Mei, des is jetzte aber...
...arg naiv gedacht - wenn mir eine derart rabiate Bemerkung gestattet ist.
Interessante Ausgangsthese, aber völlig falsche Schlussfolgerung (jedenfalls aus meiner Perspektive)
Okay, Frau kann den Mann nicht zu 100% befriedigen.
Jepp.
Unterschreibe ich sofort.
Aber nur unter einer Ergänzung: Keine Frau kann einen Mann zu 100% befriedigen.
Oder anders gesagt: Kein Mensch kann alle Bedürfnisse eines anderen Menschen befriedigen, denn sowohl Menschen als auch Sexualität sind derart facettenreich, dass eine einzelnen Person all dies gar nicht in sich vereinigen kann.
Beispiel gefällig?
Bin mit meinem Freund superglücklich und mit dem Sexleben extrem zufrieden.
Dennoch sucht mich in meinen feuchten Träumen des Öfteren mal ein gewisser Tatsuya Fujiwara heim. Und wenn ich dann mal selbst Hand an mich lege, dann durchaus mit dem Gedanken an Tatsuya und seinen verträumt-verletzlichen Blich aus bildschönen Mandelaugen.
Meine bessere Hälfte IST aber nun mal nicht Tatsuya.
Tja, und nu? Was kann ich tun, um diesem Zustand der "Unbefriedigung" abzuhelfen?
So, nun mal angenommen, mein Freund WÄRE tatsächlich Tatsuya Fujiwara, mein persönlicher Traumtyp (schön, clever, androyn bis mädchenhaft, feinsinnig und sein Bankkonto dürfte auch ganz okay sein). Dann übermannt mich eines Tages aber die Lust auf einen echten Kerl im Stil von...sagen wir mal Hugh Jackman.
Was mach ich dann? Sag ich, völlig unbefriedigt:"Sorry, Tatsuya, ich kann deine hübsche Fresse derzeit einfach nicht mehr sehen...?" und stürzte mich Hugh in die Arme?
Okay, angenommen, das tue ich. Und bin wieder für eine Weile vollauf befriedigt.
Und dann, eines Tages, denk ich mir: Hmm, ein Mädel wäre ja auch mal wieder ganz nett. Also sage ich: "Sorry, Hugh, aber, die Freundin von Bastian Schweinsteiger entspricht derzeit mehr meinen...Bedürfnissen?"
Und als nächstens: "Och, sorry, Dem-Schweini-seine-Freundin, aber du bist mir derzeit irgendwie zu...blond! Hallo, Halle Berry!"
yeah
Ja, nu, aber dann kann ich dieses Bäumchen-Wechsel-Spiel ja wenig weiterspielen...!
Was ich damit sagen will (und dabei, nur nebenbei gesagt, sämtliche intellektuellen und charakterlichen Vorzüge der potentiellen "Bedürfniserfüller" unter der Maske der hoffentlich als Ironie erkennbare Oberflächlichkeit habe unter den Tisch fallen lassen)
Mag ja sein, dass dem einen oder anderen die Zärtlichkeiten des Partners vollkommen ausreichen.
Aber, sorry, meine Meinung ist: Wer sich nicht selbst befriedigt, hat entweder keine Fantasie oder seinen Horizont nicht genug erweitert.