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1. Wir haben hier gelesen, dass die Subs manchmal nach einer Session in so ein Loch fallen und aufgefangen werden müssen. Bei uns war es andersrum. Ich, als dominanter Part, habe mich mega schlecht gefühlt, dass ich gerade noch meine Frau geschlagen habe, die jetzt unschuldig, schön und süß auf dem Bett liegt. Während dem Spiel fand ich es noch gut und aufregend, danach war es komisch. Haben das andere auch schonmal so erlebt?
"In so ein Loch" nennt sich Subdrop aber es gibt daneben noch den Absturz. Während einer Session kann Sub in ihren "Space" geraten, also den imaginären Raum, in dem sie sich ganz als Sub wahrnimmt. Das kann sich bis zur Euphorie steigern, man nennt das fliegen, wenn Sub so loslassen kann. Die Folge ist ein körpereigener Endorphinrausch. Dieser baut sich mehr oder weniger schnell ab, was man als Top entsprechend abfangen kann. Fehlt diese Nachsorge (Aftercare), kann es auch Tage später noch zu einem wirklich üblen Absturz führen, wie man ihn erlebt, wenn etwas ganz und gar nicht stimmig war. Mit "höher, schneller, weiter" hat das also rein gar nichts zu tun sondern ist eine logische physische/psychische Reaktion. Deswegen ist für Top nach der Session eben noch nicht vorbei! Darauf muss man ebenso vorbereitet sein, wie auf die Session selbst.
Das kann natürlich auch Top passieren. Nicht unüblich sind s.g. Flashbacks, denn während der Session ist man normalerweise stark konzentriert, sodass man gewisse Empfindungen erst mehr oder weniger zeitverzögert wahrnimmt- als Flashback. Oder, in Anlehnung an den Absturz, dass man mit sehr ambivalenten Emotionen hadert, wie z.b. dem geliebten Partner Schmerz zugefügt zu haben. Hier ist Sub dann gefragt, das aufzufangen. So gibt es nicht wenige Tops, die, wenn sie verliebt sind bzw. lieben, dies nicht (mehr) können.
„2. Sie musste eigentlich die Hände über dem Kopf halten, aber das wurde irgendwann zu schwer. Ich habe dann gesagt, sie kann sie runternehmen, aber das kostet einen Preis. Dieses Bedingungsspiel fand sie nicht so gut. Wir haben bereits mit einer Freundin gesprochen. Sie meinte, es wäre besser, wenn allgemein eine unbekannte Strafe im Raum steht als jede Spielveränderung mit einem Preis zu versehen.
Da waren wir uns beide nicht sicher, ob die These auf uns bzw. allgemein zutrifft. La Sybarite war sich schon bewusst, auch ohne Absprache, was das Spiel beinhalten wird. Aber sie war sich auch sicher, dass sie jederzeit abbrechen kann, da wir schon für unsere SC Besuche ein Safeword festgelegt hatten und sie dieses ausgesprochen hätte.
Wie handhaben das andere bei ihren Spielen? Steht da eine große Strafe im Hintergrund oder wird eher individuell auf die Situation mit kleinen Strafen reagiert?
Wenn man SSC spielt, also mit SW, Ampel usw., muss auch Sub stets so konzentriert sein, das auch mitteilen zu können. Schließlich verlässt Dom/Sad sich ja auch genau darauf! Das kann die natürliche Dynamik ungemein hemmen. Plötzliche Spieländerungen wirken dann wie ein Keil im Getriebe. Es ist klar, dass Sub dann nicht mehr in ihren Flow kommt und auch Top muss die Wirkung seiner Richtungsänderung im voraus mit bedenken. Ratsam ist es, nur den nötigsten Rahmen abzustecken um der Dynamik mehr Raum zu geben. Dann müsst ihr euch eben aufeinander einspielen. Studiere ihre Reaktionen auf deine Aktionen und passe dich ihr an. Führe sie in die Richtung in die du sie haben willst. Baue ihre Vorstellungen und Vorlieben gezielt mit ein. Eine Session ist Teamwork, das geht Hand in Hand. Du musst erst noch lernen, wie es ihr gefällt und sie muss lernen, wie sich dich zu was triggern kann. Das geht nicht von heut auf morgen und starre Regeln erschweren das ganze nur. Lasst euch den nötigen Raum um euch gemeinsam und gegenseitig zu entdecken. Solange ihr da nicht eingespielt seid, würde ich von Strafen gänzlich absehen, denn wofür willst du sie bestrafen? Dass sie auf deine Aktion nicht so reagieren konnte wie du es dir vorgestellt hast? Dann kann sie ja kaum was richtig machen. Willst du sie lesen lernen, gib ihr Raum und strafe sie nicht für das, was du noch nicht aus ihr raus kitzeln kannst.
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Das sich so ein bisschen über die Komfortzone rauskitzeln, ist schon spannend.
Lerne erst mal deine eigenen Grenzen kennen, bevor du dich Subs wagst.