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Warum sind wir uns so wenig wert?

😂 Ja, mein Hirn war auch ganz verklebt...
Zitat von ****na:
Mich interessiert gerade der thematische Einwurf "Kriegsgeneration" von @*******rau

In all den Generationen davor ist eigentlich klar, warum man zusammenblieb: es gab keine legale Form der Trennung und / oder die materielle Abhängigkeit der Frau war 100%.

Mit Sicherheit war Totschlag damals ein nocch häufiger angewendeter Notgriff um sich zu befreien aus toxischen Beziehungen.

Sind wir die erste Generation, die aus gesellschaftlichen und finanziellen Gründen nicht mehr zusammen bleiben muss? Darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Das finde ich spannend. Dann müssen wir tatsächlich als Gesellscgaft sehr viel mehr lernen, als ich dachte.

Auch ganz ohne finanzielle Notwendigkeit sind die Gefühle in Beziehungen/nach Trennungen auch heute noch manchmal so heftig, dass Menschen zu Mördern werden.
In den meisten Fällen sind es Männer, die den Machtverlust nicht ertragen können, wenn die Frau sich trennen will oder bereits getrennt hat.
Es werden jährlich in Deutschland ca. 150 Frauen von ihrem Partner oder Expartner ermordet.
In vielen Fällen steckte noch nichtmal ein langjähriges gemeinsames Leben mit verbindenden Elementen wie Haus und Kindern dahinter, sondern nur eine Beziehung von einigen Monaten ohne gemeinsamen Wohnsitz.

Das "Haben-Wollen" einer Person und ihrer Liebe und Treue allein reicht offenbar schon, um sich "bis in den Tod" binden zu wollen...
*****sha Frau
2.613 Beiträge
Der Besitzanspruch von Männern manifestiert sich statistisch betrachtet weitaus öfter in tödlicher Gewalt gegen die Ex/oder Noch-Partnerin durch Mord /erweiterten Suizid als im umgekehrten Fall und OHNE das es einen Migrationshintergrund gäbe.

Ich alleine kenne bereits zwei konkrete Fälle hier aus dem Joy und einen an einer Kollegin, wo dies der Fall war.
@*********0062
@*****sha

...ich versuche mal zu vermitteln...

Ein Blick auf meine innig geliebte Bedürfnispyramide... ganz unten... u.A. ist dort die Sexualität/Libido...

Ich denke auch, daß nach dem das Grund-Bedürfnis des Menschen nach Arterhaltung und Brutaufzucht befriedigt ist, es zu einer Verschiebung der motivierenden Bedürfnisse mehr hin zu den sozial Bedürfnissen kommt. Also unwichtiger wird.

Heißt aber nicht unwichtig ist oder wegfallen muß. Hier definiert jeder wieder für sich selbst die eigenen Bedürfnisse. Die einen essen und trinken dafür mehr. Andere poppen lieber. Oder alles im rechten Maß zusammen.

Ich finde es aber auch eher grenzwertig, wenn irgendwelche Ansichten zur Propaganda führt und für alle und jeden gelten soll.
Ich sag doch immer:

Lest Henry Miller oder Charles Bukowski. Das sind die Bibeln 😋😋😋😋😋
*******ngs Frau
3.380 Beiträge
Hallo Ferana...danke für deine Frage und dieses Thema. Es stimmt, wir sind uns nichts wert. Und das ist schlimm. Erst kommt die Liebe zu sich selbst und das Anerkennen seiner selbst. Das Wissen um die Stärken, Schwächen und Bedürfnisse . Das ist nicht Egoismus, sondern notwendige Identitätsfindung. Oft ein langer 'Leidensweg' und Prozess. Wenn ich mich nicht selbst liebe und schätze, mit allem was ich bin, kann ich auch keinen anderen lieben und verstehen. Und ich muss in der Lage sein, ein klares 'Nein' zu Dingen zu äußern, wie ich ich nicht behandelt werden will...ich bin, was ich bin und was ich brauche, das fordere ich ein. Und umgebe mich mit Menschen, die passen, mit denen ich mich wohlfühle und die mich verstehen...auch in sexueller Hinsicht...ich mache keine Kompromisse mehr ...ich habe sie lange machen müssen. *sweetkiss*- In wert sein steckt das Wort wertvoll...wer das nicht sieht...ist der Sache nicht würdig...und 'sieht' mich nicht...und das ist unglaublich wichtig. Und ein Grundbedürfnis von allen Menschen.
******ane Frau
758 Beiträge
Zitat von *********emme:
Toxische Beziehungen?
Was ist das denn jenseits einer Schuldzuweisung?
Was soll das eigentlich sein?
Und wer diagnostiziert das?
Einer von beiden? Beide?
Toxisch für wen?

