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D/s ohne Schmerz? Eine andere Vision des Führens und Formens

*******ssa Frau
5.655 Beiträge
Exakt

@*****lnd schrieb:

"Für mich wäre das wie eine Art BDSM-Kastration, für die Entsprechenden sicher Erfüllung."

Wer schreibt/gibt vor: "Wer, Was, Wann für vorlieben haben muss damit er/sie sich BDSM ler nennen darf/kann?

Ehm..niemand.
********iebe Mann
10.679 Beiträge
Ich brauche auch im D/s einen gewissen Anteil an Schmerzzufügung. Einfach weil ich es kann. Es bestätigt und verstärkt unsere Machtverschiebung und damit ihre Unterwerfung und meine Dominanz.
Es ist aber nicht viel und bleibt grundsätzlich im erotischen Rahmen.

Er schrieb
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Für mich wäre das wie eine Art BDSM-Kastration, für die Entsprechenden sicher Erfüllung.

Irgendwie habe ich den Eindruck, dass das falsch verstanden wurde, obwohl es aus dem Kontext klar hervorgehen müsste. Mir würde etwas fehlen ohne sadistische D/s-Anteile, wobei ein Strafkonzept völlig fehlt und durch ein Schmerzlust-Prinzip ersetzt wird, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass andere D/s- Paare rein durch Machtgefälle Befriedigung erleben.
Für mich ist der TE ein klassischer D/s ler...Schmerz gehört in die SM Schiene...ist doch ok wenn er vom BDSM einfach das D/s lebt...es ist BDSM und nicht in jedem steckt ein Sadi oder Maso auch wenn sie sich zum grösseren Teil meist mischen..nun muss er als Gegenüber einfach eine Devota in Reinform finden, ich denke das gibt sich schon *g*

(sie)
*****ahl Mann
690 Beiträge
Zitat von **********ality:
Für mich ist der TE ein klassischer D/s ler...Schmerz gehört in die SM Schiene...ist doch ok wenn er vom BDSM einfach das D/s lebt...es ist BDSM und nicht in jedem steckt ein Sadi oder Maso auch wenn sie sich zum grösseren Teil meist mischen.

Mein Eindruck: Die allermeisten D/S Paare sind ohne Schmerzkomponenten unterwegs. Deshalb (und weil sie der Kindergarten nervt) bleiben sie auch der "SM-Szene" fern.
Schaut man sich nur innerhalb der SM-Szene um, entsteht dann der Eindruck, dass D/S üblicherweise auch mit SM einhergeht. Gewissermaßen eine hardwaremäßige Filterblase.
********iebe Mann
10.679 Beiträge
Zitat von ******lnd:
Für mich wäre das wie eine Art BDSM-Kastration, für die Entsprechenden sicher Erfüllung.

Irgendwie habe ich den Eindruck, dass das falsch verstanden wurde, obwohl es aus dem Kontext klar hervorgehen müsste. Mir würde etwas fehlen ohne sadistische D/s-Anteile, wobei ein Strafkonzept völlig fehlt und durch ein Schmerzlust-Prinzip ersetzt wird, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass andere D/s- Paare rein durch Machtgefälle Befriedigung erleben.

Ich verstehe dich schon. Für mich gehört ein gewisser Schmerz auch zum D/s dazu, ohne dass das schon S/M wäre - einfach weil ich's kann und sie es für mich aushält. Also, wirklich drauf stehen tut keiner von uns, aber es ist halt ein Teil vom Spiel ...
(Ungefähr so, wie ich sie beim Ficken gern markiere. Klar ginge es auch ohne, und ich weiß, dass sie keine Freude dran hat. Aber, hey! - wozu ist man denn Dom, wenn man nicht auch mal was machen darf, was subbie unangenehm ist - vielleicht grad deswegen?)
Aber nicht der Schmerz an sich steht im Vordergrund, sondern dass er im Machtgefälle stattfindet, und damit ist er D/s und sonst nichts.

