Für mich ist Intimität sehr, sehr wichtig.
Wobei „Intimität“ für mich nichts Körperliches ist, sondern sich in meinem Kopf und meinem Herzen abspielt.
Ich empfinde es, wie in der Definition auf Wikipedia beschrieben : “Intimität ist ein Zustand tiefster Vertrautheit. (…..) Die Intimsphäre und damit die Intimität wird durch Indiskretion verletzt. Eine Verletzung der Intimität kann Personen seelisch labilisieren.“
Quelle :
https://de.wikipedia.org/wiki/Intimit%C3%A4t
Die größte Intimität spürte ich in einer Beziehung, in der wir auf Grund der Entfernung und der Lebensumstände keinen Sex haben konnten, sich alles im Kopf während Telefonaten und Briefen abspielen musste. Die Sehnsucht schmerzte, aber band mich auch mehr an ihn. Durch die „nichtkörperliche Kommunikation“ und das gleichzeitige Begehren des anderen, fühlte ich mich ihm tiefer verbunden, als ich es vorher jemals einem anderen Partner gegenüber spürte, das Vertrauen wurde tiefer, es fiel mir leichter über Ängste, Vorlieben, Fetische, Wünsche zu sprechen als jemals zuvor; was wieder zu tieferem Vertrauen und somit zu tieferer Intimität meinerseits führte. Ich fühlte mich wahrlich geliebt, hatte das Gefühl, ganz ich sein zu können, mich mit all meinen Facetten zeigen zu können ohne Angst haben zu müssen, nicht gut (genug) zu sein.
Und DAS wiederum sorgte dafür, wenn wir uns dann treffen konnten, dass bereits eine leichte Berührung seiner Hand oder eine kurze Umarmung ausreichte, um pure Lust zu empfinden.
Und leider empfinde ich es so, wie oben in der Beschreibung von Wiki, wenn diese Intimität verletzt wird, kann es einen Menschen seelisch fertig machen. Ich war nicht (seelisch) abhängig von diesem Mann, das darf man nicht verwechseln, aber nach Ende der Beziehung ist es bisher noch so, dass ich mich etwas verschlossen habe und glaube, so tiefes Vertrauen nicht mehr aufbauen zu können und somit wohl diese Intimität nicht mehr zulassen kann.
Ich hoffe, dass es irgendwann wieder geht, denn für mich bedeutet Intimität mich fallen lassen zu können und ich möchte mich meinem Partner schließlich so präsentieren, wie ich wirklich bin, ohne Maske und ohne Scheu.
Ich kann es leider nicht besser ausdrücken und hoffe, man versteht, was ich meine. Für mich ist der geistige/seelische Aspekt am Wichtigsten für wahre Intimität. Und wenn dies gegeben ist, dann wird auch das Körperliche, der Sex intensiver.