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Was hält eine Partnerschaft konkret zusammen?

*****t55 Mann
2 Beiträge
Mmmh...kann nicht sagen ob es zutrifft, dass "Dumm gut fickt" wie oben behauptet und was heißt überhaupt dumm sein?...manchmal kommt man mit Lebenserfahrung weiter.
Allerdings glaube ich, dass es bei Konflikten besser ist, auf einer Ebene zu sein. Köppe einhauen oder Reden....das muss einfach passen.... *g*
****si Frau
213 Beiträge
Hi,

ich werde auch nur schreiben wie es mir damit geht, aber ich bin mir dessen bewusst dass es für viele Menschen anders ist. Im optimalen Fall finden sich zwei, denen es ähnlich mit allem geht.

Liebe
Verliebtheit wird zu Liebe, wie genau oder wie sich das im Einzelnen anfühlt, kann ich gar nicht beschreiben. Für mich steht und fällt eine Beziehung mit der Liebe. Wenn ich ihn nicht mehr Liebe, trenne ich mich. Wenn ich mir nicht mehr sicher bin, ob er mich liebt, habe ich ein Problem.
In meiner letzten Beziehung war es irgendwann so dass ich mir nicht mehr sicher war ob er mich noch liebt. Wir waren noch beste Freunde, er sagte auch dass er mich liebt, aber ich fühlte es nicht. Die Beziehung hielt genau so lange, wie ich noch die Hoffnung hatte, dass ich mich irgendwann wieder geliebt fühle. Irgendwann bin ich aufgewacht und wusste, das wird nichts mehr. Im Nachhinein hat sich mir bestätigt, das war keine Liebe mehr auf seiner Seite.

Vertrauen
Ist mir extrem wichtig. Mein Ex hat mein Vertrauen zu ihm gebrochen, von 100% auf 98% reduziert. Durch eine Handlung (nicht sexuell), die er nicht absichtlich vorgenommen hat, mich aber trotzdem verletzt hat. Diesen Bruch konnte er nicht mehr heilen. Wenn Vertrauen zerstört ist, lässt sich das nicht wieder rückgängig zu machen.
Ich bin nach diesem Ereignis noch einige Jahre mit ihm zusammen gewesen, aber das ließ mich nicht mehr los.


Sex, Zärtlichkeit
Da sollten m.E. beide Partner ähnlich viel oder wenig Lust drauf haben, dass es schonmal in der Häufigkeit wenig Punkt für Traurigkeit gibt. Und im Optimalfall findet ein experimentierfreudiger Mensch einen Partner der mitmacht, oder aber zumindest akzeptiert und den anderen nicht darin behindert.

Rituale
Hab ich keine, brauche ich nicht.

Beziehungsarbeit
Vollumfängliches Interesse am anderen, ohne dass es Arbeit für einen ist.

Ziele
Hab ich keine besonderen, aber wenn ich welche finde, erwarte ich dass mein Partner sich dafür interessiert, mich unterstützt und im Optimalfall beide damit zufrieden sind. Bzw sich dann Ziele von beiden decken. Aber dafür hat man nie eine Garantie, da bleibt bloß zu hoffen.

Haus, Lebensstandard, Kinder
Für mich kein Grund an einer Beziehung festzuhalten.
*********emme Frau
733 Beiträge
Liebe

Liebe ist kein Status, der einmal erreicht selbsterhaltend besteht. Sie ist lebendig und braucht aktive Zuwendung und Hingabe. Was so abstrakt klingt, ist realiter das Ergebnis eines lebendigen Austauschs. Und für mich hat sie auch Bestand, wenn Sex keine oder nur eine untergeordnete Rolle spielt.

Sex

Für mich ist Sex eine wichtige, aber nicht existenzielle Art, Nähe, Verbundenheit und Liebe lebendig zu kommunizieren. Über die Häufigkeit definiert sich für mich gar nichts. Und die „Qualität“ ist etwas, worüber ich sehr eigene Ansichten habe. Gewöhnlicher, vielleicht sogar etwas langweiliger Alltagssex ist für mich etwas wunderbares. Denn er zeigt, dass wir uns nichts mehr beweisen müssen, einander vertraut sind, sicher sind. Zudem ist er bei mir die beste Garantie für die Momente, wo es uns die Synapsen wegglüht.