Sorry, aber das ist mir deutlich zu schlicht gestrickt. Da werden Diagnosen durchs Forum geschleudert, Narzissmus erkannt, Vernachlässigung beklagt, Kommunikationsabbruch angekreidet. Und strack immer schön aus genau einer Sicht. Oder noch besser; von Wildfremden, die keinen der Beteiligten kennen.

Eine ganze Generation?
Was kennt Ihr für Leute?
Ich kenne Menschen, die jammern jahrelang über ihr Unglück. Und machen immer weiter und weiter, ohne irgendwas zu ändern. Und Leute, die erleben schlimme Dinge, verzweifeln, trauern, fallen in tiefe Löcher. Und dann machen sie was draus. Sie ändern etwas.

Das hat nichts mit dem Alter oder der Generation zu tun. Meine eine Großmutter war eine selbstgerechte, passiv aggressive Pissnelke und hat 90 Jahre lang ihre Umwelt genervt.
Meine andere Großmutter hat aus einer beschissenen Ehe mit einem prügelnden Ehemann eine eigene Existenz für sich und ihre drei Söhne aufgebaut und ihr Leben geliebt.

Meine Nachbarin ist zehn Jahre jünger als ich, kam mit ihren beiden Töchtern aus einem Kriegsgebiet hierher und baut sich ein Leben auf. Sie macht eine Therapie und arbeitet. Und trauert um ihren Mann. Und manchmal denkt sie laut darüber nach, wie das wohl wäre, sich nochmal zu verlieben.

Die macht geile Cocktails aus ihren Zitronen. Das beeindruckt mich deutlich mehr als das Gejammer, wie gemein doch der oder die Exen Nummer xyz waren.

Beides widerspricht sich nicht. Ja, man muss kämpfen im Leben, Limonade machen. Manchmal bekommt man die nötige Energie dazu erst, wenn man VERSTANDEN hat. Man muss Muster erst kennen, die eigenen, ggf destruktiven, bevor man sie mit ganz viel Kraft und Wille ändern kann. Gerade wenn sie Generationen alt sind, kleben sie wie Pech und Schwefel.

Hier kommen viele Themen zusammen:
• Kriegskinder und -Enkel. Kaum Therapie vorhanden, das Ergebnis sind unzählige schweigende mittlerweile alte Leute, die teilweise traumatisiert Familien gegründet haben
• wenig Therapieangebote und Stigmatisierung von psychisch Kranken...auch wenn es wesentlich besser geworden ist, sogar heute machen psychische Krankheiten Vielen große Angst und es gibt kaum Bereitschaft, darüber zu reden. Kann ich verstehen, sie sind beängstigend.
• Familien-Rollen. Wir wachsen in einer Familie auf, die uns per definitionem NORMAL erscheint. Egal ob Papa säuft oder Mama gedanklich nie präsent war. Und erschaffen uns unsere Rolle. Der Kümmerer, der Clown, die Ersatzmama, die Weggetretene, der Depressive. Solche Rollen nehmen wir mit, egal in welche Beziehung wir gehen..es sei denn, wir rücken ihr mit Therapie zuleibe.
• manche von uns hat das Elternhaus zu Meistern gemacht im Erspüren, was das Gegenüber will, gerade die Empathischen. Dann läuft man durchs Leben und macht es Jedem recht, hat viele, tolle Beziehungen, aber verliert sich irgendwann selbst.
• Achtsamkeit. Häufig nie gelernt im Elternhaus. Wo sind meine Grenzen? Kenn ich die überhaupt? Und halte ich sie ein? Darf ich Anderen überhaupt Wünsche verwehren? Werd ich dann noch geliebt?
Der Alltag wie oben skizziert kann unfassbar anstrengend und ungesund sein. Bekannt aus eigener Erfahrung.

