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Quid pro Quo? Fairness in Beziehungen

******ter Mann
1.388 Beiträge
Zitat von GreenEyes_love
Das ist einfach so, wenn man mehr Kraft aufwendet als auftankt.

Aufwenden und Auftanken sind nicht identisch mit geben und nehmen. Auch zu Geben kann ein erhebenden Gefühl sein und den Gebenden auftanken lassen.
Probleme sehe ich erst, wenn Leistungen gefordert werden (insbesondere wenn man für das "Auftanken" den Partner verantwortlich macht) oder Gegebenes nicht anerkannt wird und so eine Schieflage entsteht.
Genau. Die Leute denken ja tatsächlich, dass sie von ihrem Partner nichts verlangen. Sie investieren aber in die Beziehung und die darf dann nicht enttäuschen...
*******e24 Frau
2.292 Beiträge
What? *gruebel* Sowas geht für mich gar nicht!

Wenn ich meinen Partner liebe, dann verwöhne ich ihn auch ohne Gegenleistung und habe daran meinen Spaß. Wenn natürlich er sich immer nur wie ein Pascha hinlegt und es von mir einfordert/verlangt, dann wird es sicherlich mal ein ordenliches Gespräch geben. Aber ansonsten würde ich Gegenleistungen nur als Spielchen benutzen, so dass er es aber auch merkt das es nur ein Spiel(Spaß ist. So zum etwas necken einfach *baeh*

Und eine offene Beziehung ist nicht offen, wenn der eine nur darf, wenn der andere auch das gleiche hat. Dann ist es eine Einschränkung für mich. Also wenn offene Beziehung, dann wirklich offen für beide. Außerdem wenn der eine Part mal nichts hat, aber der anderen, ist es vielleicht ein anderes Mal anders herum. Absprachen in der offenen Beziehung sollte es definitiv geben, damit sie auch als offene existieren kann und es keinen verletzt. Aber diese sollten für beide ok sein und nicht als Vorderung von nur einer person kommen. Also eher ein Kompromiss, statt Vorderung.

Quit pro Quo ist für mich ein Handel zwischen Händlern/Kollegen und nicht für eine Beziehung.
******aus Frau
578 Beiträge
Warum sollte in einer Beziehung,..Gegenleistung aufgerechnet werden, wenn ich einen Partner habe mit dem ich mir einig bin,den ich liebe,????? In einer gut funktionierenden Partnerschaft, braucht es keine Aufrechnung, kein ich gebe dir das und erwarte das,so eine Partnerschaft wäre schnell am Ende.
********h_68 Mann
337 Beiträge
Naja, Beziehungen und Partnerschaften, welche am Ende sind, gibt es doch immer wieder.
Ohne jetzt und hier analysieren zu wollen, ob es schnell oder langsam ging, möchte ich doch schon behaupten, dass dabei - bewusst oder unbewusst - die Aufrechnerei, oft eine wesentliche Rolle spielt!
Wenn einer mehr oder zuviel investieren muss (und sei es nur gefühlt) entsteht ein Ungleichgewicht eine Unzufriedenheit, und wenn man das nicht wahrnimmt oder nicht wahr haben will dann wird vielleicht schwierig!

Klar in einer funktionierenden Beziehung kann das ja nicht passieren und man legt nicht alles auf die Goldwage! Sorge tragen dem Gleichgewicht kann jedoch trotzdem nicht Schaden, wenn man die Beziehung wirklich wertschätzt!
Wie haltet ihr es in Beziehungen mit Leistung und Gegenleistung?

Die Begriffe "Leistung und Gegenleistung" lassen mich in Zusammenhang mit dem Thema Beziehung erschaudern.

Mein Idealbild: In einer Beziehung (sei es eine feste Beziehung, eine offene Beziehung, eine Freundschaft, usw.) geht es immer wieder darum, dass man dem Gegenüber etwas schenkt. Nicht mehr, nicht weniger.

