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Quid pro Quo? Fairness in Beziehungen

********weiz Mann
11.234 Beiträge
Für mich ist Aufrechnen, Gegenrechnen ein Zeichen der Bedürftigkeit. Ich brauch etwas und falle damit in einen Tauschhandel zurück, der sich seit Jahrhunderten für den Menschen bewährt hat. Dies ist an sich ja keins Problem, das Problem ist, dass wir glauben eine romantische Liebesbeziehung steht darüber. Letztlich sind wir beim Thema von Erich Fromm: Liebe ich weil ich brauche oder brauche ich weil ich liebe.
Jedenfalls wenn ich einseitig liebe führe ich mit dem nicht erwidernden keine Liebesbeziehung 😉
*******elle Frau
35.869 Beiträge
Kenne und lebe ich so nicht.
Ich Blase für mein Leben gern, lasse ich es, bestrafe ich mich ja selber.

Unsere Ehe ist einseitig offen.
Ich habe Sex, er nicht.
Also *nein*, so funktioniert mein Leben nicht.
****je Mann
7 Beiträge
Zitat von ****yn:
Ich finde, dass es nicht heißen darf "Wenn du X hast/machst, will ich X auch", sondern vielmehr "Du brauchst X". Fertig.

Und in weiterer Instanz "Ich brauche X auch", oder "Ich brauche Y", aber nicht als Gegenrechnung, sondern als eigenständiges Bedürfnis, das nicht an Zugeständnisse an den anderen gekoppelt ist.

Danke Kailyn für deine Frage.
Sie bewegt mich sehr, denn es ist ein zentrales Thema, das mich momentan beschäftigt.
Für mich läuft es ähnlich, dem von dir beschriebenem Motto und es nervt und frustriert mich und macht mich traurig, wenn Menschen mit mir abrechnen wollen - besonders wenn das in meiner Partnerschaft passiert - aber auch bereits in freundschaftlichen Beziehungen.
Tatsächlich bin ich an jeglicher Art von zwischenmenschlichen Beziehung nur interessiert, wenn die andere Person nicht auf exaktes Aufrechnen besteht.
Solange Forderungen nach exakter Aufrechnung kommen, ich mich jedoch durchsetzen kann, nicht exakt aufzurechnen zu müssen, komme ich damit wieder zurecht.

Gleichzeitig habe ich selbst aktuell bei einem Freund, der mir bereits ca. 500 Stunden lang geholfen hat, weil ich das jeweils gebraucht habe und er es geben konnte, das Bedürfnis ihm auch zu helfen – erst jetzt als er etwas brauchte das ich ihm geben konnte, in diesem Moment aber unbedingt. Sonst fühlt er sich nicht nach einem Freund an, sondern einem karikativem Dienstleister.

Die Rechnung kann also durchaus heißen.
Ich gebe dir alles was du gerade dringend brauchst und ich dir geben kann und umgekehrt, auch wenn das 500 zu 20 Stunden am Ende bedeutet.


Ich kann stundenlang jemanden massieren oder lecken bzw. in den Genuss davon kommen, kann beides genießen, jedoch nur wenn es für sich stehen darf und nicht beantwortet werden muss!
Dann fühlt es sich nach etwas "aus Liebe" an.
Nur so empfinde ich Zwischenmenschlichkeit als authentisch.
Solange das Gefühl, dass das so seien muss nicht aufkommt, freue ich mich über die Freude, die ich auslöse und will auch nur empfangen, wenn es darum geht mir Freude zu bereiten.


Gleichzeitig muss das Ganze auf eine Weise geschehen, die sich sinnvoll und dadurch „fair“ anfühlt:
Wenn ich dir z.B. nach tagelanger schwerer körperlicher Arbeit mit Rückenschmerzen begegne, du gerade maximal erholt aus einem Wellnessurlaub zurückkommst, werde ich dich nicht stundenlang massieren – außer ich habe gerade große Lust darauf.
Wenn du 50 000 € auf dem Konto hast und ich 10 000 € - du dir ernsthafte Sorgen um deine finanzielle Zukunft machst und ich nicht, kann ich dich einladen, weil ich mehr Geld sorgenfrei zur Verfügung habe.
Und umgekehrt.
Solange du etwas dringend brauchst, das ich dir auf eine Weise geben kann, dass deine Freude meine Bemühung "wertschätzt", reicht das aus.


