Unser Erfahrungsbericht als Aussteller auf der Venus
Liebe Joygemeinde,
wir waren mit unserem Hautnah Shop XXL Dessous das erste mal auf der Venus und soviel sei gesagt, auch das letzte Mal.
Wir sind voller Erwartungen nach Berlin gefahren, abgekämpft weil wir uns auf diese Messe wochenlang vorbereitet haben. Wie soll unser Stand aussehen, was nehmen wir an Ware mit, wer fährt zum Helfen und verkaufen mit...? Das alles wollte erstmal organisiert werden.
Noch betreiben wir unseren Shop nebenberuflich, also muss man auch entsprechend Urlaub nehmen. Voller Euphorie als kleiner Shop auf einer der grössten Erotik Messe auszustellen, begannen wir unser Abendteuer am Vortag der Venus und fuhren um 6.00 Uhr in Wiesbaden los.
Nach gut 7 Stunden sind wir auf der Messe angekommen, als erste ab ins Messebüro Ausweise holen. Zur Info, man erhält vier Ausweise kostenlos, jeder weitere kostet schlappe 67 Euro und wenn Du mit deinem Fahrzeug auf der Messe parken möchtest, noch mal 80 Euro für vier Tage. Man könnte auch vor der Messe kostenlos parken aber wir benötigen unseren Bully als Warenlager ect. In vier Stunden. Nach gut fünf Stunden war unser Stand fertig und wir sind erschöpft ins Hotel.
Am nächsten Morgen ging es los, endlich. Die Besucher strömten in die Halle aber nicht um an unserem oder anderen Ständen zu stöbern. Einzig und alleine die Shows auf der Bühne waren interessant. Wie der Joyclub Redakteur schon beschrieben hat, waren es hauptsächlich männliche Besucher mit Hand oder Kamera bewaffnet. So standen wir uns am Donnerstag und am Freitag überwiegend die Beine in den Bauch, ohne wirklich etwas zu verkaufen. Erste Ernüchterung machte sich breit und man hinterfragt sich natürlich. Haben wir die falsche Ware dabei? Nach mehreren Gesprächen mit anderen Ausstellern wurde schnell klar, die Besucher wollen kein Geld ausgeben. Bummeln und stöbern ja aber kaufen...eher nicht.
Am Samstag kamen zum Glück doch einige Besucher zu unserem Shop, einige kannten uns und wollten gezielt bei uns einkaufen, andere haben wir beim vorbeigehen angesprochen.
Der Samstag war der einzige Tag, an dem wir einigermaßen Umsatz machen konnten. Wir hofften am Sonntag noch mal etwas nachlegen zu können, denn eines war jetzt schon klar, wir verlassen die Venus mit Verlust.
Am Sonntagmorgen betraten wir die Halle und wurden von Mit-Ausstellern mit dem Worten begrüßt "Guten Morgen, heute ist der Tag der Bekloppten"
Wir fragten nach was das bedeutet und darauf erklärten sie uns, dass der letzte Tage auf der Venus die Eintrittspreise halbiert werden. Das nutzen viele und glauben, dass auch die Aussteller Ihre Ware zu Schleuderpreisen anbieten. Die probieren alles mögliche an und bieten dir dann an, dass auserwählte Stück "gnädigerweise" gegen einen deutlichen Preisnachlass zu kaufen
Wir konnten es nicht glauben
Es kam wie es kommen musste, ein junger Mann gut und gerne 2m groß und seine 3 Freunde besuchten unseren Shop. Nach dem er mehrere Herrenkorsetts anprobiert hatte, viel die Wahl auf ein braunes Korsett für 140 Euro. Er sagte zu seinen Freunden; meinste die verkaufen mir das Ding für einen 100er? Die antworteten; klar ist heute letzter Tag, die sind froh wenn sie nix mehr einpacken müssen. So stand der vor mir, wedelte mit einem zerknüllten 100er und meinte; ok dafür nehm ich es mit!
Natürlich haben wir dankend abgelehnt.
Am Ende fanden noch zwei Stücke aus unserem Angebot neue Besitzer und wir zählten die Stunden und Minuten, bis wir endlich abbauen konnten. Gegen 18 Uhr fingen wir vorsichtig hinter den Kulissen an unsere Ware einzupacken. Da wir mit unserem Stand vor der großen Einfahrt standen, warteten alle Aussteller darauf, dass wir weg sind. Nur so konnten sich die Tore öffnen und die Lkws zum abbauen und aufladen in die Halle fahren. Wir hatten noch nicht die Lichter unten, da bauten das Messe Team unseren Stand zurück. Gegen 20 Uhr war es geschafft und wir konnten die Heimfahrt antreten. Nach 6 Stunden Rückfahrt lagen wir um 2.00 Uhr endlich wieder in unseren Betten.
Fazit: Für Aussteller die 1. kein Sex oder ähnliches 2. keine Schuhe 3. kein Essen und Trinken anbieten, wird die Messe ein Verlust Geschäft gewesen sein. Das haben wir in persönliche Gesprächen erfahren dürfen.
Die Besucher kommen in erster Linie wegen die vielen fast nackten Ladies aber weniger um auf der Venus zu shoppen.
Wenn man bedenkt, dass der qm Preis gut 50 % über dem üblichen Preis liegt (und wir hatten in der günstigste Halle gebucht) dazu noch den Messebauer bezahlen damit einen Stand hat und über 200 Euro für einen Stromanschluss hinblättert, war das kein Schnäppchen.
JOYCLUB: Wir waren überrascht das Joyclub nicht auf der Messe mit einem Stand vertreten war. Wir fragen jeden der bei uns gekauft hat, nach seinem Joyclub Namen, um ihn als Kunden noch einen Gutschein anzubieten. Die wenigsten waren mit einem Profil auf Joyclub oder kannten ihn erst gar nicht
Dafür war aber ein andere Anbieter mit einer Swinger APP vertreten, wir sind sicher das die Joy Redakteure diese auf der Venus ebenfalls gesehen haben.
Wir werden weiterhin Messen besuchen aber nur noch Fachmessen mit Fachbesuchern.
Die nächste steht schon in den Startlöchern mit der Passion in Hamburg 15. - 17.11.
Euer Hautnah Shop
Trixi und Stefan