Zärtlichkeit
Für mich wesentlich wichtiger als Sex. Sie ist meine wichtigste Sprache, um meinem Liebsten zu sagen, wie sehr ich ihn schätze, liebe und will. In meinem Leben will. Jeden Tag aufs Neue und immer wieder.

Vertrauen
Ja, ist wichtig. Aber auch nichts, das einfach selbstverständlich bleibt, wenn es einmal aufgebaut ist. Es kann beschädigt, zerstört und wieder aufgebaut werden. Und vertrauen heißt für mich auch, dass der andere ganz anders reagieren und sein darf, als ich es erwarte. Und umgekehrt. Vertrauen braucht Kommunikation. Offen und ehrlich, auch und gerade wenn es unangenehm wird.


Rituale

Sie können mit einer ordentlichen Prise Selbstironie gewürzt den Zauber bewahren. Sie können das Zuhause für die Gefühle sein, weil sie zuverlässig auch unter schwierigen Bedingungen Gewissheit und Zuversicht vermitteln können. Weil sie bestimmte Gefühle wieder und wieder erlebbar machen können, wenn man sie lebendig hält Bzw immer wieder mit Leben füllt.

Ziele

Hm. Nö. Ich bin Anfang fünfzig. Ich hab viel erreicht in meinem Leben. Und noch mehr erlebt. Ich bin glücklich und zufrieden, wenn mein Liebster und ich unser kleines, friedliches Leben einfach weiterleben. Das ist schon so viel. Wenn das etwas danach klingt, als wäre eine gepflegte Langeweile ein Ziel, dann kann das hinkommen. Action, Abenteuer und Aufregung brauche ich fürs erste nicht mehr. Das kann und wird sich wieder ändern, aber darüber denke ich dann nach, wenn es so weit ist.

Lebensstandard, Haus, Familie etc

Ich würde das nicht so abtun als Äußerlichkeiten. Das ist für mich auch immer Ausdruck dessen gewesen, was uns als Paar ausmachte. Wobei ich da nicht unbedingt Haus, Auto und Co meine. Sondern uns verband einfach auch ungemein, wie sehr wir unser gemeinsames Leben liebten. Und das verbindet mich auch jetzt wieder sehr mit meinem Liebsten. Unser Leben mit unseren lustigen kleinen Ritualen und Dingen, mit denen wir etwas verbinden.

Meine Beziehungen hielten, weil wir uns dafür aktiv entschieden hatten. Dieser Entschluss trug uns auch, wenn es schwierig und schmerzhaft wurde. Das ist jetzt immer noch und wieder so. Das hält eine Beziehung zusammen. Da werden für mich Rechnungen, ob sich ja immer alles ausgegangen ist, belanglos. Wenn dieser Entschluss steht, man sich einander über Rituale, Zärtlichkeit und offene Kommunikation immer wieder versichert, Nähe und Vertrauen eine gewachsene Balance aus Unabhängigkeit und Verbundenheit sind, dann hält man sich auch aus, wenn es richtig scheiße läuft. So zumindest ist es in meinen Beziehungen gewesen und ist es jetzt auch.
*******i123 Mann
4.210 Beiträge
Zitat von *******ker:
Was hält eine Partnerschaft konkret zusammen?
Es gibt viele Threads, die sich um das Thema "Probleme in der Partnerschaft" drehen. In vielen Diskussionen kommen immer die gleichen Floskeln vor, weil es scheinbar schwierig ist, konkret etwas zu schreiben. Oder ich finde die richtigen Antworten auf meine Fragen nicht...

Liebe ist wichtig für eine Partnerschaft - so steht es überall. Nur wie merke ich sie, wenn die Phase der Verliebtheit vorbei ist, dass Liebe besteht?

Vertrauen sei wichtig. Worauf kann und soll ich vertrauen? Dass meine Partnerin das Schwarzbrot vom Einkaufszettel holt und ich etwas abends essen kann? Dass in 30-40 Jahren meine Partnerin mich pflegt oder zumindest meine Pflege organisiert? Was macht Vertrauen konkret aus???