Der Weg daraus: Reden, streiten, diskutieren. Therapie. Bindungskurs vor Geburt des Sohnes, um die Spirale wirklich tot zu kriegen. Und schließlich Psychologie Studium, um endlich zu verstehen, was damals ablief. Mich hat es frei gemacht.

Nur mein Leben, muss nicht euers sein. Buchtipps on request *knicks*

P.S. das Ganze.hat NullkommaNix mit Schuld zu tun. Frei ist man, wenn man vergeben hat. Gründe hat Jeder gehabt. Groll macht krank. Vergeben macht frei..
Ich denke dass sehr viel Wahres, Nützliches und gut Beobachtetes in den Beiträgen von Violent Femme und Masakhane steckt. Doch immer wieder finden sich Details an denen man scheitert, weil gesellschaftliche Ideale darin stecken, die uns unfrei machen.
Z.B. "...Verzeihen macht frei."
Verzeihen bedeutet man sieht auf eigene Kosten großzügig über eine schwere Verletzung hinweg und gibt sie dem Vergessen anheim und zwar unabhängig von einem Eingeständnis oder einer Gegenleistung des "Verursachers" um des lieben Friedens willen, oder besser um seines eigenen Seelenfriedens willen. Es bleibt ein Ungleichgewicht der gegenseitigen Achtung und es entsteht eine Atmosphäre der Omerta, die genau solche Übergriffe wieder möglich macht. Man verbrüdert sich im Schweigen mit dem Unakzeptablen. Ich glaube es ist besser, den Kontakt abzubrechen, auch mit den stillen Mitwissern und die Sache, wie bereits sehr gut beschrieben, für sich selbst zu bearbeiten bis sie Geschichte wird. Mit Geschichte meine ich, Cäsars Ermordung bleibt Fakt, lässt mich aber emotional kalt. Der Unterschied zwischen einem Verursacher und einem Täter liegt nämlich darin, dass ein Täter nie für seine Tat einsteht - auf Kosten des Opfers. Es kommt im Lauf der Zeit zu einer Schuldumkehr, weil die Verletzung immer unbedeutender erscheint und das Opfer als Jemand da steht, der nicht verzeihen kann. Es ist Alles sehr vertrackt und mühsam.
******ane Frau
758 Beiträge
Ich habe vergeben geschrieben, nicht verzeihen. Verzeihen werde ich.vieles niemals können. Aber das vergeben hilft mir, loszulassen. Und das festhalten ist das, was krank hält *blume*
******ane Frau
758 Beiträge
P. S. Vergeben ist etwas, was ich für mich tue, dafür brauche ich das Gegenüber nicht, ist in meinem Fall auch schon verstorben.
@****mar

Aber liegt im Verzeihen nicht auch immer eine Chance?

Wenn meine Frau mir heute Abend erzählt, dass sie eine Affäre hat, kann ich natürlich einen Schnitt machen.
Aber ich kann ihr auch verzeihen und es zum Anlass nehmen z.B. unsere Beziehung zu öffnen.

Oder hab ich dich falsch verstanden?
****13 Mann
1.454 Beiträge
Zitat von ******ane:
Ich habe vergeben geschrieben, nicht verzeihen. Verzeihen werde ich.vieles niemals können. Aber das vergeben hilft mir, loszulassen. Und das festhalten ist das, was krank hält *blume*
Ja und Danke
Nicht mehr daran denken ,
Zeit verlieren beim Grübeln ,
Wut immer neu entwickeln beim wiederholten nachdenken .

alles von gestern ist durch vergeben nicht mehr im Gehirn gespeichert
brauche aber auch noch dazu

einen höheren Fixstern ,

zB meine Hand in der Luft vor mir anschauen ,
dann lässt meine andere Hand hinter mir ohne grossen Schmerz los .

Das verstehe ich so besser , wenn eine Person von mir weggeht
ohne zu leiden
aber ich habe schwer gelitten .