Er von Drachenliebe schrieb
********iebe Mann
10.679 Beiträge
Zitat von ***********ality:
Für mich ist der TE ein klassischer D/s ler...Schmerz gehört in die SM Schiene...ist doch ok wenn er vom BDSM einfach das D/s lebt...es ist BDSM und nicht in jedem steckt ein Sadi oder Maso auch wenn sie sich zum grösseren Teil meist mischen..nun muss er als Gegenüber einfach eine Devota in Reinform finden, ich denke das gibt sich schon *g*

(sie)

Och, ich sehe das Problem weniger bei den Devoten. Die meisten, so nicht ausgewiesene MasochistInnen, haben kein Problem damit, wenn es keinen Schmerz gibt, und bestehen nicht so unbedingt drauf ... *zwinker*
Da sind es eher die Herren, die meinen zur Peitsche greifen zu müssen, um etwas zu bestrafen oder durchzusetzen ...

Man strafe mich Lügen!

Er schrieb
Ich mag lieber andere Dinge um ein Machtgefälle zu leben....zum Beispiel spucken.😊
********iebe Mann
10.679 Beiträge
Zitat von ******sei:
Ich mag lieber andere Dinge um ein Machtgefälle zu leben....zum Beispiel spucken.😊

Spricht ja nichts dagegen - bei mir sind es eben die Markierungen. Jedem Dömchen sein Pläsömchen oder so.
Und bei manchen ist es halt der Schmerz, soll auch sein.

Er schrieb
Ich bezog es nicht auf Deinen Beitrag sondern auf den Thread. Schmerzen sind bei D/s nicht nötig. Als Beispiel nannte ich spucken.

Oder ich lasse gerne Briefe verfassen.
********iebe Mann
10.679 Beiträge
Zitat von ******sei:
Ich bezog es nicht auf Deinen Beitrag sondern auf den Thread. Schmerzen sind bei D/s nicht nötig. Als Beispiel nannte ich spucken.

Oder ich lasse gerne Briefe verfassen.

Mah, du Sadistin!
Und du sagst, das ist kein S/M???

Er schrieb
*******schi Frau
14.591 Beiträge
ich glaube,
dass man hier schon ziemlich lange und tief wühlen muss
um zu merken
dass es auch "andere" D/s-beziehungen gibt

in entsprechende gruppen
die männer, die mich angeschieben haben

hatten alle den schwer-punkt sm

so entstand für mich der eindruck, dass es "ohne" nicht gibt
und ich habe mich aus dem bereich zurückgezogen...
****yn Frau
13.440 Beiträge
Zitat von *******ell:

die männer, die mich angeschieben haben
hatten alle den schwer-punkt sm

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gar nicht mal wenige SM als vordergründigen, vielleicht sogar einzigen Weg betrachten, Zugang zu (ihrer) Dominanz zu finden. Weil es etwas sichtbares, spürbares, körperliches ist. Wer körperliche Macht ausübt, SIEHT Aktion-Reaktion anhand von "Gewalt"handlungen und fühlt sich dadurch überlegen. Es ist ein einfacher Weg, macht auszuüben und die Oberhand zu behalten.

Ich spreche jetzt nicht von der Art Sadisten, die das wirklich auch geil finden und deswegen machen, sondern von Menschen, die das Gefühl haben, nicht dominant und überlegen zu sein, wenn sie keine körperliche "Gewalt" ausüben und jemanden durch physische Handlungen unterdrücken oder züchtigen.

Obwohl ich durchaus manchmal mehr, manchmal weniger auf Schmerzen abfahre, kann ich jemanden nicht allein dadurch als dominant empfinden, dass er mich fesselt oder schlägt. Das irritiert noch heute viele Menschen, mit denen ich schreibe, die mir versuchen, Kopfkino einzupflanzen, indem sie von Strafen und Züchtigung sprechen und das offenbar selbst ganz schrecklich dominant finden.

Ich habe die Vermutung, dass es weit weniger Menschen/Männer gibt, die ehrliches sadistisches Interesse an körperlichem Schmerz haben, als welche, die das einfach machen, weil sie glauben, das unterstreiche ihre Dominanz und Subs bräuchten das, um Dominanz zu spüren.

