Es sind zwei verschiedene Erlebnisse
Bei der Selbstbefriedigung kann man sich durch selbstgesteuerte Intensität sehr gefühlvoll an die Grenze des Machbaren bringen. Dafür mache ich eine Hand nass und lasse sie über die Eichel gleiten. Sie wird dadurch immer empfindlicher, und irgendwann bin ich dann soweit, dass mich kaum wahrnehmbare Berührungen an meinem Eichelbändchen, oder auch nur ein Luftzug, zur Extase bringen. Durch ständiges Verzögern des Orgasmus' ist es mir beim Onanieren schon oft gelungen, nur ein paar Tropfen Sperma abzuspritzen, ohne dabei einen endgültigen Orgasmus zu erleben. Wenn ich gut drauf bin, gelingt es mir zwei oder dreimal hintereinander innezuhalten, bevor ich endgültig abspritze. Beim Sex zu zweit ist es eher selten, solch eine Intensität zu erleben.
Das ist zwar auch möglich, aber beim Sex zu zweit kommt es ja mehr auf das Für- und Miteinander an. Man will ihn ja zusammen genießen und muß sich emotional aufeinander abstimmen. Sex zu zweit ist in emotionaler Hinsicht natürlich viel intensiver, als die Selbstbefriedigung. Sich auf die Partnerin einzulassen, ihren persönlichen Duft und Geschmack wahrzunehmen, ihre Wünsche zu erfüllen und zu respektieren, ihre Persönlichkeit zu genießen, mit ihr auf einer gemeinsamen Woge der Lust zum Höhepunkt zu reiten, mit ihr zusammen das befriedigende und endgültige Finale zu erleben, das sind Empfindungen, die beim Onanieren komplett fehlen.
Dass Selbstbefriedigung ein unerfülltes Sexleben bedeutet, ist für mich absolut nicht nachvollziehbar. Denn die emotionale Komponente beim Sex zu zweit steht der technischen Machbarkeit bei der Selbstbefriedigung gegenüber. Will man das eine, ist das andere eben zweite Wahl. Selbstbefriedigung ist meiner Ansicht nach eine Bereicherung für das Sexleben zu zweit und keine Frage, ob man zufrieden mit dem Partner ist, oder nicht. Eine besondere Bereicherung ist das Onanieren zu zweit, denn dabei kann man gut die emotionale Komponente mit der technischen Machbarkeit kombinieren.