„Sexlose Ehe? Sprachlose Ehe?
Über Sex spricht man nicht, Sex hat man – oder auch nicht. Und wenn man keinen mehr hat, dann spricht man auch nicht drüber.
So scheint das Schema in den meisten langjährigen Beziehungen zu sein.
Oft ist man im Alltag ein gut eingespieltes Team, versteht sich auf der menschlichen Ebene prima, liebt den Partner wirklich – nur im Bett läuft nichts mehr.
Wie geht ihr damit um? Hat eure Ehe noch eine Wichtigkeit für euch, auch wenn es keinen Sex mehr gibt? Gibt es auf eure körperlichen Annäherungsversuche noch irgendeine Resonanz? Habt ihr versucht, mit eurem Partner/eurer Partnerin über eure Situation, eure Bedürfnisse zu sprechen? Ist es euch gelungen, die Sprachlosigkeit zu diesem Thema zu überwinden? Welche Gesprächsstrategie hat euch dabei geholfen? Oder sucht ihr den Sex woanders, ohne mit eurem Partner/eurer Partnerin darüber zu reden? Gibt es eine Form von außerehelichem Sex, die für euren Partner/eurer Partnerin akzeptabel ist? Welche Vereinbarungen habt ihr da getroffen?
Wenn der mangelnde Sex das einzige Problem ist, worüber einer von euch nicht sprechen kann oder möchte, versuche es auf einem anderen Kommunikationsweg. ZB. schriftlich oder telefonisch, wenn ein Gespräch von Angesicht zu Angesicht möglich ist.
Wenn alles andere harmoniert und es keinen Grund für Zweifel gibt, sollte ein Weg der Kommunikation möglich sein. Spielt man mit dem Gedanken sich heimlich zu holen was einem fehlt, obwohl man es eigentlich nicht möchte, belügt man nicht nur sich selbst. Du schaffst dir mit "Fremdgehen" doch nur zusätzlichen Druck, der auf dir lastet.
Bist Du es dir selber Wert, sich selbst belügen zu müssen? Wenn ja, wie lange meinst Du, hälst Du deiner Lüge moralisch stand?
Wenn mit einander sprechen oder schreiben, oder telefonieren keine Option ist, vielleicht ist es ja eine professionelle Eheberatung... funktioniert aber auch nur, wenn Beide dazu bereit sind.
Ich wünsche euch eine Einigung mit der Ihr leben könnt, wie auch immer sie ausgehen mag.
Und wenn es keine Einigung gibt, ist am Anfang eines Endes vielleicht nicht zu erkennen, aber es hat sich schon oft genug bewährt, einen neuen und selbstbestimmten Weg einzuschlagen.
Lu