Dabei weiß ich persönlich aus eigener Erfahrung, dass körperlicher Schmerz, oder die Androhung von diesem, nicht nötig ist, damit ich mich unterwerfe und jemandes Dominanz so stark spüre, dass ich am ganzen Körper zittere.
Knebeln ist spürbar
Sich bedienen lassen ist spürbar
Er nackt ich angezogen ist spürbar
Ich im Sessel er am Boden ist spürbar
KG ist spührbar...................


Diese Liste kann noch ewig weiter geführt werden.
Es ist eine weitaus grössere Kunst einen Menschen rein durch seine mentalen Fähigkeiten zu unterwerfen, als wenn man dafür Gegenstände oder reine Kraft zu Hilfe nimmt. Ich empfinde es wie eine Gabe und es ist eben nicht jeder ein Künstler der BDSM lebt...ich traff nur sehr wenige Männer welche die Fähigkeit hatten mich auf dieser Ebene zu unerwerfen, dominieren...natürlich hängt sowas auch sehr vom Gegenüber ab.

(sie)
********er84 Mann
6.475 Beiträge
richtig, Dominanz braucht keine Werkzeuge, sondern Dominanz ist ein Werkzeug um einen Menschen / eine Sub zu führen.
*******schi Frau
14.591 Beiträge
ich kann meine persönliche erfahrung natürlich nur an den menschen festmachen,
die ich hier im bdsm - oder D/s-zusammenhang kennengelernt habe...

da ging es immer um sadismus
ob ich schmerzen will
und wieviel ich aushalte...

tja - so war das
Das kannst Du ja auch hier in den Threads beobachten. Da wird sehr viel aus SM Sicht diskutiert.
********iebe Mann
10.679 Beiträge
Ich glaube, dass das BDSM von vielen Männern in erster Linie sexuell orientiert ist. Und Schmerz, Fesseln, Dienen erst in 2. Linie kommt, dem Sex untergeordnet ist.
Aber darum geht's hier ja nicht.

Er schrieb
Das was Du als 2. beschreibst ist für mich Sex pur. Also dienen meine ich...sich unterordnen. Wenn ihn das nicht anmacht, passen wir nicht zueinander.
Zum Thema Schmerz:

Beim Sex ohne BDSM liebe ich auch die rauhere Gangart....

Das heißt im BDSMkontext:
Ja, es gibt leichte Ohrfeigen
Ja, auch mit der Gerte auf den Po.
Und nicht stärker wie ich es beim Sex ohne BDSM mache oder erhalte.

D/s ist bei mir allem übergeordnet.

Alles andere hat Symbolcharakter um D/s zu verdeutlichen.

Und geht auch völlig ohne Gerte.

Hingabe, vor mir hinknien, mich als Wesen anzusehen, dem er gehorchen möchte...dass macht es aus. Für mich. Ihn zu knebeln...zu fesseln....hach!

Und bisher habe ich wenige Herren kennengelernt, die das so auch möchten.
********iebe Mann
10.679 Beiträge
Hingabe, vor mir hinknien, mich als Wesen anzusehen, dem er gehorchen möchte...dass macht es aus. Für mich. Ihn zu knebeln...zu fesseln....hach!

Jup ... genau das liebe ich auch an/mit unserer Sie.

Er schrieb
*********erin Frau
343 Beiträge
Zitat von *****sei:
...Hingabe, vor mir hinknien, mich als Wesen anzusehen, dem er gehorchen möchte...dass macht es aus. Für mich. Ihn zu knebeln...zu fesseln....hach!

Und bisher habe ich wenige Herren kennengelernt, die das so auch möchten.

Das kommt mir- unter umgedrehten Vorzeichen- sehr bekannt vor.

Es scheint als ob weniger Menschen (in meinem Fall dominante Männer) wirklich Lust auf diesen Bereich haben, in diese "leisere" Seite, showmäßig unauffälligere Seite des BDSM richtig eintauchen mögen.