Geschenke im Sinne von: Zuneigung. Zeit für gemeinsam Sein, gemeinsam wachsen. Umarmung. Liebe. Kritik. Gefühle. Sinnlichkeit. Denkanstösse. Geborgenheit. Erfahrungen. Mitfühlen. Stille. und. und. und.

Geschenke! Wer schenken kann, wer schenken will, in welcher Form auch immer, ist innerlich unabhängig und reich. Zwei Menschen, die aus ihrer persönlichen geistigen, herzlichen, sinnlichen Fülle schöpfen können, um jemanden zu beschenken, sind das grösste Glück - nicht nur für sie beide und ihre Beziehung, sondern für die ganze Welt.

Bei "Leistung und Gegenleistung" hingegen gibt es keine Geschenke. Denn hier haben beide nicht mehr die Freiheit, zu wählen: Ist es für mich stimmig, im Hier und Jetzt etwas zu schenken? Kann ich von Herzen schenken? Sage ich ja, oder sage ich nein?

Bei "Leistung und Gegenleistung" gibt es anstelle der Freiheit einen tausendseitigen, kleingedruckten Vertrag, den beide unbewusst und unausgesprochen eingehen. Unter dem öffentlich bekundeten Titel "Wir haben eine Beziehung" steht im Vertrag unter anderem:

1. Jeder hat dem anderen im Sinne einer Leistung seine Wünsche zu erfüllen: Zuneigung. Zeit für gemeinsam Sein, gemeinsam wachsen. Umarmung. Liebe. Kritik. Gefühle. Sinnlichkeit. Denkanstösse. Geborgenheit. Erfahrungen. Mitfühlen. Stille.

2. Jeder hat dem anderen Gegenleistungen zu erbringen: Zuneigung. Zeit für gemeinsam Sein, gemeinsam wachsen. Umarmung. Liebe. Kritik. Gefühle. Sinnlichkeit. Denkanstösse. Geborgenheit. Erfahrungen. Mitfühlen. Stille.

3. Das Erbringen von Leistung und Gegenleistung hat nicht den Zweck, glücklich zu machen, sondern lediglich den Zweck der Vertragserfüllung.
*******You Mann
104 Beiträge
wenn sich ein großes Ungleichgewicht sich einschleicht ist es für die Beziehung auf jeden Fall nicht gut. Bin da gerade ... wenn man verliebt ist ist vieles egal wenn man aber nicht mehr so verliebt ist und eine langjährige Partnerschaft hat wo einer immer mehr geben SOLL .... nicht gut ... wenn man wie ich die ganze Woche wegen der Arbeit nicht zuhause ist , und sie im Moment nicht arbeitet könnte man erwarten das ich nicht wenn ich Freitags nach Hause komme das das Abendessen gesichert ist .Ne ich darf dann meist noch mal einkaufen und machen. Oder wie diese WE haben wir zusammen gekocht eine Suppe die halt ihre Zeit braucht und wie wie war die Vorgehensweise sie hat sich suppe genommen und fertig. Es sind meist die die kleinen dinge die einen fertig machen. Wenn ich Koche decke ich den Tisch und wir essen gemeinsam egal was es ist. Und nicht nonverbal ist fertig und kannst du dir holen. Ist zwar unsexy was ich hier schreibe aber ist noch so.
****ul Mann
483 Beiträge
Quid pro Quo in einer Beziehung geht gar nicht ! Ich bin schliesslich in keiner Dienstleistungsfirma.
Man sollte nicht jeden Handgriff auf die Goldwaage legen, ein gewisses Gleichgewicht (emotional, Aufmerksamkeit, praktische Hilfe usw.) sollte dennoch gewahrt sein. Und da kann gesunder Egoismus sehr hilfreich sein. Im eigenen Interesse die Beziehung nicht gegen die Wand fahren.

Und was heisst fair in einer Beziehung ? Da definiert jeder was anderes unter fair. Sollte es nicht eher Anstand und Kinderstube lauten ? Und selbst da werden sich die Geister scheiden.
Es mag sein, daß für für einige das Tausch- bzw. Handelsprinzip funktioniert und sie das nicht weiter hinterfragen, allerdings ist für uns die liebevolle Geste doch dafür da, um den Anderen für einen kurzen Augenblick glücklich zu machen.

