„Wenn ich die Entsorgung von Gegenständen durchaus positiv sehen, stellt sich bei
mir beim Gedanken, mit einer Beziehung auf die gleiche Weise umzugehen, doch ein
ungutes Gefühl ein. Ist es tatsächlich erstrebenswert, in allen Lebensbereichen dieser
Ex und Hopp Einstellung zu frönen...?
Die Entsorgung von irgendwelchen Dingen, die ich mal hübsch fand, die mal gepasst haben oder mir nicht mehr so wichtig sind, fällt mir zugegebenermaßen sehr schwer. Wenn es mir dann doch gelingt, gebe ich solche Sachen gerne weiter.
Dabei habe ich festgestellt, dass dieses Weitergeben nicht nur meinem Gegenüber Freude macht, sondern auch mir ein gutes Gefühl gibt.
Ausserdem ist so eine kleinere oder größere Aufräumaktion auch durchaus befreiend für mich. Es ist, als würde ich Ballast abwerfen.
Positiver Nebeneffekt: durch's Trennen schafft man auch Platz für Neues
Ähnlich ist's bei Beziehungen. Eine Beziehung muss ja nicht zwingend partnerschaftlicher Natur sein. Ich habe Beziehungen in der Familie, im Bekanntenkreis und am Arbeitsplatz. Dazu kommen Beziehungen in irgendwelchen Vereinen, zu Arztpraxen, zu Lokalen.
Und wenn es da in einer Verbindung unrund läuft, nicht mehr bereichernd ist, keine Gemeinsamkeiten oder Ziele da sind, keine Wünsche, kein Vertrauen, kein Wollen und kein Können, wenn's belastend wird, wenn keine Hoffnung mehr besteht, wenn man nur noch aus Pflichtgefühl etwas aufrechterhält, dann, finde ich, darf auch eine Beziehung beendet werden.
Bei einer kurz andauernden Beziehung, so, wie es z.B hier auf Joy oft passieren mag, sieht das vermutlich nach "ex und hopp" aus. Aber dieser Eindruck kann auch täuschen. Denn auch der "Entsorger" muss sich Gedanken machen, wie er da für sich und das Gegenüber am besten agiert. Und das kann, auch bei einer kurzen Bekanntschaft/Beziehung durchaus Bauchschmerzen verursachen.