Da ich direkt angesprochen und gefragt wurde, hier noch meine Antworten dazu:
„Danke für die Tips. Meine Bedenken sind eben da, wo ich aus lauter Lust zu irgendwas freiwillig die Zustimmung gebe was mir hinterher dann nicht mehr taugt.
Ich treffe die Person heute abend in einem Cafe und falls da bei gegenseitiger Sympathie das Thema Planung einer ersten Session aufkommt möchte ich vorbereitet sein. Ich dachte, dass ich für eine erste Session den Rahmen was passieren darf schon recht eng stecken möchte und von vorne herein ausschließe dass Fragen nach "mehr" gestellt werden dürfen.
Dann wäre es sinnvoll, am Anfang keine Komplettbondage zu erlauben? Das habe ich nämlcih mal in einer reinen Fesselgruppe (bekleidet, ohne Sex) mit einer fast völlig fremden Person ausprobiert und fand es in dem Kontext total klasse. Aber klar, wenn dann das Sexuelle ins Spiel kommt und man mit der fesselnden Person alleine ist, dann ist das schon eine viel potentiell brisantere Konstellation. Auch brisanter als beim vanillegeschmack ONS. Evtl kann man es ja beim ersten Mal auch bei vorheriger Sympathie bei geringgradiger Fesselung belassen, GV auf jeden Fall ausschließen usw.
Hättest du denn einen Vorschlag, was für eine "erste Session" mit einem Anfänger sicher und vernünftig ist?
Danke für die Anregung und Tips!
„
Und wie machen das dann Leute, die reine Spielbeziehungen betreiben, wo zB der Dom ehelich gebunden ist und mit oder ohne Wissen der Frau halt alle 2 Wochen mit jemand anders eine Session hat?
Da kann ja im Grunde garkein Kennenlernen stattfinden. (nicht dass ich sowas anstrebe)
Und dann gibt es ja auch im Vanille Bereich Leute die sich kennenlernen und am zweiten Tag sofort im Bett landen weil es erotisch so gefunkt hat.
Ist alles etwas schwierig wenn da ggf auch akute erotische Gelüste involviert sind die einem ins Ohr flüstern. Soll man denen einfach sagen "halt die Klappe" und sich blind an seinen mit dem Verstand geplanten Ablauf halten?
Zunächst einmal: Das Problem, "im Rausch des Sex/Spiels" zu etwas einzuwilligen, was man hinterher bereut, hat man ja nicht nur beim BDSM, sondern ganz generell beim Sex und erst Recht beim Sex mit Fremden. Daher ist ja auch davon abzuraten, so etwas unter starkem Alkoholeinfluss oder schlimmerer stofflicher Enthemmung zu machen.
Und ja, Bondage in einer Bondage-Workshop-Gruppe ist etwas völlig anderes als privat mit einem Partner mit sexuellen Hintergedanken. So sehr Bondage ein guter Einstieg in BDSM für vertraute Paare oder bei solchen Workshops ist, so bedenklich ist das privat mit Fremden. Noch heikler ist nur noch Bondage+Knebeln+Augenverbinden, weil man dann nicht mehr kommunizieren kann. Ich würde bei Einstiegsspiele mit Fremden immer empfehlen, nur etwas zu machen, wo man noch Augen, Mund und Extremitäten verwenden kann.
Ob man bei einer ersten Session Genitalverkehr zulässt, ist eine völlig andere Frage und hat eigentlich nix mit Gefahren bei BDSM mit Fremden zu tun, sondern eher damit, ob man das beim ersten Date möchte oder nicht. Und was man konkret machen könnte, hängt halt davon ab, worauf ihr beide Lust habt. BDSM ist ein super weites Feld. Ich rate dir: Lies dich etwas ein in die Möglichkeiten und überlege dabei, wie sicher das mit Fremden ist - da kommt man schon von allein drauf! Generell aber gilt: Knieen, dienen, Stiefelküssen usw. sind sicherere Einstiegs-Spiele mit Fremden als Bondage.
Und doch, auch Leute in reinen Spielbeziehungen können sich in Ruhe kennenlernen. Es geht halt darum, nicht alles sofort zu wollen und Verzicht und Geduld zulassen zu können. Dafür wird man dann hinterher mit größerer Sicherheit und intensiveren und vor allem passenderen Spielen belohnt.
Und ich verstehe schon, dass es ein Reiz ist, sich in der Erregung ins Ohr zu flüstern, was man noch alles geiles machen könnte. Man muss halt nur nicht alles sofort auch machen. Ich wäre generell skeptisch bei BDSMern, die mit Neulingen sofort ganz viele krasse Sachen machen wollen. Einen guten Dom macht nicht nur aus, dass er/sie dominant ist, sondern viel mehr die Verantwortung, Kommunikationsfähigkeit, Zurückhaltung, Achtsamkeit.