Dass die eigenen Bedürfnisse ebenfalls mit Aufmerksamkeit bedacht werden wollen ist klar.

Lebt man nicht gemeinsam bzw. verbringt man den die Zeit nicht gemeinsam, damit alle Beteiligten auch glücklich sind ( neben anderen wichtigen Dingen)?

Das Schöne und Prickelnde ist doch gerade, wenn sich jemand freiwillig dafür entscheidet 😊
******une Mann
12 Beiträge
Wir sind seit nunmehr Acht Jahren ein sich liebendes Paar mit vielen Höhen und überschaubaren Tiefen und eröffneten uns vor kurzer Zeit die Option, unsere Sexualität zu liberalisieren und erweitern. Ich bin die männliche Hälfte, sei erwähnt. Und um die Information zu komplettieren- wen dies interessiert- meine Liebste hat einen Liebhaber, den sie ab und an teilt (Menage- a trois) oder alleine geniest. (Das heißt ich genieße seine Lust nicht körperlich, da ich voll überzeugt heterosexuell bin.) Ich habe keine Geliebte oder Affären im Gegenzug... wobei mit wir beim Thema wären.
Gerechtigkeit oder Fairness sind Themen, die eher bei sportlichen oder gerichtlichen Aktivitäten ihren Platz haben. Und ausserdem auf einem über 2000 Jahre altem Gerechtigkeitsempfinden basiert- dem Römischen. (Quid pro quo!)
Wir erlauben nun unserer/ unserem Liebsten gewisse körperlich- lustvolle Freuden und die sind... ein Geschenk an sie/ihn. An den anderen... und ich gehe davon aus: geliebten Menschen.
Jenes uns indoktrinierte Missverständnis, welches wir auf die Gefühlsebene projizieren ist dass Geben die Selbstverständlichkeit einer Gegenleistung impliziert. Also: wir schenken und erwarten ein Gegengeschenk... oder zumindest Dank. Diese Abhängigkeit von Dank, Lob, Bestätigung oder einer Gegenleistung verhindert geistige und... gefühlte Unabhängigkeit. Wenn wir beginnen, Küsse und Orgasmen die wir gewähren zu zählen und gegenzufordern scheitert die Beziehung oder ist auf einer Handelsebene angelangt.
Ich habe mit meiner Liebsten etwas gemeinsam , was uns kein Mensch je nehmen kann und wird. Auch wenn sie hunderte Liebhaber hätte, wahrscheinlich auch bessere. Das gleiche gilt für all unsere andere Beziehungen, seien es vergangene Lieben oder alte wie neue Fickbekanntschaften. Mit allen teilen wir einzigartige Erlebnisse, erfreuliche wie unangenehme. Das würde ich auch nie streitig machen. Oder mich vergleichen. Jeder Vergleich bedeutet Misstrauen... in den Partner und- in Wahrheit in sich selbst!
Auf den Punkt gebracht: ich liebe mein Weib und freue mich, wenn sie glücklich ist. Mein eigenes Glück habe ich in der Hand... und bin dabei nicht von ihr oder ihren Zugeständnissen abhängig. Die Schranke für sexuelle Freiheit beginnt mit der Befreiung von der Verstandesbeschränkung. Und den komplexen unkontrollierten Emotionen- Neid, Eifersucht und so weiter.
Unvorstellbar so zu denken? Dann denkt nicht, fühlt *g*
*******ing Frau
452 Beiträge
Zitat von ******une:

...
Jenes uns indoktrinierte Missverständnis, welches wir auf die Gefühlsebene projizieren ist dass Geben die Selbstverständlichkeit einer Gegenleistung impliziert. Also: wir schenken und erwarten ein Gegengeschenk... oder zumindest Dank. Diese Abhängigkeit von Dank, Lob, Bestätigung oder einer Gegenleistung verhindert geistige und... gefühlte Unabhängigkeit....*

@******une : jedes Deiner Worte ein Treffer - 100% für mich und meine Weltanschauung.

