Katastrofenfee
beim Lesen des Threads frage ich mich gerade, wie die Definition von „Angesprochen werden“ anscheinend doch ausgesprochen unterschiedlich empfunden wird?
Welche Erwartungen stecken dahinter, „sich angesprochen zu fühlen“?
Ich unterstelle einfach mal, dass den TE nicht interessiert, wie oft mich jemand nach dem Weg oder der Uhrzeit fragt, sondern er wissen möchte, wie oft Frauen eindeutig in der Absicht angesprochen werden, sie kennenzulernen.
Was sich daraus entwickeln kann oder mit welcher Intension der Ansprechende mit anspricht, kann ich doch gar nicht für ihn entscheiden...
Ich wage zu behaupten, dass ich den Versuch, mich kennenzulernen, vom Ansprechen ohne diese Intention unterscheiden kann.
(Oder Männer gehen da viel, viiiiiiiiel subtiler vor, als ich dachte.
)
barry1981
Wie oft werdet ihr in der realen Welt angesprochen von Männern?
Heutzutage eher selten.
Alle paar Monate mal?
(Früher, als ich mich noch regelmäßig in Discotheken herumtrieb, natürlich häufiger.)
Wo passiert es am häufigsten und wie geht ihr damit um?
Wo mir das am häufigsten passiert ist, kann ich nicht sagen.
Was mir gerade in den Kopf kommt, sind Supermarkt(parkplatz), auf der Straße, im und um den ÖPNV.
So gerne ich aus einer Situation heraus mal spontan zwei bis drei Sätze mit einem/einer Fremden wechsele, bevor jeder (bestenfalls lächelnd) seiner Wege geht, so befremdlich und unangenehm finde ich es, wenn jemand aus dem Nichts auftaucht, der mir ein Date oder meine Telefonnummer abschwatzen möchte.
(Da optische Attraktivität allein nicht reicht, um mein Interesse an einem Mann zu wecken, käme ich umgekehrt nie auf den Gedanken.)
Dementsprechend reagiere ich wenig euphorisch.
Solange mich derjenige höflich anspricht, gestalte ich auch meine Absage freundlich.
Wird die dann aber ignoriert oder hartnäckig nach dem Grund für die Ablehnung gefragt, ist für mich der Spaß vorbei und das mache ich dann auch deutlich.
Für das (bei dieser wie bei jeder anderen Gelegenheit vorgebrachte) Gejammere, dass Mann ja überhaupt nicht mehr wisse, ob er noch flirten dürfe, weil doch heutzutage alles als sexuelle Belästigung gelten könne, habe ich überhaupt kein Verständnis.
Jeder normal sozialisierte Mann, der Frauen als ebenbürtige Menschen begreift, bekommt das problemlos hin.
Jeder Flirtversuch kann lästig sein, wenn Frau einfach gerade überhaupt nicht der Sinn danach steht, der "Kandidat" so gar nicht ins Beuteschema fällt und/oder eine Absage nicht versteht, aber lästig ist nicht sexuelle Belästigung.
Ein Mann, der sich ernsthaft Sorgen darum macht, dass seine Versuche, mit einer Frau Kontakt aufzunehmen, als sexuelle Belästigung aufgefasst werden könnten, hat offensichtlich eine sehr sonderbare Art, seinem Interesse Ausdruck zu verleihen.