. Mit solchen Anzeigen schießt man sich bei "normalen" Anzeigenkunden nachhaltig aus dem Geschäft.
w.