Das ist so eine dieser Fragen, in denen ich eine vielleicht ein wenig verrückte Meinung habe...
In meinen Augen haben zwei Menschen von dem Zeitpunkt an, an dem sie einander zum ersten Mal emotional berührt haben (das kann auf sehr unterschiedliche Weisen passieren), eine Beziehung zueinander.
Was genau diese "Beziehung" beinhaltet an körperlicher oder emotionaler Nähe, an Aufrichtigkeit oder "Exklusivität", ist im Prinzip offen verhandelbar, wird allerdings meist überhaupt nicht miteinander kommuniziert.
Die Frage ist also gar nicht, OB wir miteinander eine Beziehung haben oder nicht. Wir können davon ausgehen: Wenn uns eine Person wichtig genug ist, dass wir uns die Frage stellen, dann haben wir natürlich längst eine Beziehung zu ihm oder ihr. Viel sinnvoller und auch spannender ist in meinen Augen die Frage, was genau wir für eine Beziehung miteinander haben wollen, was genau Teil dieser Beziehung ist, und was nicht. Diese Fragen in den Raum zu stellen, erfordert allerdings ein großes Maß an Selbstannahme, an Entschlossenheit und auch an Empathie. All dies Fähigkeiten, die zwar als einzelne durchaus verbreitet sind, aber nur selten zusammen auftreten.
Ob aus einer "Beziehung" etwas wird, das sich "Partnerschaft" nennen kann, ist dann eine ganz andere Frage. "Partnerschaft" entsteht nicht ganz so von allein wie "Beziehung". "Partnerschaft" ist quasi die Königsklasse von "Beziehung", weil sie auf einem beiderseitigen Commitment zum gegenseitigen Wohlwollen und Unterstützen beruht.
Ich habe mich über diese Frage an anderer Stelle länger ausgelassen. Wen dies interessiert, der/die schaue gerne hier:
http://liebe-auf-augenhoehe.de/beziehung-oder-partnerschaft/