„Bedingungslose Liebe“ funktioniert nicht nur den eigenen Kindern gegenüber – jedoch unter Erwachsenen nicht auf dem gleichen Maß wie Kindern gegenüber.
Ich kann z.B. eine fremde Person eine Stunde massieren, mich über ihre Freude freuen und sie danach nie wieder sehen.
Das funktioniert besonders gut, je mehr ich die Erfahrung mache, selbst auch in den Genuss derartiger Zuwendung von „Fremden“ ohne Gegenleistung zu kommen.

Ich kann auf diesem Prinzip jedoch nur eine erfüllende Beziehung aufbauen, wenn mein Gegenüber auch derartig mit mir interagiert.
Und das beinhaltet einfach, dass ich das bekomme was es geben kann, ohne dass wir das verrechnen müssen.
Am Ende steht auch keine exakte Aufrechnung nach dem Motto:
Ich habe dir x, y, und z gegeben und mir a, b, und c gewünscht, aber nicht erhalten
 also schuldest du mir…

Nur wenn das der Fall ist, werde ich schauen, dass ich mich selbst um mein Wohlergehen kümmere – denn sonst würde ich emotional verwahrlosen. Wenn ich a, b, und c auch ohne dich erfüllen kann und du x, y und z dringend brauchst, dann funktioniert das – für den Moment.
Wenn ich jedoch immer seltener von dir bekomme, was ich brauche, verlierst du an Bedeutung für mein Leben – demnach wird auch meine Zuneigung zu dir nachlassen.
Und natürlich ziehe ich es vor, derartige Tendenzen in ihrer Entstehung bereits zu kommunizieren um eine gemeinsame Lösung zu finden. Das ist etwas anderes als Aufrechnen, auch wenn der gemeinsam gefundene Weg einer Aufrechnung sehr nahe kommen kann – er kann eben und muss nicht.


Ich und einige Menschen die ich kenne habe versucht, durch absolute Selbstaufgabe die Idee der „bedingungslosen Liebe“ für eine*n Partner*in zu erfüllen.
Sobald zu viele eigene Bedürfnisse auf der Strecke bleiben, fängt man zwangsläufig an, der*m Partner*in mehr zu schaden als zu nutzen. Und dann ist es egal ob man aus eigener Perspektive oder der der*s Partners*in argumentiert: so klappt das nicht.


Da unsere Gesellschaftsform einen relativ schnellen Wandel durchzog, von Gemeinschaft- und Großfamilienverbänden hin zu Individuen die ihre Bedürfnisse nach intimer Zwischenmenschlichkeit in erster Linie durch Partnerschaften befriedigen, haben wohl viele auch bereits erlebt, ihre Bedürfnisse nicht ausreichend über die Partnerschaft decken zu können, obwohl sie „alles“ hineingaben??
Also lieber mitrechnen als nochmals diesen Fehler machen???
Zumindest bestätigen mir befreundete Menschen diese vermutete Ursache für Aufrechnen in Partnerschaften.
****je Mann
7 Beiträge
Zitat von ****yn:
Ich habe festgestellt, dass diese Aufrechnerei viel öfter dort auftritt, wo dem Partner etwas verwehrt werden soll, als dort, wo man selbst etwas für sich fordert. Also aus Quid pro Quo wird viel öfter "Du darfst nicht, wenn ich nicht dasselbe habe", als "Wenn du darfst, darf ich auch".

Es geht meiner Erfahrung nach viel öfter darum, den Partner zum Verzicht zu bewegen, als selbstständig aktiv zu werden.

Wieso?

Ich will dieses Verhalten erstmal nicht verurteilen, ich will es verstehen. Ich will verstehen, warum manche in einer Beziehung auf diese Art und Weise aufrechnen und ob mein Eindruck richtig ist, dass es viel öfter darum geht, dem Partner etwas nicht zu "gönnen", als sich selbst etwas Gleichwertiges zu gönnen.






Wissenschaftliche Sexualforschung zeigt auf, dass Sexualität viel mit dem zu tun hat, was wir in unseren Köpfen kreieren…

Ich kann die Bedeutung von Sexualität in meinem Kopf verändern:
Ich kann Sexualität als etwas sehr natürliches begreifen, was zwischen Menschen, die sich attraktiv finden, geschieht, oder alternativ als etwas „heiliges“, was ich genau mit einem Menschen teile und mich sehr tief und intim mit diesem Menschen verbindet.
Beides hat Vor- und Nachteile für mich und beides ist nicht immer einfach – prinzipiell bin ich jedoch zu beidem in der Lage.