Danke für klare und Wahre Worte
über
Bedingslose Liebe.

Glück aus sich selbst heraus zu empfinden und das Glück des anderen mit-genießen zu können.

Das ist wahre Größe und wahre Freiheit, die man sich selber schenkt.
Die Beziehung als Handelsplatz
zu sehen ist der größte Unfug den man anstellen kann. Derjenige der meint, dieses Spiel so spielen zu können, liebt nicht wahrhaftig.
Wie meine Vorredner bin auch ich (Sie) der Meinung, dass Liebe bedingungslos sein sollte.
Ein "Du darfst erst mit jemand anderen intim werden wenn ich das auch kann oder getan habe." hat rein nichts mit dem Gönnen zu tun. Zudem kann es ja auch sein, dass sich Vorlieben oder Neigungen herauskristallisieren, die der andere nicht erfüllen kann oder will. Hier sollte jeder einzelne die Möglichkeit haben, sich dort weiterzuentwickeln wo er es möchte.

Sex ist das intimste was ein Mensch erleben kann. Es betrifft den eigenen Körper und die Seele direkt und da sollte sich keiner vorschreiben lassen was er zu tun oder zu lassen hat!
Ich glaube, das ist sehr schwierig mit dem "Quid pro Quo" in einer Beziehung, weil Mann und Frau einfach zu verschieden sind, in jeder Hinsicht. Das fängt ja schon damit an, daß die Frau die Kinder bekommen muß.

Ich halte es für unrealistisch, alles Punkt für Punkt gegeneinander aufzurechnen. Aber eine gewisse Fairneß und Kameradschaft sollte in einer Partnerschaft schon sein. Wir halten es so, daß jeder das tut, was er am Besten kann und damit kommen wir ganz gut klar.

Darüberhinaus bringt einer für den anderen auch so manches Opfer, auch wenn es manchmal richtig schwerfällt.

t.
****go Mann
940 Beiträge
Sowas entwickelt sich sehr schnell zum selbstläufer und irgendwann fehlt jede Leidenschaft. Man denkt nur in wenn / dann Sphären. Natürlich ist es wichtig sich bewusst zu sein, was bringe ich in die Beziehung ein und was bekomme ich zurück, aber das als Grundgedanke einer Beziehung? Never
*******ith Mann
11 Beiträge
Hey.
Dieses Quid pro Quo ist mir auch schon öfter begegnet. Anfangs habe ich mir dabei nicht viel gedacht. Dann lernte ich aber eine Frau kennen, die irgendwie selbstlos handelte und keine "Gegenleistung" erwartete.
Das brachte mich zum Nachdenken, was darin resultierte, dass ich heute dieses Quid pro Quo komplett ablehne. Für mich bedeutet diese Art, dass dein Gegenüber irgendwie Angst hat zu kurz zu kommen und Angst ist für eine Beziehung nicht gut.
Teilweise habe ich das auch so erlebt, dass einem plötzlich etwas "gegönnt" wird, scheinbar völlig selbstlos und kurze Zeit später wurde ein schlechtes Gewissen gemacht, wenn man etwas verneint.
Dieses Quid pro Quo ist für mich ein echter Abtörner geworden.

Allerdings ist dieses selbstlose Handeln in einer Beziehung auch nicht ganz einfach. Wenn einer in einer Situation etwas "bekommt" und es nicht gleich "ausgleicht", entsteht schon irgendwie eine gewisse "Schuldigkeit". Das Ganze sollte dann nicht Einseitig werden... . Das ist wohl die Kunst daran, dass einem spontan einfällt seinem Partner eine Freude zu machen, ohne die Erinnerung auf einer ToDo-Liste zu brauchen.
****ot2 Mann
10.755 Beiträge
Ich hingegen habe die Erfahrung gemacht, dass diejenigen sich am lautesten gegen Aufrechnen wehren, bei denen im Falle des Aufrechnens deutlich würde, dass sie mehr bekommen als gegeben haben.
****go Mann
940 Beiträge
Zitat von ****ot2:
Ich hingegen habe die Erfahrung gemacht, dass diejenigen sich am lautesten gegen Aufrechnen wehren, bei denen im Falle des Aufrechnens deutlich würde, dass sie mehr bekommen als gegeben haben.

