Zunächst mal Dank an
@*********n_he und @*****de2 .
Zur Frage, was für mich Weiblichkeit ist...
Auf mich selbst bezogen: Mein Körper ist weiblich.
Mein "Charakter" bzw mein Innenleben ist hoffentlich menschlich.
Für so manche Männer ist meine "Weiblichkeit" durchaus ausreichend genug, und es gibt sogar welche, die mit kurzen Haaren/ Schweigsamkeit/ meinem ausschließlichem Tragen von Schuhen, in denen man notfalls auch wegrennen kann und anderen Dingen klarkommen,
Ich konnte mit diesen Zuordnungen a la Dieter Nuhr/ Mario Barth noch nie etwas anfangen. Auch nicht mit mit Beschreibungen wie "hingebend/ empfangend/ weich/ zickig. (Wie oft habe ich in diversen Foren hier schon "Zickenkriege" unter Männern erlebt
).
In meiner Zeit als Buchhändlerin kam dieser berühmte Titel heraus: "Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken"; ein Bestseller bei beiden genannten Geschlechtern.
Wann immer Kunden auf die Frage, welches Buch sie suchen, zunächst überlegten und dann anfingen zu stammeln, sagte ich: "Schon gut- Sie suchen dieses Buch, dessen Titel sich weder Männer noch Frauen merken können." Und ich lag meistens richtig,
(Falls ich den Titel selber nicht korrekt wiedergegeben habe: q. e. d.)
Schlimm finde ich allerdings, wenn Frauen von sich sagen "Ich kann ja nicht einparken, weil ich eine Frau bin". Oder etwa Männer von sich: "Ich denke logisch, weil ich ein Mann bin". Beides ist einfach falsch und hat sowas von sich- darauf- ausruhen.
In der Schulzeit hatte ich 2 prägende Erlebnisse.
Der Mathelehrer sagte irgendwann zur Klasse:
"An die Mädchen: wenn ihr in diesem Fach nicht so gut seid wie die Jungs, ist das normal. Eure Gehirne funktionieren anders. Dafür könnt ihr besser Singen". Und der Biolehrer:
"An die Jungs: Wenn eure Mütter oder Schwestern schlechte Laune haben, haben sie gerade ihre Tage".
Vielleicht kann man meine Abneigung gegen Schubladisierung und meine Weigerung, typisch weibliche Eigenschaften zu erfüllen (nicht: auch welche zu besitzen!!) etwas verstehen.
Übrigens ist Multitasking laut neuerem Stand ungesund, folgt man den Regeln der "Achtsamkeit"
(die in vielen Therapien allen Geschlechtern nahegelegt wird).
Konkret sehe ich das an meiner Mutter, Erzieherin a. D. Sie hat jahrzehntelang gemultigetasked
, und heute ist es sehr schwer, ein Gespräch mit ihr zu führen, ohne dass sie von aussen abgelenkt oder in Gedanken "schon viel weiter" (wie sie es selbst als Gütemerkmal verkauft) ist.
Sorry, wenn ich etwas ausschweifte.
P.S.: Vielleicht lerne ich das Schreiten in Heels ja doch irgendwann. Niemand bleibt ja in seiner Entwicklung stehen- egal, in welche Richtung.
P.P.S.: Eine Frau ist z.B. für mich dann weiblich, wenn sie sagt "Ich bin Lehrerin" statt "Ich bin Lehrer".