Somit verletzt mich ihre Offenheit, wenn ich diese nicht auch von ihr zugestanden bekomme. Auch wenn ich diese Offenheit gerade nicht ausleben will. Weil es einen Einfluss auf meine Einstellung zu Sex hat, wenn ich mich selbst als „ihr zugehörig“ oder „treu“ begreife.
So lange ich theoretisch das gleiche auch darf, gerade aber nicht will, funktionierte das für mich. (Ich setze das in Vergangenheit, da ich es inzwischen nicht mehr glaube. Ich habe nie erlebt, dass diese theoretische Offenheit meinerseits einfach praktisch werden durfte – und habe es sehr oft ausprobiert).

Auch zieht eine derartige einseitig offene Beziehung ein starkes Machtgefälle mit sich und wirkt dadurch erniedrigend.

Ich will also entweder oder, weil ich mit beiden Versionen ein angenehmes Leben haben kann – mit Einseitigkeit jedoch nicht.
Mit abrechnendem Ausgleichen hat es damit daher direkt nicht zu tun (indirekt natürlich immer).





Für mich funktioniert hätte auch:
Eine 3er-Beziehung mit dem Exfreund der Mutter meines Kindes und ihr.
Ich habe mich zu ihm nicht sexuell hingezogen gefühlt, ihn jedoch wahnsinnig tief in mein Herz geschlossen, bewundert und geliebt. Er hat mein Leben bereichert und zusätzlich meine damalige Partnerschaft zu ihr stabilisiert, weil er geholfen hat, ihre Bedürfnisse zu befriedigen und ich dadurch nicht mehr damit überfordert war.
Leider wollte er das nicht – ich hatte es mir gewünscht.
Aber auch hier war mir meine prinzipielle Freiheit wichtig – es war wegen der Situation mit unserem Kind jedoch für den Moment irrelevant…
******eam Paar
1.096 Beiträge
Also für mich funktioniert ein gegenseitiges "Aufrechnen" in der Beziehung auch überhaupt nicht.

Alles was ich gebe, gebe ich aus freien Stücken und für alles, was ich bekomme bin ich dankbar.
Mir liegt es am Herzen, meine Partnerin glücklich zu machen, ohne Gegenleistung.

Jeder ist an den unterschiedlichsten Tagen unterschiedlich drauf und somit ist es auch immer ganz individuell, was wer von uns, wann bekommt und gibt, völlig unabhängig davon, was wer schon bekommen hat.

Ich glaube sogar, das "Aufrechnen" kann nur zu Konflikten führen, denn jeder empfindet dabei bestimmt individuell, wann sich was "fair" anfühlt.

So sehe, lebe und handhabe ich das zumindest.

LG,
Mr LT
*****Zwo Mann
388 Beiträge
Für mich sind Großzügigkeit, Gönnen können, und eine gewisse Selbstlosigkeit dem Partner gegenüber (und das beiderseits) ein Zeichen für eine stabile, funktionierende Beziehung. Kleinliches Aufrechnen ist eher ein Zeichen dafür, das etwas in Schieflage geraten ist.
Gönnen können ist wichtig aber auch annehmen können. Also einen Gefallen (Dienst usw.) erwiesen bekommen und nicht gleich darüber nachdenken "Wie kann ich mich revanchieren? “ und ein schlechtes Gewissen bekommen, wenn mir nicht bald was einfällt. Auch darin drückt sich für mich 'rechnen' aus und behindert mich beim Geben, wenn ich solche Revanche-Gedanken wahrnehme.
********h_68 Mann
337 Beiträge
Ich denke, dass Leistung und Gegenleistung - geben und nehmen - in einer Freundschaft oder in einer Beziehung, bewusst oder unbewusst eine Rolle spielt! Damit meine ich nicht das Aufrechnen im Sinne einer Strichliste (wenn ich 3 gebe erwarte ich auch 3) sondern ein wahrnehmbares, individuell stimmiges Gleichgewicht für Beide (oder für alle in der Gruppe).