Bei mir kann es schon zu feuchten Augen führen, wenn ich eine besonders innige Fesselung miterlebe, wenn ich sehe, wie ein Sub seiner Dom die Füße massiert... und da bin ich noch nicht mal selbst in der Situation drin.
Ja das glaube ich auch. Ist zumindest nicht so spektakulär.

Und wie man an diesem Thread sieht, gibt es da nicht so viel zu schreiben.
*********dBoy Mann
52 Beiträge
Themenersteller 
Ich möchte mich für all eure Beiträge herzlich bedanken. Es freut mich sehr, dass das Thema bis jetzt so ausgiebig diskutiert wurde. Viele Posts haben mich Neues gelehrt und mich nachdenklich gemacht.

Nachdem ich eure Meinungen gelesen habe und nochmal in mich gegangen bin, hat sich mein Gefühl verstärkt, dass das was ich will, tatsächlich D/s ist, nur frei von SM. Es geht für mich über eine intensive traditionelle Partnerschaft deshalb hinaus, weil es zeitlich klar definierte Abschnitte gibt, in denen die Rollen von Top und Bottom vergeben sind, während die Rollen in einer normalen Partnerschaft ständig, unbewusst und nicht abgesprochen tauschen können.

Auch in der von mir bevorzugten Version von D/s gibt es gewisse Formen von Spannung, mit denen ich sehr gerne spiele. Dazu zäht für mich etwa das Teasing, welches ich jedoch gerne auf eine vollkommen spielerische und keinesfalls erniedrigende Art und Weise sehr genieße. Es ist also hauptsächlich ein miteinander Spielen, als gegeneinander Kämpfen.

Weiterhin habe ich festgestellt, dass ich den Begriff 'Formen' nicht so sehr in den Vordergrund stellen möchte, im Gegensatz zum Begriff 'Führen'. Formen ist für mich ein nicht oder nur sehr schwer reversibler Prozess, je Älter ein Mensch wird. Ich präferiere es, wenn Bottom zu keinem Zeitpunkt das Gefühl hat gedrängt oder gezwungen zu werden. Bottom lässt sich freiwillig führen, aber bestimmt wo das zutrifft und wo es nicht gewünscht ist. Somit bestimmt Bottom in meiner Welt seine Entwicklung / Formung selbst. Natürlich ist mir dabei bewusst, dass wir uns alle ständig durch unsere Worte und Handlungen gegenseitig formen, auch ohne Absicht.

Die Bezeichnung Female Led Relationshiop trifft auf die von mir gewünschte Form von D/s zu dem Teil zu, zu dem ich gerne Bottom bin. Gefühlt ist das etwa zwei drittel der Zeit. Das letzte Drittel bin ich gerne Top. Das Switchen gibt mir die Möglichkeit mehr über meine Partnerin zu lernen und aus verschiedenen Perspektiven. Ebenso gibt es mir die Möglichkeit mein gesamtes Spektrum an Bedürfnissen im Kontext eines Machtgefälles zu erforschen.

Ich finde es interessant, dass einige Mitglieder des Joyclubs die Erfahrung gemacht haben, dass BDSM von vielen Leuten in ihrem Verständnis und dem resultierenden Verhalten hauptsächlich auf SM reduziert wird. Es scheint auch Mitglieder zu geben, die das Gefühl haben mit groben SM-Methoden ihre Dominanz in einer Beziehung ersteinmal unter Beweis stellen zu müssen. Oft wird hier die Natur von Sadismus und Masochismus ihrer Tiefe und ihres Sinns beraubt, vermute ich. Weiterhin wird allgemein ein Stereotyp geschaffen, welches bei vielen Menschen zu einem einseitigen Bild von BDSM führen kann und es ihnen schwer macht ihr Bedürfnis für ein Machtgefälle zu erkennen, wenn sie kein Bedürfnis für SM haben.

Vielen Dank nocheinmal an alle, die sich an dieser Diskussion beteiligen. Ich lerne viel über andere und über mich selbst. Ich freue mich natürlich über alle zukünftigen Beiträge zu diesem Thema.
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