Sex sei wichtig. Soll er einmal in der Woche, einmal im Monat oder einmal im Quartal stattfinden? Kann man das bemessen? Gibt es feste Rollen, wer den Anfang macht? Was wenn ein Ungleichgewicht entsteht: Der eine empfindet zu viel Druck, dass ein Akt stattfinden soll, der andere ist genervt, dass er immer anfangen muss, dann oft zurückgewiesen wird und ihm unterstellt wird, er baue zu viel Druck auf?!

Rituale seien wichtig. Was wenn sich niemand an die Rituale hält? Wenn ein gemeinsamer Paar-Abend in der Woche als "Quatsch" abgetan wird. Rituale seien spießig und auch Druckaufbau.

Zärtlichkeiten seien wichtig. Ist es der Willkommenskuss? Ist es die Nackenmassage nach einem harten Arbeitstag? Was wenn man ein Ungleichgewicht spürt? Der eine massiert ständig, der andere gibt sich distanziert.

"Beziehungsarbeit" sei wichtig. Was ist das? Dass ich guten Morgen wünsche und frage, ob wir zusammen Shoppen gehen wollen. Gemeinsame Zeit verbringen. Oder muss ich deutlich sagen, dass es nicht nur ein guter Morgen sei, sondern dass ich mich auch freue den Anderen zu sehen. Kann ich bei Vorschlägen für gemeinsame Zeit ablehnen? Weil mich der Kinofilm nicht interessiert? Weil ich keine neuen Schuhe brauche und der Partner eh zu viele hat? Weil mich das Fitnessstudio nicht interessiert? Oder zählt der Besuch eines Freizeitparkes mit den Kindern auch zu "gemeinsame Zeit verbringen"?

Überhaupt: Halten Haus, Kinder und der Lebensstandard eine Partnerschaft zusammen? Kann ich mich über die Familie definieren? Oder braucht es mehr?
Kann ich mich weiterentwickeln? Von Zweisamkeit zu Drei- oder Viersamkeit??? Ist die Zweisamkeit dann unwichtig?

Und zum Schluss: Wie wichtig sind Ziele? Müssen wir Ziele definieren? In fünf Jahren möche ich mit dir ein Haus haben? Lass uns ein Kind in die Welt setzen, um unsere Liebe und Verbundenheit zu beweisen? In drei Jahren möchte ich das Dach in Stand setzen? Oder nächsten Sommer wollen wir an die Ostsee fahren? Mit dir möchte ich alt werden?
Was wenn hier Sprachlosigkeit regiert? Keine Absage an gemeinsame Ziele, aber auch keine Visionen, wie das Leben einmal sein könnte. Und man für alles Kompromisse eingeht, weil man eben doch nicht die gleichen Ziele hat....?! Ziele also besser nicht definieren?

Bitte versucht nicht anhand meines Profiles mir eine persönliche Beratung zu geben. Die Fragen oben beschäftigen mich generell.Ich brauche keine Einzelfall-Analyse. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir konkrete Beispiele zusammentragen.

Das sind viele und berechtigte Fragen zugleich.

Zweifel sind Gift für Partnerschaften.

Zusammenhalt in einer Partnerschaft ist einer von vielen Grundsteinen in Partnerschaften.

Die Gründung einer Familie mit Kindern ist nicht ausreichend. Aber eine ausbaubare Basis.

Konkret heißt das, dass das mit der Basisgründung bei mir so war!

Viel Glück Dir und allen anderen dabei
Folgende Eckpfeiler halten meiner Meinung nach eine Partnerschaft zusammen:

1. Entsprechende Zuneigung und Gefühle, Begehren füreinander
2. Ehrlichkeit und Vertrauen
3. Offenheit, was sexuelle Bedürfnisse anbelangt
4. Guter Sex (für beide!)
5. Teilhabe an den sonstigen Interessen, Wünschen und Sehnsüchten
des Partner/Partnerin
6. Sich gemeinsam nebeneinander weiterentwickeln.
7. Ganz wichtig - gegenseitiger Respekt und Wertschätzung!
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