Nur wenige können sich auf Dauer damit arrangieren nur zu geben und kaum zu erhalten. Natürlich gibt es Wellen, manchmal gibt der Eine mehr, manchmal der Andere. Im Gleichgewicht heisst, das es sich stimmig ausgleicht, was nicht zwingend eine horizontale Wagge sein muss, denn insbesondere mit Liebe, Respekt und Achtung kann man auch einseitig etwas mehr geben und es ist trotzdem noch "stimmig".

Die Betrachtung von Aussen kann ja auch ein komplett falsches Bild vermitteln. Entscheidend ist also lediglich die "innere" Wahrnehmung der Beteiligten selbst.

Augenfällig wird das Bedürfnis nach "Harmonie" und "Gleichgewicht", wenn eine Beziehung oder eine Freundschaft tatsächlich in Schieflage gerät. Wie schnell stehen dann auf- und abrechnende "Mechanismen" und "Vorwürfe" im Fokus?
Sei es beim Versuch "zu retten was zu retten ist" oder aber im Kontext der Auflösung!

Manchmal habe ich auch den Eindruck, dass selbstlose Geben ohne Erwartungshaltung auch etwas aus der Mode gekommen ist oder gesellschaftlich gar manifestiert wird.
Einen Teil davon denke ich ist auch dem Konsumverhalten und der Schnelllebigkeit der Zeit geschuldet! (Dies hier auszuführen würde jedoch das Thema überstrapazieren, denke ich!)

Selbstloses Geben - ohne Erwartungen - kann eine Beziehung/Freundschaft enorm bereichern! Wenn es jedoch nur einseitig geschieht, dann führt es zwangsläufig zu einer "Schieflage". Es macht folglich durchaus Sinn, ab und an etwas zurück zu stehen, zu reflektieren was man alles erhält und sich Gedanken zu machen, wie man einen Teil davon zurückgeben oder ausgleichen kann, ohne dass man sich gleich "Schuldig" fühlen muss, denn freiwillig und mit Freude ist auch vis a vis wahrnehmbar und wird sicherlich (oder zumindest mehrheitlich) entsprechend "Gewertschätzt".
******ara Frau
9.287 Beiträge
Tust Du dies, kriegst Du von mir das oder Ich tue das und erwarte jenes von Dir.

Bedingungen stellen sind der Beziehung Tod.

Warum nicht einfach mal geben und abwarten was dann passiert?!
Viele Dinge passieren dann ganz automatisch - so meine Erfahrung.
ich persönlich halte von Quid pro Quo so gar nichts, ich habe nicht den Anspruch darauf, das Gleiche leben zu müssen wie mein Partner..ich habe aber den Anspruch darauf, sexuell glücklich zu sein und es liegt an mir dies zu änderen wenn man es zusammen nicht mehr hinbekommt. Sehnt sich mein Partner nach einem FFM, kann ich mir durchaus vorstellen dies mal zu probieren...für ihn kommt ein MMF aber nicht in Frage, also verlange ich das auch nicht, selbst wenn ich es mir auch vorstellen könnte, das ist für mich nicht schwer zu akzeptieren es ist total ok...in einer Beziehung ist mir Rücksichtnahme auf die Gefühle meines Gegenübers sehr wichtig...wenn da einer Zähneknirschen müsste, weil der andere sich sexuell austobt, ein absolutes nogo, sowas könnten wir dann gar nicht geniessen...wir sind ein Paar welches sich sexuell zum Glück so ziemlich alles geben kann was wir uns wünschen, da kommt keiner zu kurz, das macht es sicher einfacher. Massiert er mir an Abend die Füsse muss es keine Gegenleistung geben, aber wenn ich seine niemals massieren würde, dann würde er iwann wahrscheinlich auch damit aufhören. Es ist normal, von sich auch die Gegenleistung zu erbringen ohne dass man es als solche ansieht, meine Meinung, es hält sich automatisch die Waage und es darf einfach keiner das Gefühl haben zu kurz kommen.

