Fremdgehen beginnt da, wo heimlich und wissentlich Grenzen überschritten werden.
Ist es für meinen Partner ok, wenn ich mit einem anderen Mann wild tanze oder ihn abknutsche, dann ist es kein Fremdgehen, wenn ich genau das tue. Haben wir vorher die Grenzen so gesteckt, dass er das nicht möchte und ich tue es heimlich und in dem Wissen, dass mein Partner das nicht möchte, dann ist es natürlich Fremdgehen.
Da gibt’s doch gar nichts dran zu rütteln.
Und deswegen denke ich dass Frauen auf dieses Thema an anderen Blick haben als Männer.
Da wäre ich vorsichtig von einem Beispiel auf alle zu schließen. Ich kenne genug Männer, die es ebenso nicht toll fänden, wenn man ihnen Jahrelang Informationen vorenthalten würde. Meinem Mann ist Treue extrem wichtig und ich würde mal behaupten, dass er Fremdgehen nochmal kritischer sieht als ich.
Ich würde das auch mal von der anderen Seite aus beleuchten: Warum hatte dieser Mann aus deinem Beispiel es nötig, drei Jahre lang zu lügen?
Mir - in der Situation der Frau - ginge es gar nicht um die Tatsache, dass er verheiratet ist, sondern darum, dass er mich über so lange Zeit belogen hätte. Ich kenne niemanden, egal ob männlich oder weiblich, der das gut fände.
Wenn man jemanden umbringt aus Habgier dann ist es wohl etwas anderes wie das Töten durch Selbstverteidigung oder im Krieg.
Ja, aber du schreibst es selbst: Das Ergebnis ist das Gleiche. Einer ist am Ende tot.
Und genauso verhält es sich hier auch. Dass jemand, der in der Ehe keinen Sex bekommt, fremdgeht, mag nachvollziehbarer sein, als bei jemandem, der in der Partnerschaft viel Sex bekommt. Am Ende lügen und betrügen trotzdem beide. In diesem Punkt sind sie gleich.
Es geht doch darum ob es zu rechtfertigen ist wenn ein Problem absolut nicht zu lösen ist ob man dann wirklich hingeht und die langjährige Ehe kaputt macht oder sich eine Notlösung findet.
1. Wieso überhaupt rechtfertigen? Vor wem denn? Vor dem Partner, den man angeblich liebt, tut man es ja auch nicht – warum will man dann von irgendwelchen Fremden Absolution?
2. Wieso macht man eine Ehe kaputt, indem man sie beendet, aber nicht, indem man streitet, Liebe verwehrt, fremdgeht, lügt, betrügt... das ist alles ok? Aber endlich fair einen Schlussstrich zu ziehen ist „kaputtmachen“? Das habe ich nie verstanden. Wenn du WEIßT, dass es deine Ehe kaputtmachen würde, wenn der Betrug rauskommt, dann nimmst du doch genau das willentlich in Kauf. Die andere Variante – sich zu trennen – hat das gleiche Ergebnis, ist aber gleichzeitig wenigstens fair und gibt deiner Partnerin die Chance, ihr Leben anders zu nutzen. Wir haben alle nur das eine.
Wenn ja was sagst du dann in 10 Jahren deinen Kindern warum die ohne Familie aufgewachsen sind weil deine Sexualität nicht erfüllt war?
Wieso wachsen Kinder ohne Familie auf, nur weil sich die Eltern trennen? Ich kann nicht für alle Kinder sprechen, aber ich würde es vorziehen, meine Eltern trennen sich und sind glücklich (und kümmern sich trotzdem noch um mich – diese Einstellung, dass man(n) die Kinder verlässt, nur weil man den Partner verlässt, habe ich nie verstanden), anstatt dass sie sich immer anzoffen, gegenseitig kaputtmachen und mich noch als Ausrede dafür ausnutzen.
Kinder MERKEN das. Mehr, als man denkt. Und sie leiden oft sehr darunter.
Letztendlich soll jeder machen, was er meint, aber ich verstehe einfach nicht, warum man immer Applaus von allen Seiten erwartet.
Du weißt, dass es für deine Partnerin scheiße wäre. Das WEIßT du. Sonst wärst du ehrlich und würdest sie um Absolution bitten und nicht uns. Also was bringt es dir, wenn wir dir alle bescheinigen, dass Fremdgehen ganz toll ist? Oder dass es gar kein Fremdgehen ist, weil du ja aus hehren Motiven
heraus handelst.
Wer meint, er muss fremdgehen, der soll fremdgehen. Aber dieses verdrehen von Fakten, nur um ruhig schlafen zu können, ist doch unangenehm.
Und für mich auch extrem unattraktiv. Da gehts nichtmal um den Sex mit anderen, sondern um die fehlenden Eier, ehrlich zu sein - und zwar nicht zu irgendwem, sondern zu dem Partner, den man angeblich liebt. Dann sollte einem diese Person - und auch man selbst (!) - mehr wert sein.