Hormonschleuder = unschuldig?
Wir Frauen sind numal 'Hormon-Schleudern',
bringen die Kinder zur Welt und in den meisten Fällen werden wir dann zu Mutter und Hausfrau verwandelt.
Genau das ist der Grund, warum ich meinen Beitrag hier gepostet habe.
Nein, wir Frauen sind nicht
nunmal Hormonschleudern.
Nein, wir werden dann nicht -mal eben so einfach- zu Mutter und Hausfrau verwandelt.
Wenn, dann
lassen wir uns verwandeln.
Wir verwandeln uns dahinein.
Es mag vielleicht ein Unterschied sein, wenn es um eine alleinerziehenden Frau geht - aber das ist ja bei der TE nicht der Fall.
Ja, ich habe keine Kinder, aber ich bin auch eine Frau, also eine sogenannte "Hormonschleuder".
Wow. Und jetzt? Jetzt hab ich den Freifahrtschein zum Meckern und Jammern, oder was?
Ich kenne die Bedeutung und Auswirkung von PMS. Aber ich verstecke mich nicht dahinter und mute meiner Umwelt zu, dass sie mich und meine schlechte Laune dann eben ertragen muss.
Denn ich habe ja die perfekte Ausrede: Hormone.
Oooooooh.
Ich kenne auch die Pille und - ja - die mindert die Libido. Stellt euch vor, am eigenen Leib erlebt.
Halleluja, ich darf mitreden!
Dazu mal wieder eine Anekdote aus meinem Leben (wohlgemerkt, die schreibe ich hier rein, damit man sieht, dass ich mir sehr wohl Gedanken mache und aus eigenen Erfahrungen sprechen kann):
Das Problem mit der Libido hatte ich damals mit meinem Ex-Mann auch. Und jetzt sind wir eigentlich schon beim Punkt.
Er ist mein Ex-Mann.
Sprich, die eigentliche Unlust kam aus Beziehungsproblemen und wurde die Pille noch verstärkt.
Hätte ich damals die Pille weggelassen und/oder eine andere genommen, hätte allein das mein Sex-Leben bestimmt nicht verbesssert.
Oh, Mist. Die Hormonschleuder-Variante zieht nicht mehr.
Mist. Ich muss ja theoretisch Selbstverantwortung beweisen und ETWAS TUN.
Nachdem ich hier ganz eindeutig missverstanden werden möchte, wende ich mich eben direkt an die TE:
Erst einmal schade, dass du dich seitdem nicht mehr zu Wort gemeldet hast.
Wahrscheinlich ist dir die Diskussion etwas zu hitzig geworden, womit du nicht gerechnet hast.
Ist auch okay - kann ich sogar verstehen.
Dennoch, du kannst dich gerne wieder einklinken.
Ich beisse nicht, zumindest nicht im realen Leben, und schließlich machen sich hier eine Menge Leute Gedanken um dich.
Falls ich dich verschreckt habe, tut es mir leid, aber das, was ich mit meinem Eingansgposting bewirken wollte, ist:
Mensch, Mädel, mach was.
Nimm dein Leben in die Hand und ändere das, was dir nicht gefällt.
Versteck dich nicht hinter Hormonen und was-weiss-ich-für Ausreden.
Haben dir deine Hormone die Sprache genommen und dich stumm gemacht?
Wenn nicht, sehe ich keinen Grund, den Mund aufzumachen und Änderungen einzuleiten.
Das ist es doch, worauf ich hinauswill, Leute.
Selbstverantwortung.
Nicht Opfer - Sein.
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Achso...
dass man SELBST verantwortlich ist für sein Leben, seine Entscheidungen, sein GLÜCK!!! Dass das nicht immer einfach ist, ist mir schon klar
Es ist wirklich höchste Zeit für dich AKTIV zu werden!
So, und jetzt pack es endlich an!
@***u2:
Danke. Du hast es verstanden, was ich rüberbringen wollte.
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@**na:
Ich habe nie abgestritten, dass es schwierig ist, Kinder zu bekommen und Mutter und Frau gleichzeitig zu sein.
Genau deshalb bin ich keine Mutter.
Weil ich mir genau das nicht antun wollte, von dem ich mir nicht genau vorstellen kann, wie belastend es sein wird.
Ich kann es mir nicht vorstellen, aber allein das Wissen darum, dass ich es mir schon nicht vorstellen, reicht völlig aus, um mir die alles entscheidende Frage:
WILL ich jetzt ein Kind?
mit einem sehr eindeutigen Nein zu beantworten.