(sie)
**4o Mann
6.510 Beiträge
Ich finde es nur fair, wenn ich versuche einen sexuellen Ausgleich zu schaffen, wenn sie mir zuliebe mich bläst obwohl das gar nicht so ihres ist, werde ich sie auch massieren, oder was anderes machen was mir nicht so liegt.
Es sollte in einigermassen ausgeglichenes geben und nehmen sein, auch in einer D/S beziehung
Zitat von **4o:
Ich finde es nur fair, wenn ich versuche einen sexuellen Ausgleich zu schaffen, wenn sie mir zuliebe mich bläst obwohl das gar nicht so ihres ist, werde ich sie auch massieren, oder was anderes machen was mir nicht so liegt.
Es sollte in einigermassen ausgeglichenes geben und nehmen sein, auch in einer D/S beziehung

Und ich mag nicht, wenn sie mir zuliebe einen, obwohl das gar nicht so ihres ist.

Ich möchte, dass sie das blasen lässt, wenn das gar nicht so ihres ist.

Ich möchte nur das (geschenkt) bekommen, was ganz und gar ihres ist,

Das gehört für mich einfach zur sexuellen Selbstbestimmung.
****re Frau
2.763 Beiträge
Ich sehe das so für, mich in einer Beziehung sitzen wir in einem Boot

Das heisst wir rudern beide und da funktioniert es gut wenn wir zu einem eingespielten Team
*******ties Paar
119 Beiträge
Für mich macht das quid pro quo insoweit Sinn, als das die Partner dieselben Rechte bzw. Möglichkeiten in der Beziehung haben.
Jemanden etwas vorzuenthalten, was man sich selbst rausnimmt, halte ich für ein No-Go.
D.h. in Beispiel, wenn sich ein Partner auswertig vergnügt, sollte dere Andere auch das Recht auf Sex ausserhalb der Beziehung zugestanden werden. Ob das Recht genutzt wird, kann ja dann jeder machen wie er es für richtig findet.

Ich wage zu bezweifeln, ob es überhaupt eine Beziehung gibt wo wirklich jeder gleichbestimmt ist.
Da es für jeden Menschen eine andere Gewichtung gibt. Keiner is gleich!
ich denke auch es macht einen riesen Unterschied ob jemand etwas verlangt oder jemand problemlos auf etwas verzichten kann was der andere nicht möchte...das erste ist Forderung, das lehne ich in allen Bereichen ziemlich konsequent ab und das zweite ist freiwilliges Geben. Sobald man etwas von seinem Gegenüber einfordert muss man einfach mit Wiederständen rechnen, aber manches ergibt sich auch automatisch, weil man einfach weiss, wie der andere tickt und es einem nicht der Wert ist ihn/sie dahingehend in eine Situation zu bringen welche ihn/sie verletzt.

Oft ist es ja auch so, dass einer dann jemanden hat (in einer offenen Geschichte) und der andere ist frustriert dass er/sie niemanden findet und lässt diesen Frust am Partner aus...da denke ich hat man das Konzept oder das "frei lassen" nicht in seinem Ursprung begriffen.

(sie)
******ter Mann
1.388 Beiträge
Habe jetzt nur den Eingangspost gelesen, aber ich denke das Verhandeln in Beziehungen hängt einfach mit unserem generellen Wertesystem des Kapitalismus *my2cents* zusammen. Vielfach haben wir es einfach so gelernt. Insofern hat es für mich auch nichts mit Fairness zu tun.

Da ich das ganze Wertesystem des Kapitalimus sehr kritisch sehe *dagegen* , mache ich da bei Beziehungen keine Ausnahme. Für mich stellt es ein Ziel da mich an "höheren" Werten zu orientieren. Wenn ich etwas gebe, dann tue ich dies aus eigener Entscheidung, weil ich geben möchte *love4* , nicht weil ich eine Gegenleistung erwarte. Andersherum gibt es aber auch Situationen in den ich nicht geben möchte - dies kann dann durchaus zu Verstimmungen führen, wenn eigentlich eine Gegenleistung erwartet wurde *neid2* .

Diese Freiheit von einer Gegenleistung ist mir aber mit den Jahren auf meinem spirituellen Weg zunehmend wichtiger geworden, da ich finde, dass Liebe immer bedingungslos sein muss und somit kann liebendes Geben auch keine Gegenleistung erwarten.

Liebe lässt frei, bzw. kann nur in Freiheit erblühen *blume* .


