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15. Stock: Man(n) geht aus

Der MT & Beste Sub der Welt
*******ory
604 Beiträge
Themenersteller 
15. Stock: Man(n) geht aus
November, es ist kalt, arschkalt und trotzdem verspricht es, ein schöner Tag zu werden. Blauer Himmel, keine Wolken, nur Sonne. Bald werde ich meinen Morgenkaffee mit Zigarette auf dem Balkon nach innen, hinter die Balkontür verschieben müssen. Blöd, ganz blöd! Kann man aber nichts machen. Winter wird's. Geschenke habe ich auch noch keine, wie immer halt. Wozu auch? Das Zwergerl, die beste Sub der Welt, mag sowieso nie etwas und ich? Das was ich möchte ist sowieso viel zu teuer! Also, nichts. Obwohl... wieder so einen Opel Diplomat, 8 Zylinder, 230 PS, wäre nicht übel... Andererseits... es gibt hier sowieso keine Parkplätze und die Parkgaragen die hier angeboten werden, sind allemal geeignet vielleicht für einen Smart. Egal...

Ich denke, ich werde heute mit der besten Sub der Welt etwas an der Nidda spazieren gehen. Da gibt es eine Parkbank die meist, wenigstens zu der Zeit wo ich mich draußen aufhalte, wunderbar in Richtung Sonne steht. Es ist schön dort zu sitzen. Ein wenig Händchenhalten, schweigend, und in sich ruhend. (In sich ruhend... Sie verstehen? *Pruuust)

Nicht zu vergessen die Radfahrer! Horden davon rasen an mir hier, wie auf einer Schnellstraße, vorbei. Viele davon in Latex, oder wie das Gummizeugs sonst so heißt, gekleidet. Sieht richtig toll aus von hier! Vor allem wenn sich die Hinterbacken so minutiös unter diesem Stoff abzeichnen oder besser, der Stoff die wohlige Wärme tief im Innern der Anatomie sucht. Hach! Ich liebe diese stylisch sportiven Bewegungsfanatiker.

Weniger schön allerdings, wenn wegen den linken und rechten Ausgleichsgewichten die komplette Sicht auf den Sattel versteckt ist. Ich bekomme da jedes Mal einen Lachflash!
Ganz großes Kino, Mütter mit ihren Kindern auf Fahrrädern! Die Mutter saust vorneweg, die Kinder hecheln hinterher. Bin ich froh, dass mir das als Kind erspart geblieben ist! Ich konnte mich wenigstens damals noch frei bewegen!

Höhepunkt ist jedes Mal, wenn Mutter nach hinten schreit und guckt, den Filius maßregelt, der wiederum die Augen verdreht und somit oft ins leichte Schlingern kommt. Darauf Muttern natürlich hysterisch reagiert, die Vorschau komplett vergisst, und sich deswegen prompt, pass genau, im Gebüsch einparkt.

Wenn Sie Glück hat, kann Filius noch rechtzeitig bremsen, wenn nicht, ist die zur Schau gestellte Mode komplett da, wo sich noch vor ein paar Zehntel Sekunden der Sattel in aller Tiefe befand. Jedenfalls ein Bild für Götter!

Die beste Sub der Welt tut natürlich nichts anderes als hellauf zu Lachen. Ich als Gentleman der alten Schule, beiße nur dezent in meinen Anorak. Vorteil, - es treibt meinen Blutdruck gesünder weise, etwas in die Höhe. Das nennt man dann wohl automatisiertes Gesundheitstraining ohne sich großartig bewegen zu müssen. Geil!

Selbstverständlich springe ich sofort auf und helfe jener verunglückten Dame. Ziehe sie, nicht ohne Anstrengungen, aus dem Gebüsch, wobei ich tunlichst vermeide Augenkontakt mit dem Bauarbeiterausschnitt aufzunehmen. Sie wissen schon, diese Kerbe, die sichtbar wird, wenn die Hose zu weit nach unten rutscht und man so dadurch Dinge sieht, die man eigentlich gar nicht sehen möchte. Nicht immer ganz einfach. Wobei ich jetzt damit mehr den Augenkontakt meine!

Ganz Klasse ist dann, wenn Filius auch noch zu Nöhlen anfängt. Laut natürlich! Sehr laut! Die Absturzmami, eh schon peinlichst berührt, (das Outfit sitzt jetzt irgendwie komplett schräg- wie übrigens auch der kanariengelbe Helm), staucht ihren Spross zusammen, denn schließlich ist er ja Schuld an allem! Mein zaghafter Ansatz, so von wegen dass Kiddies eigentlich am besten voraus fahren sollten, wird mit einem bitterbösen Blick quittiert. Na gut! Ich bin älter und... ignoriere das einfach, so als Bayer versteht sich.

Ich setze mich wieder auf die Bank. Es ist ja noch nicht vorbei! Natur ist schön und schon von je her clever. Gebüsch ist auch Natur, ergo auch clever und ziemlich verästelt. Das Rad sitzt jedenfalls fest. Ich denke, es ist jetzt an der Zeit die Beine übereinander zu schlagen und sich entspannt zurück zu lehnen. Mach' ich glatt.

Sie zerrt am Rad, … der Busch auch. Busch scheint ziemlich stark zu sein. Wie ich auch, denn ich bleib' sitzen. Interessiert erwidere ich ihren Blick zu mir. Ich bin alt und habe eine Brille. Seh' nicht mehr so gut. Aber Lächeln kann ich, tu' ich auch. Freundlich versteht sich. Sie zerrt weiter, Filius schreit weiter. - Also diese kleinen Dinger für die Ohren mit Kabel sind einfach klasse! Aus denen klingt Freddie Mercury und Caballe Montserrat gar nicht mal so übel. Für ein perfektes Playback müssten die Zwei aber noch kräftig üben... Sieht aber richtig lustig aus.

Endlich, das Rad ist befreit. Hochroter Kopf mit gelbem Helm, Hilfe suchender Blick zu mir und ein platter Vorderreifen. Das mit dem Wald und Reinrufen verkneife ich mir. … Aber der Busch tut mir wirklich leid.

Ich drücke kurz die Hand der besten Sub der Welt. Sie versteht sofort. Wir stehen auf und machen uns auf den Rückweg nach Hause. Ich hab‘ Rücken und außerdem ist jetzt Kaffeezeit…

Sowas sehe ich natürlich nicht von meinem Balkon aus! Obwohl… ich könnte ja mal wieder auf den Flohmarkt… in Gedanken sehe ich ein fettes, dickes Fernrohr, auf einem Stativ, mit Nachtsichtfunktion versteht sich! Das andere Hochhaus ist schließlich ein Stück weit entfernt…

© CML - Mitternacht1955

(Aus der Reihe "15. Stock Geschichten")
Mitternacht1955
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