Ich denke da würde Dir jeder Scheidungsanwalt recht geben *lol*
Für mich ist es nix
*******Top Mann
1.164 Beiträge
Spannende Frage…
… auch wenn es schon etwas länger her ist, dass sie gestellt wurde, und obwohl sich an der Situation, aus der sie gestellt wurde, offensichtlich einiges geändert hat.

Dass eine Beziehung kein Geschäft ist, würde ich hinterfragen. Wird eine Beziehung nicht eingegangen, weil die Beteiligten davon mehr haben, als wenn sie Single geblieben wären? Die Beziehung hat also gegenüber dem Single-Leben einen „Mehrwert“. Dafür tun die Beteiligten etwas: sie „investieren“ Zeit, Energie, Gefühle… Eine Beziehung hat den Preis, etwas dafür tun zu müssen. Dazu gehört auch, dass man ein Stück seiner Freiheit für den/die anderen aufgibt. So lange sich das für die Beteiligten mindestens ausgeglichen anfühlt, gibt’s an dieser „Geschäftsgrundlage“ wohl selten etwas auszusetzen.

Fairness in der Beziehung ist für mich allerdings nicht Quid pro Quo. Das ist mir zu platt — wie alle sinnlosen Verallgemeinerungen. Schließlich sind die Bedürfnisse –selbst wenn nur in Nuancen– unterschiedlich. Dem wird eine Gleichmacherei à la Quid pro Quo kaum gerecht. Unterschiedliche Bedürfnisse wollen auch in einer Beziehung unterschiedlich befriedigt werden. So lange dem/den Beteiligten der Preis dafür nicht zu hoch ist, dürfte das die Beziehung nicht gefährden — im Gegenteil: das zu ermöglichen könnte sie sogar festigen.

Dass eine Beziehung sich entwickelt und die Basis im Verlauf immer wieder „verhandelt“ und angepasst wird, halte ich für normal. Mutter Natur gibt das Beispiel vor: die Devise ist Wachstum, nicht Stillstand. Gegenüber den Pflanzen und Tieren haben wir in unseren Beziehungen allerdings einen kleinen Vorteil: denken, entscheiden und auf andere Rücksicht nehmen zu können.

Mit diesen Gedanken im Hinterkopf dürften sich die meisten der eingangs gestellten Fragen relativ einfach beantworten lassen. Im Zweifel reicht „das will ich“ oder „ich will ich (so) nicht“ (= Preis für das Aufrechterhalten der Beziehung in Relation zu dem, was man von der beziehung hat).

Ein Punkt, der von denen, die auf Rechte wie Quid pro Quo pochen, gerne übersehen wird, ist das Recht, auch Pflichten zu haben.

Eine „Verbotskultur“, dass ein Partner nur das und dann haben darf, was bzw. wenn man es selbst gerade hat, halte ich für mehr als sinnwidrig und lässt Eigenverantwortung vermissen. Haben dürfen ist in Ordnung — dafür etwas tun muss aber jeder selbst. Dafür, dass man bekommt, was man will, und dass es einem gut geht, ist man immer noch selbst verantwortlich. Partner dafür verantwortlich machen? Spätestens wenn man über das Kindesalter hinaus ist, sollte man auch darüber hinaus sein.

Plötzliches „Nachverhandeln“ der Basis zu eigenen Bedingungen, weil einem das gerade besser passt, man selbst gerade könnte, das jetzt gerne würde, … ist für mich genauso schlimm und egoistisch. Das könnte tatsächlich als Erpressung zu einer Beziehung verstanden werden, die so nicht verhandelt war.
**********Traum Paar
736 Beiträge
Wir gehen davon aus, dass alles im Leben auf diesem Prinzip beruhen sollte - auf jeden Fall eine Beziehung.
Von der eher christlichen Variante halten wir nicht allzu viel.
**2 Mann
6.233 Beiträge
Zitat von ****yn:
Quid pro Quo? Fairness in Beziehungen
Hallo zusammen *g*


Wie haltet ihr es in Beziehungen mit Leistung und Gegenleistung?