Edit: Natürlich gehört zum liebenden Geben auch dazu, sich selbst etwas zu geben. Wird man ausgenutzt oder gerät anderweitig in eine Situation in der man nur noch unglücklich ist sollte man sich selbst das Geschenk machen sich auf die ein oder andere Art aus dieser Situation zu befreien.
Ich kenne das tatsächlich auch aus meiner ehemaligen Beziehung. Ich bin recht bequem , was Sport angeht , mein ex wollte, dass ich mehr mache. Ist mir aber gefühlt echt schwer gefallen, wenn er dann mit seinem hohen BMI fleißig Bier getrunken hat. (Hoffe er liest das nicht :*). oder ich habe mal von einem Paar gelesen, wo er wollte, dass sie 10 Kilo abnimmt, und sie wollte, dass er aufhört zu rauchen. Ich denke dass kann durchaus motivierend sein, wenn beide an etwas arbeiten! Natürlich sollten beide es auch selber wollen, das ist klar. Sonst klappt das nicht. Aber in dem Fall hatte er keinen Bock, sich die Mühe mit dem Aufgeben zu machen. Da kann ich durchaus verstehen, wenn sich die Frau evtl selber nicht schlecht findet, dass sie dann auch keinen Bock hat, für ihn abzunehmen. Wenn Monogamie besprochen ist, will ich auch, dass das für beide gilt. Sonst sollten beide alle Freiheiten haben.
*******ties Paar
119 Beiträge
Ich bin mir nicht sicher ob "bedingungslose liebe" überhaupt erstrebenswert ist. Für mich klingt dass eher nach einem krassen Ungleichgewicht in der Beziehung.
Es hört sich nach Beschreibung eher danach an dass es sich einer in der Beziehung zu bequem gemacht hat bzw nach selbstaufgabe.
Meiner Meinung nach gehören kleine machtspiele und Meinungsverschiedenheiten zu einer intakten Beziehung und helfen dabei dass es nicht langweilig wird bzw helfen bei der Kommunikation. Aber des passt jetzt nicht ganz in den thread
*******ties Paar
119 Beiträge
Ich sehe dass aufrechnen in einer Beziehung nicht ganz so kritisch.
Meiner Meinung kann es helfen die Kommunikation am laufen zu halten.
Wie immer im Leben, die Dosis machts aus.
Bedingungslose Liebe macht schon Spaß und auch Sinn.

Die Frage ist, wie gehe ich damit um, wenn der Geliebte eine solche Liebe für mich nicht empfindet und / oder mich schlecht behandelt.

Ich halte z. Bsp. nichts davon, in diesem Fall mit diesem Menschen eine Partnerschaft zu führen.

Ich bleibe dann lieber in gesunder Distanz. Das fällt oft schwer anzuerkennen.

„Ich liebe Dich. Dein Verhalten akzeptiere ich nicht.“

„Ich liebe Dich. Ich möchte frei sein für jemanden, der auch für mich etwas übrig hat.“

Geht. Gut sogar.

Wenn nicht jemand sehr krank ist, bedeutet Ungleichgewicht einfach auch ein Ungleichgewicht in Wertschätzung, Respekt und Liebe.

Das kann man sich schön reden und sich daran abarbeiten. Man kann es auch lassen.

Ich bin ein großer Lasser.

Ich versuche durchaus mein Glück, aber wenn da nichts kommt, dann eben nicht. In aller Konsequenz nicht.
Dieser Gedanke
ist mir im Privaten noch nie gekommen.

Ich führe Beziehungen der verschiedensten Art und fühle mich dort wohl (manchmal ist es auch schwierig, aber das gehört nun mal dazu).

Wenn es auf Dauer für mich komisch wird, muss ich etwas tun, z.B. darüber reden. Wenn darüber die Leichtigkeit des Seins verloren geht, muss ich mich entscheiden, ob es für mich noch sinnvoll ist ...
Ich bin ganz mit @*********_love .

Zu viele Jahre habe ich an einem Ungleichgewicht festgehalten. Das brauche ich nicht mehr.
******n78 Mann
604 Beiträge
@*******elle

Unsere Ehe ist einseitig offen.
Ich habe Sex, er nicht.

Also *nein*, so funktioniert mein Leben nicht.

Den letzten Satz unterschreibe ich - da wäre ich schneller weg als Du Deinen Beitrag geschrieben hast, aber jeder wie er will ...
@******n78

Auch wenn es auf den ersten Blick anders wirkt, kann diese Lösung von @*******elle für alle eine gute sein.

Don’t judge a book by the cover.
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