Gut wenn ich mich hier stärken kann .
Danke
@******ane, Danke für die Richtungstellung.
@******cht, ich hatte an schwere Verletzungen vorwiegend in der Jugend gedacht, also sowas wie Kindsmisshandlungen körperlicher und psychischer Art, die schwere Traumen hinterlassen. In wie weit eine Affaire so eine schwerwiegende Verletzung darstellt hängt vom Einzelfall ab. Ich denke und argumentiere halt immer aus dem eigenen Erleben und bei mir sind das völlige Verwahrlosung in einem Kinderheim, zwei Mordversuche durch die eigenen Mutter mit 4 Jahren weggeben, vom Vater brutal verprügelt einschließlich weiterer Morddrohung, sexueller Missbrauch im Internat und was halt im gehobenen Mittelstand sonst noch so Alles vorkommt. Da kann man über die kleineren Verfehlungen des Partners relativ leicht hinweg sehen. Gesellschaftlich und bildungsmäßig bin ich aber absolut privilegiert aufgewachsen *g*
*******ter Frau
5.119 Beiträge
Das Thema gefällt mir!
... habe ich doch nicht erst seit Gestern den Eindruck, nur von Leuten umgeben zu sein die alle samt Meister des Selbstbetruges sind.
Jeden Tag überlisten sie sich selbst und leben ihre Lügen. Ob im Beruf oder in der Beziehung. Manche halten ihre Lügen schon für Realität.
Ist Zugehörigkeit so wichtig, dass man sich selbst dafür auf gibt?

Ein Vorwurf den ich mir als Dauersingle oft anhören muss: Du hast zu hohe Ansprüche!

Gott sei Dank, habe ich Ansprüche!!!

*tee*
********weiz Mann
11.234 Beiträge
Verzeihenden, vergeben, vergessen, Akzeptanz und Selbstbetrug - Am Ende zählen doch nur die Stunden, die wir glücklich sind.
Verzeihen | Vergeben | Versöhnen
Vergeben heißt nicht: vergessen, akzeptieren, billigen, verleugnen, begnadigen oder nachsehen.

Vergeben und Verzeihen sind nicht gleich Versöhnung. Versöhnung bedeutet zusätzlich zur Verzeihung, dass beide Seiten unbelastet von der Verletzung die vorher bestehende Beziehung fortsetzen wollen.

Wenn man jemandem vergibt, hilfst Du Dir und Deiner Seele am Meisten.

Nachtragen kann einen selbst am meisten belasten. Wenn man jemand anderem etwas nachträgt, dann trägt man die Last immer mit sich herum. Menschen machen Fehler. Menschen tun immer wieder das Falsche. Man kann aus dem Verhalten anderer lernen. Aber nachtragend zu sein hilft keinem etwas. Wenn man schlecht behandelt wird von jemandem, dann ist die beste Weise, das zu vergeben. Die zweitbeste Weise ist, sich sofort zu wehren und dann zu vergeben. Als drittes kann man etwas abwarten, um dann die Sache gerade zu rücken.

Aber jemandem etwas sehr lange nachzutragen, heißt diesem eine Macht über einen zu geben, die dieser nicht verdient. Schon die eigene Würde gebietet, dem anderen zu vergeben. Ich glaube, Viele warten einfach zu lange (auf DEN richtigen Moment).

Bei Einigen habe ich sofort die Assoziation "Rache und Hass". Aber ist es nicht so, daß das einen selbst mehr auffrisst, als Vergebung?
Ich habe auch viele Täter und seelische sowie körperliche Verletzungen erfahren.
In mühsamer Therapie aufgearbeitet.
Letzlich ging es darum den Tätern keine Macht mehr über mich zu geben. Um meinen Seelenfrieden zu finden und zu gesunden.
Ich habe losgelassen, die Täter symbolisch in die Hölle geschickt.
Da ich selbst nie um Verzeihung gebeten wurde kann ich auch nicht vergeben.

Aber loslassen und leben ohne Ballast auf der Seele.

Das wird mir erst jetzt durch Habamas Beitrage bewusst.
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
Ich würde selbst eher den Begriff Aussöhnung nutzen.

Ich muss und möchte mich nicht immer mit einer Person versöhnen.
Aber um mich selbst zu befreien und loslassen zu können, bedarf es einer aktiven Handlung von mir, einem Annehmen der Situation und einem Aussöhnen mit dem was mich verletzt hat.

Damit bleibe ich ganz bei mir selbst.
Das hat für mich schon auch etwas mit Akzeptanz zu tun.
Bei mir nannte man es "Aussöhnung mit dem inneren Kind/ der inneren Erwachsenen."