Und damit mir nicht Gefühlskälte, fehlendes weibliches Hormon oder anderes unterstellt wird:
Ich kenne sehr wohl das Gefühl der Rührung, wenn ich Mamis mit ihren Kindern aufm Arm sehe und die Gedanken... mei, wenn das jetzt deines wäre...
Deswegen höre ich nicht auf, zu DENKEN und mir folgende Frage zu stellen:
Willst du das wirklich? Dass das deines wäre? Und den ganzen Tobak hintendran?
Antwort: Nein. Jetzt nicht.
...Dir Fragen stellst, die Du Dir bis heute kein einziges Mal stellen musstest.
Die Wichtigste hätte ich damit bereits hinter mich gebracht.
Jedenfalls, wenn Du dann als Mutter einen Funken Verantwortungsgefühl besitzt.
Ich besitze als
Mensch Verantwortungsgefühl, egal, in welcher Lebensrolle.
Und Du als "gewerbliche Dame"....die ihr Leben nur nach ihren eigenen Bedürfnissen ausrichten kann... gewissen Verpflichtungen einfach nicht unterliegt...
Ach. Meinst du, mein Leben wäre ein Zuckerschlecken?
Ich unterliege vielleicht nicht "gewissen" Verpflichtungen. Dafür unterliege ich anderen.
Wie jeder von uns übrigens.
Deswegen habe ich das von meinem Job und meinen Bedingungen geschrieben:
Ich habe andere Gründe, weswegen ich mir das Recht rausnehmen dürfte, mich darüber zu beklagen, wie schlecht es mir geht und wie wenig ich vom Leben habe.
Davon ändert sich aber nichts.
Wenn sich was ändern soll, MUSS ICH WAS TUUUUUUUN.
ICH ICH ICH.
Ist das jetzt bei allen angekommen?
Selbstverantwortung ist die Devise.
Und es wird eben nicht besser, wenn ich meinen Kindern diesen Mangel an Selbstverantwortung vorlebe.
Damit reiche ich das Problem in die nächste Generation weiter.
Dass das nicht einfach ist, ist schon klar. Habe ich auch nie behauptet.
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@*****ith:
Eine Entscheidung für oder gegen ein Lebendes Wesen trifft Frau immer für sich alleine, denn Sie muß es mit Ihrem Gewissen vereinbaren einen " Mord" zu begehen. Sie hat oftmals nicht die Möglichkeit sich rational mit jemandem darüber auszutauschen und Lösungen zu finden.
Also, der zweite Satz von wegen...
...nicht die Möglichkeit sich rational mit jemandem darüber auszutauschen und Lösungen zu finden.
Sorry, aber das ist jetzt Bullshit. Es gibt zigtausend Beratungsstellen, wo ich als Schwangere hingehen kann und mir Beratung und Hilfe suchen kann und mich darüber austauschen kann, was ich machen kann/will/soll, wenn ich ungeplant schwanger geworden bin.
Abgesehen davon, ist die TE nicht alleinerziehend. Also, kann sie als Erstes mal mit ihrem direkten Bezugspartner, dem Vater des Kindes, reden.
Zum ersten Teil des Zitates:
...denn Sie muß es mit Ihrem Gewissen vereinbaren einen " Mord" zu begehen.
Wenn mir als Frau bewusst ist, dass ich eine Abtreibung vor meinem eigenen Gewissen nicht vertreten kann, da ich sie moralisch als "Mord" verbuchen würde -
verdammt,
wenn, das so ist für mich, dann muss ich eben sehen, dass ich erst gar nicht schwanger werde!
Dann fängt meine Selbstverantwortung einen Schritt vorher an.
(Fälle wie Sheyla ausgenommen)
Und bevor man mir jetzt wieder vorwirft, ich könne da nicht mitreden, da mir eigenen Erfahrungen fehlen, denn ich sei ja nie ungewollt schwanger geworden...
Nein, bin ich nicht. Wieso?
Mein Ex-Mann war extrem religiös und
für ihn war Abtreibung Mord.
Er hatte mir zu Beginn unserer Beziehung gesagt:
Sollte ich schwanger werde und das Kind abtreiben, würde er die Beziehung auf der Stelle beenden.
Ohne Diskussion, ohne Erklärung und ohne Ausreden.
