„„Warum? Ganz im Ernst, was bringt es dir weniger zu besitzen?
Es gibt Menschen für die macht das Sinn oder denen ist Besitz nicht wichtig. Ist nicht so ganz das Thema, vielleicht insoweit, dass diese "Aufräumqueen" sicherlich nicht zu diesen Menschen gehört. Die Dame, die mir nicht bekannt ist, baut ihr nicht so bescheidenes Imperium zwar nicht mit "Aufräumen" sondern eher mit Methoden auf und das hat sie sich verdient. Ob sie, als Geschäftsfrau mit zuckersüßer Fassade, ihr Geld nach ihrer eigenen Methode reduziert bezweifle ich, Geld lässt sich jedoch bekanntlich wunderbar auf kleinstem Raum verstauen.
Mit entsprechender Imagepolitur und mit anderen Methoden wird ein bestimmtes Bild suggeriert, was man selbst erreichen kann, wenn man Bücher kauft, Sendungen schaut und zum “Anhänger” dieser “Entrümpelungsmethode" wird.
Fragt sich,
was ist das Besondere an der Methode ?
was verspricht diese Methode, was hält diese Methode ?
welcher Bedarf wird durch die “Entrümpelungsmethode” (wirklich) gedeckt ?
wer zahlt am Ende den Preis ?
Kann man nicht auf die Schnelle beantworten, sind nur ein paar Fragen, die mir dazu einfallen.
Es gibt so alte Sprichworte: “Ordnung ist das halbe Leben”,
“Ein jedes Ding an seinem Ort, erspart viel Zeit und böses Wort”. Früher war diese Methode wohl vor allem für die "Ausbildung zur guten Hausfrau" bekannt.
Benutzt man die “MK-Entrümpelungsmethode” für sich selbst um Ordnung zu schaffen ist es Geschmackssache (oder halt aus der Not geboren), wenn man damit auf andere Menschen trifft ändern sich die Bedingungen.
Die MK-Methode basiert anscheinend auf einem "MK Mantra", das man dann für jeden Gegenstand wiederholt. Die Priorität des Gegenstandes ergibt sich dann irgendwie innerhalb der Kategorie “MK Freude”. Ich fühle bei manchen Gegenständen so gar nichts
und da hätte ich schon etwas Sorge, dass ich gerade einen Tag erwische an dem ich "alles" wegschmeiße.
Wie es gelingt zu Gegenständen des täglichen Lebens eine emotionale Beziehung aufzubauen, die man dann mit einer Beziehung zu Menschen gewissermaßen gleichsetzt um dann diese Methode auf die Beziehungen zu Menschen zu übertragen, da kann ich mir nur eine Form von Selbstkonditionierung vorstellen. Erzeugt diese Methode zum Aufräumen bei mir schon Unbehagen, denn warum sollte man z.B. sein Besteck mit einem "MK-Mantra" in sein "MK-Freude-Konzept" einbauen, für mich hört sich die ganze Prozedur für Gegenstände schon fast zwanghaft an, kann ich mir nicht vorstellen, wie man dann seine Beziehungen zu Menschen mit dem "MK-Mantra" irgendwie seltsam "beglückt". Ich stelle fest, dass diese Methode zu einem inneren Wunsch zu führen scheint fortan andere Menschen zu missionieren, noch nie habe ich so viele Menschen getroffen, die meine Schränke sortieren wollten.
Das nehme ich bisher (überwiegend) mit Humor, das Thema selbst macht mir nicht viel Freude, wobei ich nicht den Thread meine, sondern den Umstand, dass man "auf" Menschen das gleiche Verfahren, wie bei Gegenständen anwenden soll/möchte. Jetzt brauche ich erst einmal Zeit mich zu sortieren oder besser ich gehe jetzt unsortiert frühstücken.
Wie du in deinem Beitrag schon selber schreibst, kennst dich nicht mir der Marie Kondo Methode aus.
Wenn du das nämlich würdest - ich tue das nämlich - wüsstest du, dass das Ausmisten vonungeliebten und beschwerendem Ballast, der einen unglücklich macht, um das seelische Wohlbefinden geht. Der Ballast um einen herum, den man entrümpelnt, steht symbolisch auch für seelischen Ballast, den nun mal viele mit sich rumschleppen.
Und die Idee, ob etwas einem Freude bringt, zieht genau darauf ab, sich nicht mehr mit Sachen zu umgeben, die einen nur zumüllen und die Luft zum Atmen nehmen. Das Entrümpeln ist mehr die Behandlung eines Symptoms - und es geht darum, sich selbst besser zu kennen und auf das eigene Gefühl.
Viele Leute verstecken sich hinter Besitz und Konsum, weil sie nicht mit sich selbst konfrontiert werden wollen oder können. Und wenn man dann Besitz reduziert, kommt man seiner eigenen Intuition näher.
Wenn jemand alle seine Sachen wegrechnet, was bleibt von der Person? So viele definieren sich nur über ihren Besitz, und sich von materiellem Ballast zu trennen, sorgt für eine Säuberung der Seele.
Diese Methode also so allgemein runterzumachen ist nicht die freundliche Art, vor allem, wenn du dich noch nicht einmal damit im Detail beschäftigt hast.
Sie ist ein Symptom unserer Zeit des materiellen Überflusses und der schier unendlichen Anzahl von Dingen, die produziert werden und eindeutig zu viel für uns und den Planeten sind.
Es ist viel mehr dahinter als das Loswerden von Sachen.
Wieder verwenden ist immer am besten. Reparieren, Tauschen, umändern, verschenken sind super Möglichkeiten, den Sachen ein längeres Leben zu geben und sie ausreichend zu benutzen. Weniger unnötige Sachen zu produzieren und so Müll zu vermeiden wäre das beste.