Leistungsprinzip in einer menschlichen Beziehung?

No way!

Wer ein solches Kriterium anwendet, von dem halte ich mich fern.
******eme Frau
12.203 Beiträge
Wie ich schon sagte...aufrechnen, rechnet sich nicht. Freiwilligkeit, die Lust am Geben entscheidet.
Wenn ich mir Gedanken mache, wie ich meinem Liebsten ein Freude machen kann, erwarte ich niemals eine Gegenleistung. Ich nehme mir ja die Freude an der Schokolade auf dem Kissen *gg*
******rt7 Mann
494 Beiträge
Zitat von ****yn:
Ich habe festgestellt, dass diese Aufrechnerei viel öfter dort auftritt, wo dem Partner etwas verwehrt werden soll, als dort, wo man selbst etwas für sich fordert. Also aus Quid pro Quo wird viel öfter "Du darfst nicht, wenn ich nicht dasselbe habe", als "Wenn du darfst, darf ich auch".

Es geht meiner Erfahrung nach viel öfter darum, den Partner zum Verzicht zu bewegen, als selbstständig aktiv zu werden.

Wieso?

Ich will dieses Verhalten erstmal nicht verurteilen, ich will es verstehen. Ich will verstehen, warum manche in einer Beziehung auf diese Art und Weise aufrechnen und ob mein Eindruck richtig ist, dass es viel öfter darum geht, dem Partner etwas nicht zu "gönnen", als sich selbst etwas Gleichwertiges zu gönnen.


Hallo Kailyn.
Ich glaube das Verständnis dafür liegt darin, welches Verhaltensmuster der jeweilige Partner des Anderen im Unterbewusstsein hat.
Je nach dem welche Erfahrungen bzw. Erlebnisse er in seiner Vergangenheit gemacht hat, oft sogar im Kindesalter, prägt sein Verhaltensmuster. Sei es Angst enttäuscht zu werden, oder Angst nicht genug zu sein, oder irgendeine Grundangst bestimmt sein Verhalten. Und somit auch seine Sicherheit, sein Selbstbewusstsein.
Jemandem gönnen zu können und gleichzeitig sich selbst bewusst zu sein, setzt genau diese Grundsicherheit voraus.
Der Satz 'Du darfst nicht, wenn ich nicht dasselbe darf' ist meiner Meinung nach ein klarer Hinweis darauf, die Angst nicht zu genügen, tritt hervor.
Dieses sind jedenfalls meine Gedanken dazu.

Dieses kann man bei dem betreffenden Personen oft auch auf andere Teile des Alltags übertragen.

Vlg *tipp*
Also ich finde nicht, dass sowas immer ausgeglichen oder ein Geben und Nehmen sein muss.
In meinem Fall z. B. wäre eine lediglich auf Seite der Frau geöffnete Beziehung OK.
Sowas ist ja kein "Vertrag auf Gegenseitigkeitsbasis"...
Eigentlich machts Spaß die Partnerin zu befriedigen, ihr Lust zu machen, sie zum Stöhnen zu bringen. Wenn beide Freude am Geben haben und die Lust des anderen nachempfinden, stellt sich so eine Frage gar nicht. Wenns da Probleme gibt, is es evtl einfach die falsche Person?
in meiner klassischen, monogamen beziehung gibt es kein konkretes "quid pro quo" ... sobald einer der beiden partner anfängt dinge aufzurechnen, dann läuft etwas in der beziehung falsch und man sollte offen darüber reden. das gilt für alle dinge des gemeinsam zusammlebens.

bei anderen beziehungskonstellationen, offene beziehungen, sm-konstellationen, etc. ... bedarf es ganz sicher der aufstellung von regeln ... aber auch hier ist ein "quid pro quo" in form einer aufsummierung, abrechnung eher ein zeichen von schieflage.
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