Finde die Frage schon etwas unglücklich formuliert, denn es wird ja schon vorausgesetzt, dass Dom gleich irgendwelche Rechte an Sub hat. Ist das so? Muss das so? Wegen dem Machtgefälle? Gibt es hier irgendwelche verbindliche Regeln, an die man sich im D/s strickt zu halten hat und wenn ja, wo stehen die?
Zunächst unterscheide ich (für mich) zwischen der devoten Persönlichkeit, die von sich aus schon andienlich ist und der submissiven, die erst unterworfen werden will um Hingabe zu geben. Dementsprechend ändert sich auch die Herangehensweise. Von Rechtevergabe bzw. Beschneidung kann hier aber keine Rede sein.
Letztendlich ist es eine Frage, welches Verhalten einem selbst zur entsprechenden Konsequenz hin triggert. Und so könnte man den Spieß sogar noch umdrehen! Hat eine Submissive, die gar Forderungen an mich stellt (Los- gib mir Aufgaben!), überhaupt das Recht irgendwas von mir zu fordern? Nachher bin ich noch ihr Diener! Oder die devote, die mir unaufgefordert einen Kaffee bringt. Danke dass Du an mich gedacht hast aber du darfst gerne vorher fragen!
So oder so halte ich es so, dass wenn Sie irgendwelche Rechte an mich abtreten möchte, dann kann Sie das gerne tun. Ob ich das annehme steht auf einem anderen Blatt und ist für mich flexibel händelbar. Darüber befinde ich immer noch selbst und nicht Sub! Ich nehme mir keine Rechte raus, wohl aber gerne an. Umgekehrt wird also ein Schuh draus
Und aus dieser Sicht stellt sich mir die Frage, wie denn eine submissive auf die Idee kommt, dass ich der Willfährige sein soll? Wie war das noch? Schlag mich! Nö... Du gibts mir das Recht dazu? Ok, dann mach ich nach meinem Ermessen...
Oder die devote mit vorauseilendem Gehorsam. Ist es nicht mein Recht, vorher wenigstens mal gefragt zu werden, bevor man mir irgendwas andient? Möchte ich das überhaupt? Sie kann mir ja das Recht geben, Ihre Dienste gerne in Anspruch zu nehmen- nach meinem Ermessen.
Es ist also ganz einfach- wenn Du was brauchst, dann sag es und ich schau mal was ich tun kann. Und wenn du was für mich tun möchtest, dann frag vorher, ich sags dir. Was muss ich mir da nehmen, wenns mir doch zugetragen wird? Wenn Sub irgendwelche Rechte an mich abtreten möchte, nehme ich auch die gerne an- nach meinem Ermessen.
Ich nehme mir keine Rechte raus, die mir nicht zustehen! Man muss sie mir auch nicht aufdrängen. Ich nehm mir schon was ich möchte oder ich lasse es. Irgendwelche kruden D/s-Regeln hab ich dafür nie gebraucht. In dieser Hinsicht ist mein D/s schrecklich unkompliziert. Was aber nichts über den Anspruch aussagt...
Und ja- ich weiß ganz genau warum ich das nur so und nicht anders handhabe. Es wäre mir sonst auch nicht authentisch. Kann da ja auch nur aus Erfahrung sprechen, wenn schon danach gefragt wird.
Vielleicht sollte ich noch dazu sagen, dass ich 24/7 bin und es mir daher auch ein Anliegen ist, D/s möglichst unkompliziert aber eben auch anspruchsvoll in den Alltag zu integrieren. So klappt das meist ganz von selbst. Ein Buch mit irgendwelchen Regeln kenne ich nicht, 24/7 ist nun mal kein Spiel sondern das Leben und muss daher eben lebbar sein. Unabhängig davon wollte ich mal aufzeigen- dass das mit den Rechten auch von einer anderen Seite betrachtet werden kann