Danke Granatapfel! Der Begriff ist mir eben nicht eingefallen. *top*
**********audia
4.914 Beiträge
Ich denke das ist ein mitunter langwieriger Prozess, das "Aussöhnen" und "Frieden finden". In meinem Falle war es eben keinerlei Beziehungsproblematik, da ich ja nicht in Beziehungen im klassischen Sinne leben kann, aber eben mit anderen leider unangenehmen Mitmenschen, so z.b. unangenehme Klassenkameraden, welche ja faktisch überhaupt keine Kameraden sind, denn damit verbinde ich durchweg positive Eigenschaften, andere unangenehme Menschen, welche eben mal mein Leben gekreuzt hatten.

Wenn ich ehrlich bin, und das bin ich nunmal, gab es bei mir auch mal eine Zeit, wo ich solche Menschen, welche mir eben nicht wohlgesonnen waren, mich auch angegriffen, diskriminiert und sonstiges negatives angestellt haben, definitiv gehasst hatte. In meiner damaligen Sichtweise habe ich denen den Tod, die Pest, Mord und Totschlag an den Hals gewünscht, eben aus meiner damaligen unglücklichen und durch Frust bestimmten Sicht heraus. Ich hatte so einige "schwarze Gedanken" in bezug zu den negativen Menschen in meinem Leben gehegt.
Allerdings bemerkte ich doch ziemlich schnell, das dieser "Hass", eben diese "schwarzen Gedanken", welche ich wirklich an solche Mitmenschen verschwendet hatte, mir tatsächlich weitere Lebensenergie und Kraft gekostet haben. Man fühlte sich damit ja auch nur temporär besser, aber eben nicht auf Dauer.
Da hat es bei mir im Geiste sehr laut "Klingeling" gemacht und ich konnte mich von diesem "schwarzen Gedankengut" schnell lösen. Das war ebenfalls ein Prozess, durch den ich gehen musste. Er hat auch Kraft gekostet, aber ich konnte so rein kognitiv meine negativen Gedanken und Gefühle von diesen zwar negativen, aber im Heute und Jetzt, mir nichts mehr bedeutenden Menschen lösen. Somit konnte ich wirklich aufatmen. Heute sind mir diese Menschen eigentlich ziemlich egal, obwohl mir Mitmenschen im Allgemeinen gewiss nicht egal sind, keineswegs, aber ich sehe diese Menschen von Damals heute als "Fremde" an, ohne irgendwelche Beziehungen oder gar Verpflichtungen. Wenn die heute an mir vorbeigehen, tja, dann gehen die eben an mir vorbei und ich würdige denen keinerlei Aufmerksamkeit mehr. Namen und Gesichter werden unscharf, bis sie komplett verschwunden sind. Wenn man es geschafft hat, diesen Level zu erreichen, fühlt man sich viel ausgelassener, entspannter und auch wieder zufriedener. Das habe ich ohne Therapieansätze ganz allein geschafft.
****13 Mann
1.454 Beiträge
Zitat von **********audia:
Heute sind mir diese Menschen eigentlich ziemlich egal, obwohl mir Mitmenschen im Allgemeinen gewiss nicht egal sind, keineswegs, aber ich sehe diese Menschen von Damals heute als "Fremde" an, ohne irgendwelche Beziehungen oder gar Verpflichtungen. Wenn die heute an mir vorbeigehen, tja, dann gehen die eben an mir vorbei und ich würdige denen keinerlei Aufmerksamkeit mehr. Namen und Gesichter werden unscharf, bis sie komplett verschwunden sind. Wenn man es geschafft hat, diesen Level zu erreichen, fühlt man sich viel ausgelassener, entspannter und auch wieder zufriedener..
Das ist ein Kunst so zu handeln .
**********audia
4.914 Beiträge
Ja, wohl wahr, und es funktioniert nicht von jetzt auf gleich, es hat bei mir Jahre gedauert. Ich habe halt weitere Erkenntnise über mich und über diese Mitmenschen gesammelt, analysiert, warum das so problematisch war, auch unter Zuhilfenahme von psychologischem und sozialwissenschaftlichem Wissen, um mir halt die "Rahmenhandlung", eben das "Grosse Ganze" besser erklärbar zu machen. Damit kann ich eben sehr gut leben, im Heute und Jetzt. Die kräftezehrenden negativen Gedanken, welche ich eben auch gehegt hatte, taten mir ja auch nicht gut, denn soviel "Aufmerksamkeit" haben die negativen Menschen ja garnicht verdient. Thema: LOGIK.
Zitat von *******rau:

[...]
Letzlich ging es darum den Tätern keine Macht mehr über mich zu geben. Um meinen Seelenfrieden zu finden und zu gesunden.
Ich habe losgelassen, die Täter symbolisch in die Hölle geschickt.
Da ich selbst nie um Verzeihung gebeten wurde kann ich auch nicht vergeben.