Ooooookay... heftige Ansage, hab ich mir damals gedacht. Vor allem, da ja zwei dazu gehören, schwanger zu werden und ein Kind aufzuziehen.
Aber gut.
Klare Ansage bedeutet klare Maßnahmen.
Ich musste also dafür sorgen, dass ich nicht "verunfalle".
Womit wir
wieder bei der Selbstverantwortung wären.
... ist Materielles oder wie in deinem Fall Finanzielles eine recht kurzfristige Angelegenheit in der man meist einen Zeitraum überblicken kann. Das macht eine Entscheidungsfindung oftmals auch einfacher.
Wieso macht die Dauer einer Sache einen Unterschied bei meiner Entscheidungs
findung, wenn beide Entscheidungsmöglichkeiten gleich legitim sind?
Eine kurzfristige Belastung macht es einem vielleicht einfacher, sich dafür zu entscheiden, wenn es eine starke Belastung ist.
Aber darum geht es ja nicht, oder? Oder willst du der TE sagen, sie hätte sich besser dagegen entscheiden sollen, weil es eine lange Zeit beinhaltet?
Bewusstsein hilft bei der Entscheidungsfindung, egal, worum oder wie lang.
Man kann im Normalfall dann auch mit den Beteiligten über diese Dinge reden, wie du es ja auch getan hast.
Ach. Und sie kann es nicht oder was?
Sie kann nicht mit ihrem Mann reden, dass sie überfordert ist?
Sie kann nicht mit ihren Nachbarn/Freunden oder den Leuten, um die sie sich gekümmert hat, reden und sagen: "Sorry, ich kann nicht mehr - es wird mir zuviel"?
Sie kann nicht mit ihrem Gyn reden und sagen: "Gib mir bitte eine andere Verhütung, ich bin mit der nicht zufrieden?"
Sie kann nicht mit ihren Eltern/Schwiegereltern reden und um Hilfe bitten?
Huch. Da sind ja plötzlich gaaaanz viele Leute, mit denen SIE reden kann/könnte, wenn sie den Mund aufmacht.
Nix von wegen:... keiner da, um Lösungen zu finden.
Glaubst du, es ist mir leicht gefallen, mit den Gläubigern zu reden?
Glaubst du, es ist mir leicht gefallen, die Wut und den Frust der Leute auf mich zu nehmen und ihnen entgegen zu treten?
Ich habe mich auch nicht dahinter versteckt
...dass sie mich wohl nicht verstehen würden.
...dass sie wohl bestimmt sauer sind.
...dass es eventuell sehr unangenehm werden könnte.
Und nichts unternommen, weil ich die Auseinandersetzung gescheut habe.
Hätte ich tun können.
Vor allem, bei mir hätte nicht einmal jemand nachgefragt, denn ich war ja rechtlich draussen.
Tatsache ist, ich habe es nicht.
Ich habe meinen Mund aufgemacht und ETWAS UNTERNOMMEN.
So. Ich hatte aber keinen Background zu der Zeit, der mir finanzielle Absicherung hätte bieten können.
Ich habe zu dem Zeitpunkt nicht arbeiten können wegen psychischen und gesundheitlichen Problemen.
Ich hatte keinen Halt in meiner Familie, da sie gar nicht wussten, in welchem Schlamassel ich stecke.
Und du glaubst du, es ist mir leicht gefallen?
Nein.
Hab ich mich dahinter versteckt und gelitten?
Nein.
Und genau das will ich von der TE auch.
Sie hat einen Mann. Sie hat Eltern und Schwiegereltern im Hintergrund. Sie haben keine Geldprobleme (soweit ich das herauslesen konnte).
Wo ist das Problem, sich Hilfe zu holen?
Steht doch alles um sie herum bereit.
Und zum Abschluss: Warum ich mich hier so aufrege, ist nicht eigener Frust über meine Situation, sondern Frust darüber, dass Frauen -nicht alle, aber sehr viele- sich immer wieder sehr gern Ausreden und Entschuldigungen suchen, um ewig das Opfer zu bleiben und weiter leiden zu können.
Anstatt Initiative zu ergreifen und etwas zu unternehmen.
Wer nichts ändern will, sucht Gründe.
Wer etwas ändern will, sucht Wege.
Und das ist sogar einer der tollen JC-Mottos...wow.
(Jetzt hat es bestimmt mehr Berechtigung, als, wie wenn ich es allein geäußert hätte.)
In diesem Sinne,
Julie