Aber loslassen und leben ohne Ballast auf der Seele.
[...]

Ich denke, es geht darum, daß Du verzeihen kannst, um die Last aus Deinem Rucksack zu bekommen.
Dann macht es auch keinen Unterschied, ob die Person Dich um Verzeihung bat oder nicht, ob die Person noch lebt oder nicht oder ob Du einen geschriebenen Brief abschickst oder nicht.

Wenn Du - und es geht nur um DICH - verzeihst, dann hat die andere Person keine Macht mehr über Dich. Darum geht es. Deine Macht über Dich zurückgewinnen. Genauso, wie Du es beschreibst.
Zitat von *********el22:
Ich würde selbst eher den Begriff Aussöhnung nutzen.

Ich muss und möchte mich nicht immer mit einer Person versöhnen.
Aber um mich selbst zu befreien und loslassen zu können, bedarf es einer aktiven Handlung von mir, einem Annehmen der Situation und einem Aussöhnen mit dem was mich verletzt hat.

Damit bleibe ich ganz bei mir selbst.
Das hat für mich schon auch etwas mit Akzeptanz zu tun.

Auf die Gefahr hin, daß ich nun zum Wortspalter werde...

Aussöhnen und Versöhnen sind meines Wissens Synonyme mit exakt gleicher Bedeutung. Wenn ich mich recht erinnere findet man diese Worte ursprünglich im Zusammenhang mit Jesus am Kreuz ("Herr vergib Ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun") und als Paulus' Antwort ("Paulus an anderer Stelle: „Gott war es, der in Christus die Welt mit sich versöhnt hat, indem er den Menschen ihre Verfehlungen nicht anrechnete und uns das Wort von der Versöhnung anvertraute“ (2 Kor 5,19)) ...
Ich bin kein Kirchenmann, aber ich fühle hier ein "Vergessen" und ein "nicht mehr aufs Tablett bringen".
Das kann man in bestimmten Fällen tun.

Aber bei den meisten Fällen ist es doch angebracht eben nicht zu vergessen oder so zu tun, als sei nix passiert. Schon allein deswegen, um es selbst nicht auch so zu tun oder in einer ähnlichen Situation schon viel früher zu reagieren, weil man gelernt hat sich zu wehren und sich keine Lasten mehr aufbürden läßt.

Eine Ent-Schuldigung kann meines Erachtens überhaupt nicht stattfinden. Schuld kann man nie niemals nicht "delegieren". Und wie Viele versuchen es immer wieder? Sehr Viele!
Der, der Schuld begangen hat, darf diese sehr gerne lebenslang behalten! Warum sollte das Opfer ihn ent-schulden?

Ein aktives Verzeihen kann nur vom Opfer kommen! Aber nur, um sich selbst zu ent-lasten bzw. sich selbst zu ent-schulden, da man ja nix dafür kann, daß einem etwas angetan wurde.

Und nur, wenn das Opfer es möchte, kann es nach dem Verzeihen eine Versöhnung geben, wenn der Täter-Mensch es wert ist, daß man nachwievor den Kontakt pflegen möchte. Aber dann ohne späteres Nachkarteln oder ewigem Nachtragen. Dann muß die Angelegenheit wirklich in Vergessenheit geraten.

Also überlege wohl und prüfe gut mit wem Du Dich (wieder) versöhnst.
Zitat von *******rau:
Bei mir nannte man es "Aussöhnung mit dem inneren Kind/ der inneren Erwachsenen."

Danke Granatapfel! Der Begriff ist mir eben nicht eingefallen. *top*

Genau. Mit Dir selbst mußt Du Dich versöhnen, denn Du bist Dir die allerbeste Freundin mit Der Du versöhnt weiter leben möchtest/mußt".

Das ist aber eine andere Richtung *lach*
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